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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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glaubst du etwa, ich komme mit all dem gut zurecht? So gut, dass ich freiwillig darüber spreche, was für ein verrückter Kerl ich bin? Nicht ernsthaft, oder?“ Sie verneinte stumm. „Verdammt, Catherine! Ich habe Angst vor dem, was mich umgibt. Ich weiß, dass ich mich niemals verlieben darf und das ist hart! Sich immer wieder zurückzunehmen, immer wieder aufzupassen, ja nicht zu weit zu gehen. Ständig daran zu denken, dass ich dem Ganzen nur ein Ende machen kann, indem ich meine Gene nicht weitergebe, unsere Familie aussterben lasse. Wie wärst du an meiner Stelle damit umgegangen?“ Sein Herz raste. Nun offenbarte er ihr seine Ängste, obwohl er das gar nicht vorgehabt hatte. Genau das hatte er eigentlich vermeiden wollen. Denn schlimmer, als in einem Fluch gefangen zu sein, war es, verletzlich zu sein. Und das war er jetzt. Er hatte sich nackt gemacht, sie in seine Gedanken eingeweiht. Die Worte konnte er nicht mehr zurücknehmen.
    „Schreiend Reißaus nehmen? Für so eine hältst du mich?“, fragte sie ihn leise.
    „Ich weiß, wenn ich ehrlich bin, überhaupt nicht, was ich von dir halten soll“, gab er zu.
    „Bin ich so undurchsichtig?“
    „Für mich schon.“
    Cat schluckte. „Sieht so aus, als würden die beiden hier auf den jeweils anderen reagieren. Als würden sie miteinander kommunizieren, sobald sie zusammen sind. Alleine das Leuchten der Steine … und … Na ja, es sieht fast so aus, als wären sie glücklich, wieder zusammen zu sein“, stammelte sie verlegen.
    „Wenn man so lange voneinander getrennt war, dann freut man sich natürlich“, schmunzelte er. „Und das gilt erkennbar auch für Ringe.“ Cat lächelte, erleichtert darüber, dass Ric das Ganze mit Humor nahm.
    „Das alles ist schon komisch“, überlegte sie nach einer Weile. „Du hast ihn von deinem Vater, sagst du?“
    „Ja. Und du?“
    „Von meiner Großmutter. Sie hat ihn mir gegeben, als sie im Sterben lag. Vorher gehörte er meiner Mom, aber … meine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen, als ich dreizehn war. Danach hat Granny sich um mich gekümmert und als sie starb … Na ja, seitdem trage ich ihn“, schloss sie leise.
    „Das tut mir leid“, sagte Ric und sah sie mitfühlend an.
    Sie nickte. „Danke. Mir … mir tuts auch leid. Das meine Eltern tot sind, meine Granny und … und um deine Mom. Ehrlich!“
    „Ich weiß“, flüsterte er, räusperte sich, schluckte und wechselte dann das Thema: „Hat er schon immer geglüht?“
    Cat schüttelte den Kopf. „Nein. Erst seit … seit du da bist, reagiert er.“
    „Genau wie bei mir. Er wurde erst heiß, als ich dich das erste Mal gesehen habe.“
    „In der Schule?“
    „Ja.“
    „Ich schätze mal, das bedeutet, dass du recht hast.“
    „Recht? Womit?“
    „Damit, dass meine Träume, dein Fluch und unsere beiden Ringe etwas miteinander zu tun haben?“ Cat rollte mit den Augen.
    „Du glaubst mir?“
    Sie sah ihn lange an. „Gibt es einen Grund, warum ich dir nicht glauben sollte?“
    „Nein“, versicherte er ihr. „Nein, es gibt keinen Grund. Alles, was ich dir erzählt habe, ist die Wahrheit.“
    „Dann glaube ich dir.“
    Ric fiel ein Stein vom Herzen und fast glaubte er, ihn poltern zu hören. „Danke!“
    Cat nickte erleichtert. „Was kann ich tun?“
    „Erzähl mir von deinen Träumen“, bat er sie noch einmal.
    Cat verkrampfte sich und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum. Er hörte ihr Herz klopfen und sah, wie ihre Hände zitterten. Langsam stand sie auf, legte sich ihre Kette wieder um den Hals und drehte sich dann zu ihm herum.
    „Okay. Dann hör mal gut zu …“ Cat räusperte sich noch einmal, bevor sie anfing zu erzählen:
    „Mit dem Anfang der Ferien kamen auch die Träume. Irgendwann in der ersten Woche wachte ich mitten in der Nacht schweißgebadet auf und … Ich weiß nicht, es fühlte sich alles so komisch an. Mir war klar, dass ich nur geträumt hatte, aber trotzdem fühlte es sich so … so real an. So, als wäre ich gerade aus einer anderen Zeit zurück katapultiert worden. Hört sich blöd an, oder?“ Cat warf Ric einen verlegenen Seitenblick zu. Von ihrer Kaltschnäuzigkeit und ihrem Zickengehabe war nichts mehr übrig geblieben. Ric hoffte, dass sie ihm nun die Wahrheit sagte. Die ganze Wahrheit.
    „Nein, gar nicht. Erzähl weiter“, bat er.
    „Zuerst dachte ich mir ja nichts Großes dabei. Ich hatte halt wirres Zeug geträumt, so etwas kommt vor, und dann habe ich das auch schnell wieder

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