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Im Bann der Leidenschaft

Im Bann der Leidenschaft

Titel: Im Bann der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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fragen, was sich ereignet hatte, und der Prinz erwähnte seine Frau kein einziges Mal.
    Inzwischen war Wolf zurückgekehrt, und die attraktiven Halbbrüder amüsierten sich ausgiebig in den Boudoirs von Petersburg. Aber manche Nächte verbrachte Sasha zu Hause, und dann wanderte er stundenlang auf dem Balkon vor seinem Schlafzimmer auf und ab.
    Während sich die beiden jungen Männer vergnügten, hielt Alisa den Atem an, Katelina weinte fast unentwegt, und Nikki stellte in Gedanken eine Liste der Ehemänner oder Väter auf, die er vielleicht besänftigen mußte. In dieser Zeit besuchte er mehrere Großherzoge, deren Hilfe er möglicherweise brauchen würde, wenn der Name Kuzan nicht genügte, um einen Skandal zu verhindern.
    Einige Wochen später war noch immer keine Katastrophe hereingebrochen, Alisa seufzte erleichtert, und Nikki ging seine Liste nur einmal pro Tag durch. Katelina verbarg ihre Tränen etwas sorgsamer. Jetzt zeigte sie der Welt eine ruhige, kühle Fassade, die allerdings nicht zu ihrem lebhaften Wesen paßte.
    Als Alex und Yuri eines Nachmittags Billard spielten, entfernte sich Wolf, um Katelina und ihre Kinder im Garten aufzusuchen. Geduldig brachte er ihrem Sohn Aleoysia bei, wie man Spuren im Gras richtig deutete.
    Katelina saß mit ihrer Tochter Elizabeth auf dem saftig grünen Rasen und schaute zu. Wenn Wolf seinen Charme versprühte, war er unwiderstehlich. Seit seiner Rückkehr aus Mon Plaisir begegnete er ihr überaus höflich und überschritt niemals die Grenzen der Freundschaft. Seine bittere Enttäuschung versuchte er allnächtlich in den Schlafzimmern adeliger Damen zu vergessen.
    »Wie rührend sich Wölf um Katelina kümmert …«, bemerkte Yuri. »Steckt da was dahinter?«
    Alex zuckte die Achseln. »Dauernd läuft sie mit rotgeweinten Augen herum – das muß Liebe sein. Natalie erzählte mir, vor einigen Wochen hätten die beiden schrecklich gestritten. Offenbar glaubt meine Halbschwester im Gegensatz zu den meisten Ehefrauen, sie müßte ihrem Mann die Treue halten, was Wolf nicht verstand. Um seinen Zorn abzukühlen, verbrachte er einige Tage im Norden. Jetzt scheint er sich mit Katelinas platonischer Freundschaft zu begnügen.«
    »Da sie mit einem Mann wie Stefan verheiratet ist, sollte sie sich nicht zur Treue verpflichtet fühlen. Der hüpft doch von einem Bett ins andere. Warum nimmt sie das hin? Dein Vater könnte mühelos ihre Scheidung erwirken.«
    »Bedauerlicherweise will sie der Kinder wegen bei Stefan bleiben. Sie ist sehr verantwortungsbewußt, woran man unschwer erkennt, daß kein Kuzan-Blut in ihren Adern fließt. Ihr Vater, ein reicher Kaufmann, ist mamans erster Ehemann gewesen und vor langer Zeit gestorben. Als meine Eltern heirateten, war Katelina erst fünf Jahre alt, und Papa adoptierte sie. Nach meiner Ansicht ist sie viel zu konservativ.«
    »Da wir gerade über konservative Frauen reden – was hältst du von Catherine Feodovna Riminsky? Charmant, nicht wahr?«
    »Gewiß, für meinen Geschmack zu spießig.«
    »Nicht nur das – eine uneinnehmbare Zitadelle, die nicht einmal du erobern kannst.«
    »Du irrst dich«, erwiderte Alex lachend. »Wollen wir wetten? In zwei Tagen wird sie meinen Liebeskünsten erliegen. Und damit auch keine Zweifel aufkommen, werde ich die heroische Tat in deiner Wohnung vollbringen.«
    »Ist das nicht ein bißchen zu dreist, Sasha?«
    »Halt mir bloß keine Moralpredigt! Wie du weißt, reizt mich alles, was anderen unmöglich erscheint. Da du meine Fähigkeiten in Frage gestellt hast, mußt du die Herausforderung annehmen. In zwei Tagen besiege ich die Zitadelle, und du zahlst zweitausend Rubel.«
    »Erpresser!«
    »Man hat mir schon schlimmere Namen gegeben, mein Freund«, erwiderte Alex grinsend. »Und es ist völlig sinnlos, an meine Ehre oder Ritterlichkeit zu appellieren. Beides habe ich aufgebraucht, um meine undankbare Gemahlin zu umwerben, die wortlos entschwunden ist.«
    Sekundenlang preßte er die Lippen zusammen, dann kehrte sein zynisches Lächeln zurück. »Also? Bist du einverstanden, Yuri?«
    »Natürlich.«
    »Laß dein Bett frisch beziehen. Diese jungen Damen sind sehr etepetete. Das liegt an den Regeln der Hygiene, die sie heutzutage im Lyzeum lernen.«
    An diesem Abend wurde Catherine Riminsky mit dem ganzen betörenden Charme des jungen Prinzen konfrontiert, und er verdrehte ihr tatsächlich den Kopf.
    Immer wieder tanzte er mit ihr, und am Ende der Party spürte sie ein sonderbares Prickeln in ihrem Körper,

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