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Im Bann der Liebe

Im Bann der Liebe

Titel: Im Bann der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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ich einem der Herren auf den Fuß trete?«
    Susannah lachte, als sie ihre eigenen Ängste von jemand anderem hörte. »Ich bin sicher, sie werden uns unbeschadet überstehen.«
    Maisie strahlte. »Oh. Das wollen wir hoffen.«
    Dann hörten sie eine Kutsche heranrollen. Die ersten Gäste trafen ein. Susannah stand aufrecht da, auch wenn sie am liebsten geflohen wäre.
    Weitere Kutschen trafen ein, und Stimmen drangen nach oben. Susannah trat ans Fenster, spähte durch den Vorhang und sah eine Frau aus einer eleganten schwarzen Kutsche steigen. Der Kutscher verbeugte sich, nachdem er ihr hinausgeholfen hatte.
    Schneeflocken setzten sich auf ihre samtene Kapuze.
    »Verdammt«, stöhnte Maisie auf. »Die hat Nerven, dass sie uneingeladen hierher kommt.«
    In Susannah zerbrach etwas. Delphinia Parker - als ob sie gespürt hätte, dass sie beobachtet wurde, hob Aubreys ehemalige Geliebte den Kopf und sah nach oben. Sie schien Susannah direkt anzusehen.
    »Vielleicht hat sie ja doch eine Einladung bekommen«, überlegte Susannah und wandte sich hastig vom Fenster ab. »Sie ist eine enge Freundin von Aubrey, nicht wahr?«
    Maisie gab ein verächtliches Schnauben von sich. »Sie ist niemandes Freundin, nur ihre eigene. Als Mrs. Fairgrieve starb, hat sie wohl gedacht, dass er sie heiraten würde. Eine Dreistheit!«
    Susannah presste ihre Lippen zusammen. Tränen brannten in ihren Augen, aber sie würde nicht zulassen, dass sie weinte. »Es scheint mir nicht gerecht, Mrs. Parker die ganze Schuld zu geben«, meinte sie. »Aub rey war schließlich auch betei ligt.«
    »Er war halb verrückt wegen der Missus«, sagte Maisie und nahm Victoria hoch. »Ich werde sehen, dass Jasper sein Abendbrot kriegt, und Sie gehen nach unten und lassen sich von niemandem unterkriegen. Nicht eine von den Frauen kann Ihnen das Wasser reichen.«
    Susanna h lachte und ergriff Maisies Hände. »Was würde ich nur ohne Sie tun?«
    Maisie sah überrascht aus. »Nun, was Sie immer getan haben, denke ich.« Sie holte tief Luft, um sich Mut zu machen.
    Susannah drückte ihr kurz die Hand. »Ich habe noch nie jemanden wie Sie gekannt. Sie sind mir eine echte Freundin geworden«, bekannte sie wahrheitsgemäß. Ihr wurde bewusst, dass Julia sich nicht einmal einen Bruchteil so viel um ihre Gefühle gekümmert hatte wie diese warmherzige Frau mit ihrer offenen Art. »Ich bin dafür so dankbar.«
    Maisie errötete vor Verlegenheit. »Jetzt aber runter mit Ihnen«, befahl sie und hielt Susannah die Tür auf. »Mr. Fairgrieve will mit Ihnen angeben, er macht selber keine schlechte Figur, wenn er so zurechtgemacht ist. Sie beide werden die Stadt vor Bewunderung erstarren lassen.«
    Susannah folgte Maisie und holte dabei ein paarmal tief Luft. Das beruhigte nicht sonderlich, aber sie wusste jetzt, dass sie sich den Herausforderungen stellen konnte.
    Sie hob den Kopf, schritt an Maisie vorbei und hörte, wie ihre seidenen Röcke beim Gehen leise raschelten. Auf der Treppe nahm sie Musik und Stimmen wahr.
    Einen Moment lang zögerte sie.
    »Los«, hörte sie Maisie hinter sich flüstern, »zeigen Sie es ihnen. Und ihm auch.«
    Susannah legte die Hand aufs Geländer und stieg Stufe um Stufe nach unten. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis sie unter dem Starren der Gäste unten angekommen war. Sie erkannte Bewunderung und Misstrauen in den Augen der Frauen und, ja, Begehren in denen der Männer. Panik erfasste sie, und sie hoffte, dass sie nicht resignierte.
    Aubrey wartete am Fuß der Treppe und bot ihr seinen Arm. »Die beste Freundin meiner verstorbenen Frau«, stellte er sie vor, und obwohl er die Menge im Allgemeinen ansprach, sah er sie an. »Darf ich Ihnen Miss Susannah McKittrick vorstellen?«
    Gemurmel erklang, Hände wurden geschüttelt, Blicke trafen sie voller Neugier. Susannah erkannte einige Mitglieder des Wohltätigkeitskomitees und dachte, dass sie wohl die Treppe wieder hochgelaufen wäre, wenn Aubrey sie nicht festgehalten hätte. Nichts in ihrem ruhigen Leben in Nantucket hatte sie auf so eine Situation vorbereitet, sie fühlte sich wie ein Schwimmer, der gegen eine kräftige Strömung ankämpfen musste.
    »Atme«, flüsterte Aubrey, als sie den Ballsaal betraten und sofort aufs Parkett gingen. Susannah hörte die Musik nur verschwommen.
    Rasch tat sie einen tiefen Atemzug. Andere Paare gruppierten sich um sie. »Ich gehöre nicht hierher«, erklärte Susannah.
    Aubrey sah sie an. »Doch, das tust du«, versicherte er, »du bist die entzückendste

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