Im Bann der Liebe
Bewusstsein bleiben würde.
»Warum tun Sie das?«, fragte sie den kleineren.
»Fessle sie und lass uns verschwinden, ehe das Haus in die Luft fliegt «, drängte sein Kumpan.
Der andere stand jetzt direkt vor Susannah, packte ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Ein Jammer«, murmelte er, ohne auf das Drängen seines Partners zu achten, »was für ein Jammer.« Dann hob er ohne Vorwarnung die Hand und schlug so hart zu, dass alles um Susannah in schwärzester Dunkelheit versank.
Als Aubrey die Haustür öffnete, roch er sofort das Gas. »Jesus«, keuchte er, zog sein Taschentuch aus dem Jackett und hielt es sich vor Mund und Nase.
»Hol Susannah und das Baby!«, rief Ethan, der ihm folgte, »ich sehe nach Maisie und Jasper.«
Aubrey war bereits auf dem Weg die Treppe hoch. »Beeil dich«, rief er über die Schulter, »und pass auf!« Es war dunkel im Haus, aber er wagte natürlich nicht, ein Streichholz anzuzünden. Wenn nur seine Frau und sein Kind unversehrt waren!
Als er endlich nach Atem ringend ins Schlafzimmer stolperte, fand er das Bett leer vor. Dann sah er sie in ihrem weißen Nachthemd neben dem Kamin auf dem Boden liegen. Er machte sich nicht erst die Mühe, nach dem Puls zu tasten, sondern warf sie sich einfach über die Schulter.
Das Bettchen nebenan war leer. Er erschrak. Einen Moment dachte er nach, setzte dann Susannah ab und schüttelte sie fest.
»Susannah!«, brüllte er. »Wo ist das Baby?«
Wundersamerweise antwortete sie, wenn auch nur lallend. »Weg ... Ellie hat sie ... weg!«
Erleichterung überwältigte ihn. Seine Frau lebte, Victoria war sicher in der Obhut des Hausmädchens, mehr zählte im Moment nicht. Er nahm sie auf die Arme und trug sie hinaus auf den Rasen. Kaum waren sie dort, erschütterte eine gewaltige Explosion das Haus. Noch zwei Detonationen folgten und ließen Asche und Trümmer auf sie herunterregnen.
Aubrey schirmte Susannah so gut wie möglich ab. Susannah, nur halb bei Bewusstsein, lag wimmernd unter ihm. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass das Haus vollkommen zerstört war - aber es war ihm vollkommen egal. Seine Tränen galten Maisie, Jasper und Ethan. Ach, Ethan! Ob er noch rechtzeitig herausgekommen war? Und wo hatte Ellie Victoria hingebracht?
Aubrey hörte das Klingeln der Feuerwehrwagen. Ironisch und verbittert lachte er auf. Dann erhob er sich und zog Susannah so weit wie möglich von dem brennenden Haus weg.
»Aubrey!« Zuerst verklang der Ruf in der Flut der Eindrücke und Geräusche, die ihn plötzlich umgaben. Dann hörte er erneut seinen Namen: »Aubrey!«
Das war Ethans Stimme. Er fuhr sich mit einem rußverschmierten Arm über die Stirn und rief: »Hier drüben!«
Ethan kam irgendwo aus der Rauchwolke hervor, die Haare versengt, die Kleider in Fetzen, aber mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht. »Himmel«, keuchte er.
Die Brüder umarmten einander.
»Susannah?«, fragte Ethan heiser. »Das Baby?«
»Susannah ist im Pavillon«, erwiderte Aubrey. »Meine Tochter ... « Die Stimme versagte ihm. »Ellie hat sie mitgenommen. Wenn sie rechtzeitig entkommen sind, ist ihnen nichts passiert.«
»Wir werden sie finden«, versprach Ethan. Seine Augen glänzten, und er legte Aubrey beruhigend die Hand auf den Arm.
»Maisie und Jasper?«
»In Ordnung, wenn man von ein paar Schrammen und Brandblasen absieht«, versicherte ihm Ethan. »Ich habe sie in den Stall gebracht.«
»Was ist mir dir?«
Wieder grinste Ethan. »Ich denke, mir geht es etwa so gut wie dir, nicht besser und nicht schlechter.« Damit ging er in den Pavillon zu Susan nah und nahm sie auf die Arme. Da Aubreys Rippen immer noch bei jeder Belastung schmerzten, hatte der nichts dagegen.
Als Susannah die Augen aufschlug, hatte sie dröhnende Kopfschmerzen und lag unter einer Decke auf einem Strohhaufen. Aubrey kniete neben ihr, und als sie ihn sah, schluchzte sie erleichtert auf und schlang ihm die Arme um den Hals.
»Schsch«, beruhigte er sie, »es ist vorbei, du bist in Sicherheit.«
»Victoria ...«
Er küsste sie auf die Stirn. »Ellie hat sie zu Reverend Johnstone gebracht. Es geht ihr gut, Susannah, und Maisie und Jasper auch.«
Jetzt hörte sie die Geräusche und roch den beißenden Qualm. »Das Haus?«
»Zerstört«, sagte Aubrey. »Aber sei nicht traurig, wir brauchen es nicht.«
Wir? Sie klammerte sich an ihn. Hatte er das Wort gerade anders benutzt als sonst, oder bildete sie sich das nur ein?
Er strich ihr die Haare aus dem
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