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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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willst, aber das ist die Wahrheit.“ Mit verschränkten Armen stand er vor ihr, sah jedoch an ihr vorbei, als er weitersprach, ohne sich um ihren Einwand zu kümmern. „Dieser Elric war nämlich schuld an dem Tod des Mädchens, und ihre Eltern, die auf der dunklen Seite der Macht standen, schworen Rache. Und damit kam der Fluch ins Spiel.“
    „Weil er schuld an ihrem Tod war, wurde er verflucht? Verstehe ich das richtig?“
    „Richtig“, stimmte er zu.
    „Aber warum? Und von wem?“
    „Keine Ahnung warum. Vermutlich, weil er ihren Tod verschuldet hatte. Alles, was ich weiß, habe ich von meinem Dad und der wiederum von seinem und so weiter. Also – keine Ahnung, wie die genauen Zusammenhänge wirklich waren. Es heißt, dass ihre Mutter ihn verflucht hat, aber ob das alles stimmt … wie gesagt …“ Er zuckte die Schultern.
    „Und dein Dad weiß auch nicht mehr?“
    „Nein. Alles, was er weiß, hat er mir erzählt.“
    „Okay. Und was war das also für ein Fluch?“
    „Dieser Fluch besagt, dass niemals wieder ein Matalion mit seiner wahren Liebe glücklich werden wird. Sie wird sterben! Sie wird sterben, sobald sie sich in einen Matalion verliebt.“
    „So ein Quatsch“, fiel Cat ihm ins Wort. „Was soll das denn für ein Fluch sein? Dann müsste deine Mutter ja auch gestorben sein“, spöttelte sie weiter. Ric wurde blass. Er schwieg.
    „Sie … Deine Mutter? Sie ist tot?“ Sie ahnte im selben Moment, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. Seine Mutter war tot. Jetzt war es an ihr, rot zu werden. Vor Scham. Warum konnte sie bloß ihre vorlaute Klappe nie halten? Verlegen sah sie auf seine Schuhe, die unbeweglich auf dem trockenen Gras standen. Nach einer ganzen Weile erst kam wieder Regung in ihn.
    „Ja, auch meine Mutter ist gestorben. Wenn auch erst vor einem Jahr.“ Cat hob den Kopf und konnte die Feuchtigkeit erkennen, die in seinen Augen glitzerte. Betroffen wandte sie den Blick wieder ab. „Ric, das tut mir leid! Ich … ich habe das nicht gewusst. Sonst …“
    „Sonst was?“ Sein Tonfall war kalt und als sie sich endlich traute, ihn anzusehen, sah sie, dass seine ganze Erscheinung die Trauer widerspiegelte, die er empfinden musste. In diesem Moment tat er ihr so leid und sie schämte sich dafür, dass sie tatsächlich geglaubt hatte, er würde sie anlügen. Nun begriff sie, dass selbst er mit so etwas keine Scherze trieb.
    „Sonst hätte ich meinen Mund gehalten“, beendete sie daher leise ihren Satz.
    „Willst du wissen, wie es weiterging?“, fragte er statt einer Antwort. Cat nickte, dankbar, das Thema wechseln zu können.
    „Also gut. Jede der Frauen starb. Entweder während oder kurz nach der Geburt eines Fluchträgers. Denn merkwürdigerweise wurden in unserer Familie nur Jungs geboren. Keine Mädchen. Nicht eins! Und nur Jungs konnten den Fluch weitergeben. All das lässt sich anhand des Stammbaums zurückverfolgen. Ich habe ihn. Er liegt in meinem Zimmer, in der Schublade meines Schreibtisches. Zusammen mit den vielen Fotos meiner Mom …“ Ric war fertig. Er setzte sich wieder ins Gras. Die Beine übereinander geschlagen, die Hände im Schoss verschlungen, den Kopf gesenkt – so saß er da und wartete.
    Cat jedoch schwieg. Sie trug diesen Kampf mit sich alleine aus. Zu hören, dass seine Mutter gestorben war, tat ihr wirklich leid. Aber wegen eines Fluchs? Das war schon ein bisschen unrealistisch. Wie in einem schlechten Film. Aber wenn sie sich Rics eingesunkene Gestalt so besah, dann konnte sie sich nicht vorstellen, dass er sich das alles nur ausgedacht hatte. Vor allem – warum hätte er das tun sollen? Um sich damit interessant zu machen wohl kaum. Damit lief er eher Gefahr, dass sie ihn für verrückt hielt. Das sollte sie auch! Sie sollte die Beine in die Hand nehmen und ihm den Rücken kehren. Schnellstens von hier verschwinden, von diesem verrückten Typen mit den wunderschönen dunklen Augen.
    Nein!
    Etwas in ihr hielt sie zurück. Ein Teil von ihr, zumindest ein kleiner Teil, glaubte ihm. Und sie konnte sich diesem Teil gegenüber nicht widersetzen – so winzig er auch war, hatte er es verdient, angehört zu werden. Also gab sie sich einen Ruck und dachte intensiv über das nach, was er ihr erzählt hatte.
    Ein Fluch. Ausgesprochen vielleicht von einer Hexe. Und darüber, dass es Hexen gab, waren genügend Aufzeichnungen vorhanden. Hexen waren durchaus in der Lage, jemanden zu verfluchen. Verdammt! Ich glaube an Geister, beherberge einen Poltergeist, warum

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