Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
Kerl konnte ich noch nie ausstehen. Und ich werde wohl niemals begreifen, was Martine an ihm fand.« Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu: »Jetzt werde ich mindestens einen Monat lang keine Party besuchen. Wenn dir diese langweiligen Feste gefallen, geh nur hin. Aber ohne mich.«
    »Oh, ich fühle mich sehr wohl auf dem Land und muß mich nicht in Moskau amüsieren.«
    »Sehr gut. Dann solltest du in der nächsten Zeit alle Einladungen ablehnen. Es schickt sich ohnehin nicht, daß eine schwangere Frau an gesellschaftlichen Veranstaltungen teilnimmt, sobald ihr Zustand sichtbar wird.«
    »Und deshalb befiehlst du mir, in Podolsk zu bleiben?« frage sie kühl.
    »Sei nicht beleidigt, Liebes. Wie du weißt, lege ich wenig Wert auf die Etikette. Und was die Leute von mir halten, ist mir völlig egal. Wenn du dich bis zur Niederkunft in der Öffentlichkeit zeigen willst – bitte, du hast meine Erlaubnis.«
    »Deine Erlaubnis?« fragte sie in eisigem Ton.
    »Oder meine Zustimmung, wie immer du’s nennen willst. Wenn ich mich auch nicht entsinnen kann, daß ich auf diesen Parties jemals hochschwangere Frauen gesehen hätte …«
    »Weil du zu beschäftigt warst, die gutgebauten Damen anzustarren, die dir verlockende Blicke zuwarfen!« fauchte Zena.
    Verständlicherweise fand sie sich in ihrem Zustand nicht mehr besonders attraktiv. Aber sie wußte, daß sie Alex ungerecht behandelte. Kein einziges Mal hatte er ihr zu verstehen gegeben, sie wäre reizlos. Trotzdem fiel es ihr manchmal schwer, ruhig und gelassen zu bleiben. Ihrem freiheitsliebenden Geist mißhagte die Pflicht, eine perfekte, gehorsame Ehefrau und künftige Mutter zu spielen – genauso, wie sich der Prinz nur mühsam an die Rolle des braven Ehemanns gewöhnen konnte.
    Beide taten ihr Bestes. Aber weil sie sich gefangen fühlten – zwei Temperamente, die großen Wert auf ihre Unabhängigkeit legten –, war die Explosion unvermeidlich. Zena erweckte den Anschein, sie wäre zufrieden mit den wenigen Beweisen seiner Zuneigung, die Alex ihr gab. Wenn er auch den glücklichen Ehemann mimte – sein ungestümes Wesen ließ sich nicht unterdrücken und entlarvte das Täuschungsmanöver.

3
    In den nächsten Wochen befaßte er sich mit der Verwaltung seiner Ländereien. Die Heuernte stand bevor, und der Roggen war zu trocken. Deshalb hoffte er auf ausgiebige Regenfälle. Dann regnete es acht Tage lang, und der Roggen begann zu verfaulen. Alex ließ Entwässerungsgräben am Rand der Felder ausheben.
    Gleichzeitig wurden neue Scheunen, Ställe und Kornspeicher gebaut. Einmal pro Woche saß er im Dorf zu Gericht.
    Er versuchte das seriöse Leben eines getreuen Ehemanns und werdenden Vaters zu führen. Die innere Anspannung, das Gefühl, wie ein Tiger in einem Käfig umherzulaufen, gestand er sich nicht ein. Sogar nachts, in seinen Träumen, wurde er von einer seltsamen, drängenden Unrast verfolgt.
    Manchmal ritt er zu seinem Club, um an einer Junggesellenparty teilzunehmen. Dazu entschloß er sich nur selten. Aber die Einladungen seiner besten Freunde durfte er nicht ablehnen.
    Eines Abends kam er schon erstaunlich früh nach Hause, und Zena schlief noch nicht. »Wo warst du?«
    »Im Club. Das habe ich dir ausdrücklich erklärt.«
    »Nie nimmst du mich irgendwohin mit!« Noch während sie sprach, hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen.
    »Meinetwegen kannst du ausgehen, so oft du willst. Das habe ich dir doch gesagt. Allerdings mußt du auf meine Begleitung verzichten. Diese Parties öden mich an. Im Club treffe ich nur die paar Freunde, die ich ertrage.« Was erwartet sie von mir, fragte er sich gereizt. Sie kennt mich doch. Glaubt sie, ich würde mich über Nacht in einen wahren Ausbund an Tugend verwandeln? »Falls dich das stört, werde ich künftig nicht mehr so oft hingehen. Zufrieden?«
    Ihr ständiger Wunsch, beruhigende Worte zu hören, zerrte an seinen Nerven. Und so sehr sie sich bemühte, sie konnte dieses Bedürfnis nicht unterdrücken.
    »Tut mir leid, Sasha. Wahrscheinlich bin ich nur launisch … Aber ich muß einfach wissen, ob ich dir etwas bedeute.«
    »Natürlich. Wäre ich sonst hier bei dir? Früher habe ich’s höchstens zwei Wochen mit ein und derselben Frau ausgehalten.« Warum mußte sie ihn ständig mit ihren Forderungen quälen? Allmählich verlor er die Geduld. Um Himmels willen, er hatte sie geheiratet. Das sollte ihr doch genügen, oder? Verdammt, alle Frauen haben immer nur die Liebe im Kopf, dachte er erbost und

Weitere Kostenlose Bücher