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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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Bewegungsunfähig lag er auf dem Sofa und versuchte, Stück für Stück, die Teile, die noch herrenlos in ihm herumkreisten, zusammenzusetzen.
    Leya, Chayas Mutter, war unfähig, den Tod ihrer ältesten Tochter zu überwinden. Sie hatte Elric die Schuld an ihrem Tod gegeben. Ihre Rachegelüste ließen sie schließlich zur anderen Seite der Magie überlaufen – der dunklen Seite. Nicht einmal der Bund der Hexenschaft war mächtig genug, sie zurückzuholen. Der oberste Rat verstieß Leya deshalb aus dem Bund und somit war Mortimer seinem Ziel, den Bund alleine zu führen, wieder ein Stück näher gekommen.
    Doch Leya gab nicht auf. Sie konnte Mortimer Verrat am Schutzbund nachweisen, woraufhin er zum Tode verurteilt wurde. Von Mortimer, seinem Vater, hatte er vor dessen Tod erfahren, dass Leya ihn, Levian, mit einem Unsterblichkeitsfluch belegt hatte, um sich zusätzlich zu rächen. In einer Vision hatte Mortimer daraufhin gesehen, dass eines Tages ein Mädchen geboren werden würde, welches zwei Eigenschaften des Bundes in sich vereinte. Das Hexen- und das Heilergen. Nur eine Vereinigung mit eben diesem Mädchen würde Levian von seinem Fluch erlösen können.
    Levian hatte ihm nicht geglaubt, hatte von alledem nichts wissen wollen und war geflohen.
    Und jetzt, nach über zweihundert Jahren, traf er auf ein Mädchen, welches dasselbe Pentagramm auf dem Schulterblatt trug wie er selbst. Das konnte kein Zufall sein. Er musste sie wiedersehen!
    Als ihn die Ohnmacht in den dunklen Abgrund gezogen hatte, zeigte sie ihm die Wahrheit. Das, was er jahrhundertelang ausgeblendet hatte. Jetzt sah er wieder klar. Alles, was damals geschehen war. Und er wusste nicht, ob ihm das gefiel.
    Seine Augen blickten wieder zur Kiste. Er wusste weder warum er sie bei sich trug, noch was sie enthielt. Doch eine Stimme tief in ihm hatte ihn über die Jahrhunderte hinweg ermahnt, sie zu behalten. Und er hatte gehorcht. Denn das war der Hoffnungsschimmer, an den er sich klammerte wie ein Alkoholiker an seine Flasche Schnaps. Vielleicht, so dachte er, würde sie ihm irgendwann eine andere Lösung offenbaren.
    Und jetzt – aus heiterem Himmel – wurde ihm gewährt, die Flasche zu öffnen und einen kräftigen Schluck zu nehmen.
    Levian kümmerte sich weder um den Rotweinfleck auf seinem T-Shirt noch darum, dass sich die eingesunkene Pfütze auf dem Sofa vermutlich nie wieder entfernen lassen würde. Den Blick starr auf die Kiste gerichtet erhob er sich, legte das Buch beiseite, was auch einige Flecken davongetragen hatte, und ging mit schweren Schritten auf sie zu. Das Kästchen stand dem Sofa gegenüber am Rand des Sideboards, auf dem sich der Fernseher befand, und es kam ihm vor, als würde es ihn mit erwartungsvollem Blick ansehen.
     

Lebensfluch
    „Was machst du denn hier?“ Cat wich alle Farbe aus dem Gesicht. Sie bemühte sich, ihre Stimme so locker wie möglich klingen zu lassen, nachdem sie den ersten Schock verdaut hatte.
    „Hi, Catherine. Ich … ich muss mit dir reden. Ich hoffe, ich störe nicht.“ Ric stand betreten in der Tür und sah gar nicht mehr so Mr. Perfektmäßig aus, wie sie ihn kannte. Eher wirkte er auf sie wie ein kleiner Junge, der etwas zu beichten hatte.
    „Äh … nein, du störst nicht“, brachte sie heraus. Schnell trat sie einen Schritt zur Seite. „Komm doch rein.“
    „Danke, aber … ich … Können wir vielleicht ein Stück … gehen?“
    „Gehen? Du meinst … äh … Warum?“ Skeptisch sah sie zu ihm auf. Er war gut einen Kopf größer als sie.
    „Ich möchte mit dir reden“, erklärte er schnell. So schnell, dass es den Anschein hatte, als würde ihn sonst der Mut verlassen. Cat zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
    „Jetzt?“
    „Wenn möglich, ja. Jetzt.“ Zaghaft sah er sie an. Der Blick aus seinen dunklen Augen ließ sie erschaudern.
    „Reden? Ähm … ja klar. Dann … Ich zieh mir schnell was über. Willst du …?“ Cat, die nur in ihren Shorts und dem Shirt vor ihm stand, sah ihn entschuldigend an.
    „Ich warte“, unterbrach Ric hastig und ließ sich, wie zum Beweis, auf die oberste Treppenstufe sinken.
    „Okay, ich beeil mich.“ Sie schloss die Tür und flitzte in ihr Zimmer. Hastig warf sie sich einen Pulli über und schlüpfte barfuß in ihre grünen Chucks. Auf dem Weg zurück steckte sie sich noch einen Kaugummi in den Mund und öffnete die Tür. „Fertig.“
    Warum sie ohne weitere Fragen und ohne jeden Zweifel daran, dass es wichtig sein könnte, was er mit ihr

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