Im Bann der Liebe
Garten Recht gehabt hatte. Susannah liebte ihn. Die Erkenntnis verursachte ihm Schuldgefühle, aber er tröstete sich mit dem Umstand, dass er ihr nie etwas Falsches gesagt hatte, nie behauptet hatte, dass auch er romantische Gefühle hätte. Sie ging diese Ehe mit offenen Augen ein.
»Es kommt mir vor wie ein Traum«, erklärte sie atemlos, »die Musik, der Tanz«, sie betrachtete ihr Kleid, »dieses Kleid! Hast du Ethan irgendwo gesehen? Ich hatte gehofft...«
Aubreys Gesicht wurde hart. Er entspannte sich sofort wieder, aber es war zu spät. Ihr Gesicht verriet ihm, dass sie seine Reaktion bemerkt und verstanden hatte. »Er ist leider nach Hause gegangen.«
Sie sagte dazu nichts, verbarg aber auch ihre Enttäuschung nicht. »Oh«, sagte sie traurig.
»Noch einen Tanz?«, bot Aubrey ihr an.
Sie nickte, und er nahm sie in die Arme, und das allein reichte, um den Abend für Susannah wieder ins Lot zu bringen.
Susannah erwachte vom Geräusch des Regens, der die letzten Schneereste wegschwemmte. Sie wollte lieber gar nicht erst hinausschauen. Wenn nicht der Ring an ihrer Hand geblitzt hätte, wäre sie völlig deprimiert gewesen.
Sie würde heiraten! Nach so vielen Jahren als Mauerblümchen hatte sie das nicht mehr zu hoffen gewagt, und doch war hier der Beweis. Aubrey hatte sich mit ihr verlobt und praktisch vor ganz Seattle ihre Hochzeit angekündigt.
Victoria brabbelte in der Wiege, strampelte und griff nach ihren Zehen. Susannah stand auf, ging zum Fenster und lehnte die Stirn an die kühle Scheibe. »Ich werde ihr eine gute Mutter sein, Julia«, murmelte sie. »Das verspreche ich.«
Ein kurzes Klopfen an der Tür ließ sie auffahren, und weil sie Maisie erwartete, rief sie: »Herein!«
Aubrey trat über die Schwelle, attraktiv gekleidet in einem weißen Hemd und gut geschnittenen schwarzen Hosen. Er grinste, weil er genau wusste, dass Susannah nicht ihn erwartet hatte. »Du solltest vorsichtiger sein«, neckte er sie, »wen du in dein Schlafzimmer bittest.«
Susannah hatte automatisch die Hand an den Kragen ihres Nachthemds gehoben, den sie jetzt peinlich berührt umklammerte. Belustigung funkelte in Aubreys Augen, und errötend ließ sie die Hand sinken. »Dich hätte ich sicher nicht hereingebeten«, gab sie - zu spät - zurück.
Er lachte leise und sah sie von oben bis unten an. »Wirklich nicht?«
»Natürlich nicht. Es schickt sich nicht, dass du hier bist, ehe wir ... ehe wir ...«
»Verheiratet sind?« Seine braunen Augen lächelten noch immer. Er machte keine Anstalten zu gehen, sondern hielt ihr einen Zelluloidkragen hin. »Könntest du mir das Ding um-knöpfen? Ich schaffe es einfach nicht, ohne mich dabei zu erwürgen.«
Susannah zögerte. Sie war noch immer im Nachthemd und darunter nackt. Sie war allein mit Aubrey, wenn man von Victoria einmal absah, die sicher nicht als Anstandsdame zählen konnte. Schließlich stieß sie den Atem aus, trat näher und griff nach dem Kragen.
Die Luft zwischen ihnen schien zu knistern, und Susannah spürte eine plötzliche Sehnsucht in ihrem Inneren. Ihre Hände zitterten, als sie sie nach Aubrey ausstreckte.
Er duftete nach Seife und einem würzigen Aftershave und strahlte Wärme aus. Ihre Finger berührten sein Haar, und es war, als würden sie davon versengt.
Sie nestelte an den Knöpfen des Kragens herum und war sich sehr des Mannes bewusst, der ihr dabei zusah. Endlich hatte sie es geschafft.
»Susannah«, sagte er. Seine Stimme war leise und klang ein bisschen heiser, und er sagte nur das eine Wort. Nur ihren Namen. Und doch regte sich etwas in ihr, und sie wusste, dass sie nie mehr dieselbe sein würde, dass ihm ihre Seele gehörte. Es war das gleiche Gefühl, als sein Kuss sie in Besitz genommen hatte.
Susannah erschauerte, obwohl es warm im Zimmer war. Viel zu warm. Langsam wich sie zurück, bis sie außer Reichweite seiner Arme war. »Das Baby«, stieß sie hervor.
»Lass uns ins Bett gehen«, gab Aubrey zurück.
Susannah schwankte und schloss die Augen. Als sie sie wieder aufschlug, hatte er ihr Nachthemd mit beiden Händen gefasst. Sie war atemlos und brachte kein Wort heraus.
»Meinst du nicht, dass wir unsere Verlobung zumindest mit einem Kuss besiegeln sollten?« Er war so überzeugend. Langsam zog er sie zu sich, senkte den Kopf und küsste sie auf den Mund, erst sanft, dann immer fordernder, bis Susannahs Körper ganz und gar nicht mehr jungfräulich reagierte. Sie stöhnte leise auf und öffnete die Lippen, sodass er den Kuss
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