Im Bann der Ringe (German Edition)
wenn wir uns wiedersehen. Ganz ehrlich. Das war am ... Moment, ich glaube am Freitag vor dem eigentlichen Abflug. Ja, und dann noch der Streik. Mensch, Cat, sorry!“
In Cats Gehirn ratterte es. Sie hatte eine SMS von Ann bekommen, in der genau das stand, aber woher hätte sie denn wissen sollen, dass sie von Stephen war? Und warum wusste Ann nichts davon?
„Warum hat Ann mir denn davon nichts erzählt, wenn du mir von ihrem Handy aus geschrieben hast?“, fragte sie nach. Ann zog die Augenbrauen hoch. Was? , formte ihr Mund lautlos. Sie wusste offensichtlich von nichts.
„Ich habe es mir ausgeliehen, als sie nicht da war. Ich habe ihr gar nichts davon erzählt. Glaubst du mir etwa nicht?“
Cat lachte erleichtert auf. „Doch! Doch, ich glaube dir! Ich hab die SMS bekommen, aber ich konnte ja nicht ahnen, dass sie von dir war. Ich dachte, sie kommt von Ann.“
Stephen fiel an der anderen Seite der Leitung in Cats erleichtertes Lachen ein.
Sie telefonierten noch ein paar Minuten miteinander, sprachen aber mehr über Belangloses, als heiße Liebesschwüre miteinander auszutauschen, und verabschiedeten sich dann voneinander.
„Dann sehen wir uns Montag?“, fragte Cat.
„Jep. Ich bin ja jetzt soweit wiederhergestellt, dass Mom sagt, ich muss Montag wieder zur Schule. Lust habe ich zwar keine, aber wenn das meine einzige Chance ist, dich endlich wieder in die Arme zu schließen, lasse ich sie mir natürlich nicht entgehen.“„Na, Gott sei Dank! Sag deiner Mom einen schönen Gruß und vielen Dank, dass sie ihren Sohn halb tot zur Schule prügelt, damit er seine Freundin nach mittlerweile neun endlosen Wochen endlich wieder beglücken kann.“ Sie kicherte.
„Werd ich ausrichten. Ganz bestimmt. Also, bis übermorgen dann.“
„Bis übermorgen. Ich freu mich.“
„Na, und ich erst. Bye.“
„Bye“, hauchte Cat in den Hörer. Dann war die Leitung still. Stephen hatte aufgelegt.
„Boah, ich werd verrückt! Er hat von meinem Handy ´ne Nachricht geschickt, ohne mich zu fragen? Und du dachtest, die wäre von mir? Ist ja voll lustig.“ Ann kringelte sich vor Lachen.
„Ja, Hammer, oder?“
„Na, dann hat sich das ja aufgeklärt und es ist wieder alles in Butter. Oder?“
„Ich denke schon“, erwiderte Cat. „Obwohl das auch nicht erklärt, warum er mir die acht Wochen lang kaum geschrieben hat! Na, egal. Wir werden sehen.“
Die beiden Mädchen verstauten schnell die restlichen Klamotten, bevor sie es sich auf Cats Bett gemütlich machten und mit Chips, Eistee und einem guten Film Anns Einzug feierten. ,From dusk till dawn‘ war eine gute Alternative zu ,Twilight‘ . Das musste sogar Cat zugeben.
Am nächsten Morgen klopfte es lautstark an ihre Tür. Verschlafen schlurfte Cat den Flur entlang und konnte von draußen schon Dionnes Stimme hören: „Macht auf, ihr Schlafmützen! Lasst mich endlich rein! Ich habe auch Donuts mitgebracht!“
Cat musste trotz ihrer Müdigkeit lachen. Sie und Ann hatten die halbe Nacht gequatscht und waren erst bei Sonnenaufgang eingeschlafen. Wenn das jetzt jeden Abend so ging, dann würden sie irgendwann wegen Schlafmangel zusammenbrechen. Vor allem, wenn jeden Morgen eine aufgebrachte Dionne wie wahnsinnig an die Tür klopfte …
„Ja, ich komm ja schon!“, rief sie ihrer Freundin entgegen.
Dionne stürmte hinein, kaum war die Tür auf. „Na endlich! Kaffee schon fertig?“
„Hallo? Du hast mich gerade aus meinen schönsten Träumen geweckt. Wenn du Kaffee willst – du weißt ja, wo alles steht.“ Dionne lachte.
„Okay, okay. Ich koche Kaffee und dann wird erst mal gefrühstückt.“
„Prima Plan.“
Nach einem ausgiebigen Frühstück im Bett fegten sie die Krümel vom Laken und kuschelten sich alle Drei unter Cats Decke.
„Dionne, ich hab gehört, du bist über Doug endlich hinweg?“ Ann sah sie neugierig an.
„Ach, hat Cat das alte Tratschweib wieder nicht dichthalten können, was?“ Dionne knuffte Cat freundschaftlich in die Seite.
„Hey, ich bin kein Tratschweib!“, entgegnete die entrüstet. „Uns ging letzte Nacht nur langsam der Gesprächsstoff aus und da habe ich für Neuen gesorgt. Damit haben wir zumindest die nächste Stunde gut überbrückt, stimmt’s, Ann?“
„Jep, stimmt. Und erzähl – was ist mit Ric?“
„Oh, Mann, Cat! Kannst du denn gar nichts für dich behalten?“
„Nö! Zumindest nichts, was du Ann sowieso erzählen wirst. Aber erzähl ruhig noch mal.“ Cat lehnte sich mit ihrem Kaffeebecher in der
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