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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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fand Aubrey sie eine Weile später.
    »Susannah.« Sanft berührte er ihre Schulter. »Susannah, wachen Sie auf.«
    Sie fuhr hoch und sah sich panisch nach dem Kind um, das nicht mehr in ihren Armen lag.
    »Alles in Ordnung«, versicherte Aubrey ruhig. »Ich habe ... Victoria ins Bett gebracht.«
    Sie war erleichtert, gleichzeitig aber verwirrt. »Wirklich?«, fragte sie ungläubig.
    Er lächelte, und wie immer wühlte sie das zutiefst auf.
    »Sehen Sie zu, dass Sie noch etwas Schlaf bekommen, Miss McKittrick«, sagte er. »Sie sind völlig erschöpft.«
    Sie nickte und ergriff die Hand, die er ihr bot. Als sie sich erhob und seine Handfläche an der ihren spürte, durchfuhr sie eine plötzliche Glut. Warum musste sie auf Aubrey Fairgrieve so reagieren, wenn es bei Mr. Hollister viel passender gewesen wäre?
    Susannah dachte noch darüber nach, als sie über ihr Kleid stolperte. Sie prallte gegen seine Brust, und ehe sie sich wieder fangen konnte, zog Aubrey sie nahe zu sich heran, senkte den Kopf und küsste sie auf den Mund.
    Wenn die Berührung ihrer Hände sie schon entflammt hatte, war Susannah jetzt gänzlich verloren. Es war gut, dass er sehr erfahren war, denn sie hätte nicht gewusst, was sie in einem solchen Augenblick hätte machen sollen.
    Aubrey zog sich schließlich zurück. »Bist du schon einmal geküsst worden?«, fragte er amüsiert. Sie errötete, beschämt, dass sich ihre Unerfahrenheit sofort verriet, und versuchte, sich loszureißen, aber Aubrey hielt sie fest. »Susannah?«, blieb er beharrlich.
    »Nein«, flüsterte sie ärgerlich. »Nein. Sind Sie jetzt zufrieden?«
    Er warf den Kopf zurück und lachte leise, was umwerfend männlich klang. »Noch lange nicht«, erwiderte er, und seine Augen glänzten vor Belustigung. »Ich glaube, wir haben ein Problem, Miss McKittrick«, fügte er, jetzt etwas ernster, hinzu.
    Sie trat zurück, und er ließ sie los, aber sein Blick hielt sie weiter gefangen. »Und welches, Mr. Fairgrieve?«, fragte sie herausfordernd.
    »Ich glaube, ich habe die Schwierigkeit gerade demonstriert.«
    Susannah straffte die Schultern. »Sie haben mich geküsst«, erklärte sie. »Ich verzeihe Ihnen.«
    Wieder lachte er. »Ah«, parierte er, »das ist großmütig von dir. Aber ich habe dich nicht um Verzeihung gebeten, oder?«
    Sie empörte sich scheinbar ärgerlich - aber insgeheim erregt - über seine Einstellung. »Ich glaube, Sir, Sie sind betrunken«, stieß sie hervor, auch wenn sie das nicht wirklich annahm. Er hatte zwar zuvor einen Brandy getrunken, aber dass ihm das nicht die Sinne geraubt hatte, erkannte sie sehr wohl.
    »Ich bin nie betrunken«, erwiderte er selbstzufrieden. »Glaub mir, ich habe es oft genug versucht, aber noch so viel Alkohol reicht nicht, um mir den Verstand zu vernebeln. Ich bin zu einem Leben in schmerzvoller Nüchternheit verdammt.«
    Susannah wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie strich ihr Kleid glatt und richtete ihr Haar, bis ihr bewusst wurde, dass sie ihren Körper dabei provozierend in Positur setzte.
    »Gute Nacht«, wünschte sie völlig verwirrt, aber diesmal unternahm er keinen Versuch, sie aufzuhalten.
     
    Als Susannah am nächsten Morgen mit einer gebadeten und ausgeschlafenen Victoria auf dem Arm herunterkam, war der Tisch für sie schon gedeckt. Neben ihrem Teller lag ein ledergebundenes Büchlein.
    Sie runzelte die Stirn. »Was ist das?«
    Maisie nahm Victoria und legte sie auf eine Decke auf den Boden neben Jasper, der wegen einer Erkältung nicht in die Schule gegangen war. Mit großen Augen sahen die Kinder einander an. »Das hat Mr. Fairgrieve für Sie dagelassen«, erklärte Maisie mit einem Achselzucken und wandte sich wieder dem Topf Haferbrei auf dem Herd zu. »Wollen Sie Toast?«
    »Ja, bitte«, antwortete Susannah gedankenverloren und griff nach dem Buch. Auf der Innenseite stand der Name Ethan Fairgrieve. Susannah sah, dass es ein Gedichtband war. Sofort wurde sie von der lebendigen Sprache gefangen genommen. Die Verse zeugten von einer so tiefen Liebe, dass sie das Gefühl hatte, an der Seele des Dichters zu lauschen.
    Maisie brachte ihr Kaffee und machte dann Toast, aber sie las weiter, ohne ihr Frühstück zu beachten, eine Hand ans Herz gepresst und Tränen in den Augen. Sie hatte das Buch zu drei Vierteln durch, als Victoria ihre Aufmerksamkeit verlangte. Widerstrebend legte sie den kleinen Gedichtband weg und trug die Kleine nach oben, um sie zu wickeln und wärmer anzuziehen. Ein Spaziergang würde ihnen

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