Im Bann der Ringe (German Edition)
Problem.“
„Tschuldigung. Aber das ist kein Thema, das ich jetzt gerne besprechen möchte. Genauso wenig wie du wohl über Dionne reden möchtest“, gab sie schnippisch zurück. Ric verstand die Welt nicht mehr. Ratlos zog er die Schultern hoch.
„Was hat Dionne denn jetzt damit zu tun?“
„Du bist mit ihr verabredet! Sie freut sich schon seit Tagen auf das Date mit dir!“ Cat sah ihn verärgert an.
„Ja, und? Was hat das mit Stephen zu tun? Oder damit, dass ich nicht über sie reden will?“
„Ich persönlich finde es weder passend noch einfach, über meinen Ex zu reden, nachdem wir beide uns gerade … zusammengerauft haben. Du anscheinend schon!“, unterstellte sie ihm.
„Das mit deinem Ex kann ich ja noch verstehen. Das ist wirklich nicht so passend. Okay. Aber Dionne? Das ist nur ein Date! Ich will sie nicht heiraten!“, juxte er, doch das kam bei Cat gar nicht gut an.
„Sag mal, bist du so abgebrüht oder tust du nur so?“ Sie funkelte ihn zornig an und ließ seine Hand los. „Die Tatsache, dass du dich nicht verlieben darfst, gibt dir noch lange nicht das Recht, Mädchen zu verarschen!“
„Mädchen zu vera … also, was geht denn jetzt ab?“
„Was jetzt abgeht? Das fragst du mich? So geht man ja wohl kaum mit jemandem um, der total in einen verknallt ist, oder? Findest du das etwa fair?“ Cat baute sich wütend vor ihm auf. Der schmale Weg ließ nicht viel Platz, umso bedrohlicher wirkte ihre plötzliche Wut auf ihn. Irgendwas lief schief. Das hatte er nicht geplant.
„Dionne in mich verknallt? Du spinnst ja“, gab er mit einem kurzen Auflachen zurück.
„Ja, Dionne ist in dich verknallt! Und nein – ich spinne nicht! Und was noch viel besser ist – Dionne ist meine Freundin! Und wenn du es wagst, ihr weh zu tun, dann kriegst du es mit mir zu tun! Dann kannst du ein für alle Mal auf deinem beschissenen Fluch sitzen bleiben!“ Erst jetzt begriff Ric, dass sie es tatsächlich ernst meinte. Ihre ganze Körperhaltung verriet ihm, dass er besser die Klappe halten sollte, wollte er noch irgendetwas retten. Aber das konnte er natürlich nicht.
„Jetzt tickt bei dir wohl alles aus, was? Scheiße, Cat! Was soll das? Ich …“
„Wenn du eine so behandelst, dann behandelst du alle so! Ich hab es von vornherein gewusst. Ich habe gleich gesagt, du bist zu glatt. Ich hätte mich nie auf dich einlassen dürfen, das habe ich jetzt geschnallt. Lass mich in Ruhe und wag es ja nicht, mich noch mal anzusprechen – weder hier noch in meinen Träumen! Halte dich aus meinem Leben raus!“ Cat stand immer noch vor ihm, die Hände in die Hüften gestemmt, und blitzte ihn zornig an. Sie sah aus, als stünde sie kurz vor einer Explosion.
„Cat, was soll das? Warum machst du das? Ich …“ Noch während er sprach, sah er, wie in Zeitlupe, ihre Hand auf sein Gesicht zurasen. Und klatsch – sie hatte ihm mit voller Wucht eine Ohrfeige verpasst!
Ric verstummte und sah sie fassungslos an. Doch sie stand nur da und funkelte ihn weiterhin aufgebracht an. Sie meinte es anscheinend tatsächlich so, wie sie es gesagt hatte. Die Ohrfeige war Beweis genug. Hart biss er die Zähne aufeinander. Sein Ausdruck änderte sich von verblüfft über entsetzt zu eiskalt. Er hatte begriffen.
Es war vorbei! Vorbei, bevor es überhaupt hatte anfangen können. Und die Erkenntnis, gänzlich chancenlos zu sein, riss urplötzlich ein riesengroßes Loch in sein Herz.
Ein Schmerz, peitschend wie ein eisiger Schneesturm, fegte durch ihn hindurch, ließ sein Herz in Sekundenschnelle zu einem Eisklumpen gefrieren, riss es mit aller Kraft aus seiner schützenden Verankerung, schleuderte es in einem hohen Bogen aus seiner Brust und warf es ihr direkt vor die Füße. Kampflos.
„Nein, ich werde dir nicht mehr zu nahe kommen“, brachte er mühsam hervor. „Nie wieder.“ Mit einem letzten leeren Blick schob er sich an ihr vorbei und verschwand Richtung Dickicht.
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Das helle Licht im Drugstore blendete sie. Aus der dunklen Intimität ihres Chevys in den beleuchteten Store gesprungen, um noch ein Mitbringsel und ein paar Kaugummis zu besorgen, sah Cat nicht, in wen sie mit Schwung hineinrannte.
„Hoppla! Schon wieder in Eile?“
Die Stimme kam ihr doch bekannt vor. Erschrocken hob sie den Kopf. „Levian?“
„Ja, live und wahrhaftig. Ich bin’s!“ Er grinste sie an und seine dunkelblauen Augen strahlten vor Freude.
„Was machst du denn hier?“ Was Blöderes, als diese banale Frage fiel ihr nicht
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