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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Wie sich dann herausstellte, hatte ich mich geirrt. Ich habe einen hohen Preis für meine Dummheit gezahlt.«
    »Julia auch.« Aubrey zuckte bei ihren Worten zusammen, und sofort tat es Susannah Leid, dass sie ihm Schmerz bereitet hatte.
    »Glauben Sie, dass ich das je vergessen könnte?«, fragte er. »Ich gebe zu, dass ich sie am Ende verabscheut habe. Aber ich habe ihr nie den Tod gewünscht.«
    Susannah wusste, dass er die Wahrheit sagte. »Es tut mir Leid«, erklärte sie und rieb sich die Schläfen. »Ich bin sehr müde.«
    Aubrey erhob sich und wies auf die Tür. »Natürlich, gehen Sie zu Bett. Ich wollte Ihnen eigentlich nur sagen, dass ich morgen nach San Francisco reise. Ich werde eine Woche fort sein. Wenn Sie etwas brauchen, wenden Sie sich bitte an Hawkins, meinen Sekretär, er wird sich um alles kümmern.«
    Sie hätte erleichtert sein sollen, weil sie sich von der überwältigenden Gegenwart Aubreys würde erholen können, stattdessen stimmte sie die Nachricht seiner Abreise seltsam traurig. Sie würde ihn vermissen, sich sogar Sorgen um ihn machen, bis er sicher wieder zurück in Seattle wäre. Aber das würde sie ihm natürlich nicht sagen können.
    Sie erhob sich und nickte kühl. »Gute Reise, Mr. Fairgrieve, und seien Sie versichert, dass ich während Ihrer Abwesenheit gut für Ihre Tochter sorgen werde.«
    Er schob die Hände in die Hosentaschen. »Wann bin ich wieder Mr. Fairgrieve geworden?«, erkundigte er sich.
    Susannah blieb an der Tür stehen, eine Hand an der Klinke. »Gute Nacht, Aubrey«, sagte sie dann und ging.
     
    Am nächsten Morgen, als Susannah mit Victoria herunterkam, wusste sie, dass Aubrey bereits abgereist war. Das große Haus hallte vor Leere.
    »Guten Morgen«, grüßte Maisie, nahm ihr das Kind ab und ging mit ihm zum Schaukelstuhl neben dem Herd, um ihm das Fläschchen zu geben. Jasper war offenbar schon in der Schule.
    Susannah machte sich daran, eine Kanne Tee zu kochen und dicke Brotscheiben am Herd zu rösten. »Guten Morgen«, murmelte sie und erschauderte angesichts der frostweißen Scheiben. Es würde zu kalt für einen Spaziergang mit Victoria sein, so viel war sicher, und die Vorstellung, den Tag drinnen zu verbringen, war mehr, als sie ertragen konnte. Sie sehnte sich nach frischer Luft, blauem Himmel und umgegrabener Gartenerde, die auf Blumen wartete. Sie sehnte sich nach dem Frühjahr, aber bis dahin würde es noch Monate dauern.
    »Er wird bald wiederkommen«, unterbrach Maisie ihr Schweigen.
    Susannah versteifte sich. »Wer?«, fragte sie, obwohl sie sehr gut wusste, dass die Köchin von Aubrey sprach.
    Maisie lächelte und streichelte das Köpfchen des Babys, während sie hin und her schaukelte. Das Kind saugte hungrig am Fläschchen. »Mir brauchen Sie nichts vorzumachen, Miss«, erklärte sie, »ich bekomme einiges mit. Bis gestern Abend dachte ich, Mr. Hollister wäre der Richtige für Sie. Doch jetzt fange ich an, die Dinge ein wenig anders zu sehen.«
    Susannah errötete. Sie knallte die Teedose ganz anders, als es ihre Art war, mit Wucht auf den Tisch. »Und wie, wenn ich fragen darf?«, hakte sie, etwas schärfer als beabsichtigt, nach.
    Maisie beeindruckte das nicht. Im Gegenteil, sie sah regelrecht zufrieden aus. »Ich denke, Sie sind der Grund, warum der Boss seine Mätresse hat laufen lassen. Sie könnten es schlechter treffen als mit Aubrey Fairgrieve, das sollten Sie wissen.«
    Entsetzt sah Susannah die Freundin an. »Das ist nicht Ihr Ernst! Wir reden hier über den Witwer meiner besten Freundin - aber das - das wäre ja ...«
    »Das wäre was?«, drängte Maisie. »Mrs. Fairgrieve war Ihre Freundin, aber sie ist tot und begraben, und Sie sind am Leben. Sie wollte, dass Sie herkommen, hat mich angefleht, nach Ihnen zu schicken. Vielleicht wusste sie ...«
    »Hören Sie sofort auf«, bat Susannah.
    »Wie ich schon sagte, Mr. Fairgrieve wäre eine gute Partie. In Seattle würden viele Frauen etwas darum geben, wenn er sie haben wollte.«
    Susannah bemühte sich um Fassung, auch wenn Maisies Bemerkungen ein Durcheinander an Gefühlen in ihr auslösten. »Sie können ihn gerne haben«, warf sie - vielleicht zu hastig - ein.
    Maisie lachte nur.
    Später am Tag war das Wetter noch immer nicht besser. Victoria schlief tief und fest in ihrem Körbchen, und Susannah lief rastlos in der Küche hin und her.
    »Nun gehen Sie schon!«, rief Maisie, die Gemüse klein schnitt. »Ich kümmere mich um die Kleine, bis Sie wieder zurück sind.«
    Susannah

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