Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
verständigen lassen, und er ist zweifellos sofort aufgebrochen, um Bobby zu untersuchen.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Zena.
    »Keine Ursache, meine Liebe.« Während der Besichtigungstour hatte Bobby den Prinzen, der ihn immer noch auf dem Arm hielt, neugierig gemustert. »Was ißt du denn am liebsten?« fragte Alex den kleinen Jungen. »Sag’s mir, und die Köchin wird’s für dich zubereiten.«
    »Eiscreme«, piepste Bobby ohne Zögern.
    »Sehr gut. Die gehört auch zu meinen Lieblingsspeisen. Aber es dauert eine Weile, bis sie fertig ist, und so müssen wir vorher was anderes aussuchen. Was magst du sonst noch?«
    »Schwarzen Kuchen.«
    »Damit meint er Schokoladenkuchen«, warf Zena ein.
    »Der ist sicher da. Nehmen wir Platz, Bobby, und essen wir schwarzen Kuchen.« Während Alex das Kind auf einen gepolsterten Stuhl am Tisch setzte, befahl er einem Dienstmädchen, unverzüglich Schokoladekuchen zu servieren. »Und sag Valentina, wir hätten gern ein leichtes Mittagessen. Vielleicht können wir Bobby zwischen dem Kuchen und der Eiscreme zu einer nahrhafteren Kost verführen«, flüsterte er Zena zu und rückte ihr einen Sessel zurecht. Als sie in die weiche Polsterung sank, tätschelte er wie ein freundlicher Onkel ihre Schulter.
    »Danke.« Zweifellos war es gefährlich, in der Schuld des charmanten Prinzen zu stehen. Aber sie fühlte sich so müde, nachdem sie jahrelang ihren Vater und den kleinen Bruder betreut hatte. Jetzt genoß sie es, selber umsorgt zu werden.
    »Bedank dich nicht dauernd«, tadelte er scherzhaft, »das macht mich nervös. Ich biete dir sehr gern meine Gastfreundschaft an, bis Bobby wieder gesund ist.« Mit diesen Worten verschleierte er die ehrlose Absicht, das Mädchen in sein Bett zu locken. Daß es ihm gelingen würde, bezweifelte er nicht. Noch nie hatte ihm eine Frau widerstanden. Sein Charme und sein äußere Erscheinung, verbunden mit dem legendären Kuzan-Reichtum, übten eine magische Anziehungskraft aus.
    Bald wurde der Schokoladekuchen aufgetragen, gefolgt von einer erlesenen Mahlzeit, die allen schmeckte, auch dem kleinen Jungen. Zum Nachtisch gab es Eiscreme in einer großen Silberschüssel. Das Mittagessen hatte Alex’ Kopfschmerzen ein wenig gemildert. Aber nun brauchte er seinen Schlaf. »Wollen wir uns ein bißchen hinlegen? Letzte Nacht bin ich kaum zur Ruhe gekommen.«
    Als er Zenas gerötete Wangen sah, erkannte er zu spät, wie taktlos seine Bemerkung klang. Da er sie mit einer Entschuldigung noch tiefer beschämt hätte, fuhr er gleichmütig fort: »Würdest du mich jetzt entschuldigen? Wenn du irgendwelche Wünsche hast, wende dich bitte an die Dienstboten.«
    »Nach dem Besuch des Arztes werden Bobby und ich auch ein wenig schlafen.«
    »Oh, den guten Dr. Anechev hatte ich ganz vergessen. Also, dann bis heute abend.«
    Lächelnd stand er auf, nahm eine Cognacflasche vom Sideboard und verließ das Speisezimmer. Trotz seiner Erschöpfung überlegte er, ob er – falls Mademoiselle sein Bett teilen würde – die nötigen Kräfte aufbieten könnte.

6
    Kurz danach erschien der Doktor und verordnete dem kleinen Patienten Bettruhe, heiße Brühen und Dampfbäder.
    Bobbys ›schwache Lungen‹ waren bereits vor zwei Jahren diagnostiziert worden. Seither hatte Zena ihn mehrmals gepflegt, und deshalb kannte sie die Behandlungsmethoden. Erleichtert atmete sie auf, als der Arzt versicherte, ihr Bruder leide nicht an einer Lungenentzündung.
    Sobald sich Dr. Anechev verabschiedet hatte, gingen Zena und Bobby ins Bett. Sie schliefen bis zum frühen Abend. Etwas später stand Alex auf und fand die beiden im Zimmer des kleinen Jungen. Entspannt saß Zena in einem bequemen Lehnstuhl und beobachtete Bobby, der am Boden kauerte, von Spielzeug umgeben.
    »Wie ich sehe, hat Mariana die Sachen aus dem Kinderzimmer geholt.«
    Zena wandte sich zu Alex, der am Türrahmen lehnte, die Arme verschränkt. Zu seiner elegant geschnittenen perlgrauen Hose trug er ein blütenweißes Hemd, das seine muskulöse, dunkel behaarte Brust teilweise entblößte. Zenas Puls beschleunigte sich. Wie war es möglich, seine attraktive Erscheinung zu ignorieren? »Ja, Mariana ist sehr hilfsbereit.«
    Unbehaglich fragte sie sich, wem die Spielsachen gehörten. Der Prinz hatte seine Kinder erwähnt. Lebten sie hier in der Datscha? Oder kamen sie nur manchmal zu Besuch? Aus unerklärlichen Gründen war sie eifersüchtig. Sei nicht albern, ermahnte sie sich, du kennst ihn erst seit gestern abend.
    »Freut

Weitere Kostenlose Bücher