Im Bann der Leidenschaft
wegen ihrer langen Abwesenheit hierhergekommen. Und vielleicht nahm es die Petersburger Gesellschaft nicht so genau. Jedenfalls fühlten sich die sanften Bürstenstriche sehr angenehm an.
Zufrieden senkte sie die langen dunklen Wimpern, was Alex volle Genugtuung beobachtete. »Verzeih mir, jetzt wird’s vielleicht ein bißchen weh tun – ein besonders hartnäckiger Knoten …« Als er die verschlungenen Strähnchen auseinanderzog, streichelte sein warmer Atem ihre Wange, seine Finger streiften ihren Nacken.
Die Berührung jagte heiße Wellen durch Zenas Körper. Allmählich erwachten ihre Sinne, und es drängte sie, der magischen Anziehungskraft des Prinzen zu erliegen. Danach hatte sie sich an diesem Tag schon hundertmal gesehnt. Alles in ihr fieberte ihm entgegen – und er bürstete gleichmütig ihr Haar. Das ärgerte sie. Begehrte er sie denn nicht? Fand er sie nicht so reizvoll wie mon ange ? Hatte ihn die gemeinsame Nacht im Moskauer Zug enttäuscht? Vorhin war ihr sein Blick so leidenschaftlich erschienen. Oder hatte sie sich geirrt?
Halb instinktiv, halb mutwillig hob sie den Kopf und schaute ihn im Spiegel an. »Ist es wirklich nur das Pflichtgefühl des Gastgebers, das deine freundliche Fürsorge bewirkt?«
»Würde dir ein anderer Beweggrund besser gefallen?«
Wie ihr heftiges Erröten bekundete, verstanden sie einander sehr gut. Erleichtert atmete er auf. Gott sei Dank, sie tat den ersten Schritt. Viel länger hätte er sich in der intimen Atmosphäre der schwach beleuchteten Sauna, die spärlich bekleidete Schönheit greifbar nahe, nicht mehr beherrschen können. Er ließ die Bürste fallen, drehte Zena sanft zu sich herum und legte ihre widerstandslosen Arme um seinen Hals. Die Finger in ihr seidiges Haar geschlungen, küßte er ihre weichen, warmen, leicht geöffneten Lippen. Während sein Mund über ihren Hals wanderte, löste er ihren Gürtel, streifte den Morgenmantel von ihren Schultern und warf ihn zu Boden.
Er umfaßte eine nackte Brust und kostete eine rosige Knospe. Die Lider gesenkt, genoß Zena ein heißes, prickelndes Entzücken. Behutsam saugte er an beiden Brustwarzen, bis sie sich aufrichteten. Zena glaubte dahinzuschmelzen und strich selbstvergessen über Alex’ dichtes schwarzes Haar. Nach einer Weile glitt seine Hand an ihrem Bauch hinab, zwischen ihre Schenkel, spielte aufreizend mit der feuchten Hitze.
Langsam hob er den Kopf und schaute in Zenas ver-schieierte blaue Augen. »Sag mir, daß du mich begehrst.«
Sie hörte ihren eigenen stockenden Atem, klammerte sich stöhnend an seine Schultern.
»Sag es mir!« beharrte er, um seine Ehre zu retten.
Im Aufruhr ihrer Emotionen zögerte sie. Die Leidenschaft drohte die Vernunft zu besiegen. Als er seine Lippen auf ihre preßte und seine Zunge in ihren zitternden Mund schob, war es endgültig um sie geschehen. Hilflos grub sie ihre Fingernägel in sein Fleisch. Er richtete sich auf, sah sie abwartend an, und sie hob ihm das Gesicht entgegen, voller Sehnsucht nach neuen Küssen.
Aber er wich ein wenig zurück. »Sag es mir!«
»Liebe mich …«, hauchte sie.
Ah, die inständig erhofften Worte! »Mit dem größten Vergnügen«, flüsterte er in ihr Ohr, sank mit ihr auf den weichen Fellteppich und bedeckte ihren ganzen Körper mit Küssen – die Brüste, den flachen Bauch, die Innenseiten der Schenkel. Verführerisch streichelte er sie und schwelgte in allen Gefühlsnuancen, die er hervorrief. Seine intimen Liebkosungen weckten in ihr fieberheißes Verlangen. Einen Arm unter ihrer schmalen Taille, hob er sie ein wenig hoch, und seine Lippen setzten fort, was die Finger begonnen hatten. Atemlos wand sie sich umher und zuckte krampfhaft, von seiner flatternden Zunge an den Rand der Ekstase getrieben.
»Bitte!« flehte sie. »Laß mich nicht warten!«
Er hob den Kopf und lachte leise. »Nur Geduld, mein lieber Schatz. Erst einmal mußt du mich entkleiden.«
Gehorsam setzte sie sich auf, öffnete die Knöpfe seines Seidenhemds und zog es über die muskulösen Schultern nach unten. Als sie seine breite Brust berührte, hielt er den Atem an.
»Braves Mädchen …«, lobte er sie heiser und strich mit einer Fingerspitze über ihre feuchten Lippen. »Jetzt die Stiefel«, befahl er und streckte die langen Beine aus. Während sie vor ihm kniete, befreite sie ihn von den braunen Reitstiefeln. Wie brennend sie sich nach ihm sehnte … Der Anblick ihrer wippenden Brüste schürte auch sein Verlangen. »Bevor du mir die Hose
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