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Im Bann der Ringe (German Edition)

Im Bann der Ringe (German Edition)

Titel: Im Bann der Ringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Bielfeldt
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ein, und sie ärgerte sich im Stillen darüber, dass sie schon wieder, wenig geistreich, in ihn hineingelaufen war.
    „Aufpassen, dass du keine unschuldigen Mitbürger über den Haufen rennst? Als Prellbock herhalten? Oder“, unterbrach er sich, als er in ihr Gesicht sah, „als Kummerkasten?“
    Cat senkte beschämt den Blick.
    Nach dem entsetzlichen und vor allem völlig unnötigen Streit mit Ric hatte sie ihm wie gelähmt hinterher gestarrt, bis er im dichten Grün verschwunden war. Und damit aus ihrem Leben und aus ihren Träumen. Wie sie es von ihm verlangt hatte. Sie hatte wie angewurzelt da gestanden und nicht mehr klar denken können. Alles lief wie ein schlechter Film in ihrem Kopf ab. Wieder und wieder. Die furchtbaren Bilder ließen sich nicht mehr vertreiben. Genauso wenig, wie die Worte sich zurücknehmen ließen. Worte, die sie nie im Leben hätte sagen dürfen.
    Als sie endlich völlig verheult zu Hause angekommen war, war die Wohnung leer und verwaist, Ann nicht mehr da, und die Uhr sah vorwurfsvoll auf sie herab. Eine Nachricht auf der Mailbox ihres Handys wartete ungeduldig darauf, abgehört zu werden. Hastig drückte sie auf Wiedergabe und schluckte die Enttäuschung herunter, als sie Anns Stimme vernahm, die wissen wollte, wo sie blieb.
    Natürlich. Cat hätte sich ja denken können, dass Ric sich nach dieser Abfuhr nicht freiwillig bei ihr melden würde.
    Total geknickt machte sie sich schnell frisch, zog sich etwas halbwegs Passables an und fuhr einen Umweg über den Drugstore, um noch schnell ein Mitbringsel für Chris zu kaufen. Das hatte sie in den letzten Tagen verpennt.
    Eigentlich machte es keinen Sinn, noch ein Geschenk mitzubringen, wenn man sowieso – erstens – nicht willkommen war aufgrund der Geschichte mit Stephen und – zweitens – sowieso gleich wieder gehen würde, nachdem die Katze aus dem Sack gelassen sein würde. Aber Cat war eben höflich und wusste, was sich gehörte – im Normalfall – und war deshalb auf den Parkplatz des Stores gefahren.
    Sie hatte auf die Uhr gesehen und bemerkt, wie spät sie wirklich dran war, und war, ohne nach rechts und links zu gucken, hinein gerannt. Direkt in Levians Arme! Verheult wie sie war.
    „Nein, alles in Ordnung“, stammelte sie.
    „Sicher?“, fragte er behutsam nach.
    „Nein!“, offenbarte sie, gegen ihren Willen, und sah ihn Hilfe suchend an.
    „Wenn du magst – ich kenn ein prima Rezept gegen Kummer“, versuchte Levian sie aufzuheitern. Doch in Cats Kopf reifte in Sekundenbruchteilen ein Plan heran. Sie schluckte, straffte die Schultern und sah ihm fest in die Augen.
    „Ich auch.“
     
    Bereits auf dem Gehweg dröhnte ihnen die laute Musik entgegen, der Bass boxte Cat in den Magen und ein paar betrunkene Jungs, die vor dem Haus herumlungerten und ihr anzügliche Blicke zuwarfen, schwiegen schnell, als sie Levian hinter dem Mädchen die Auffahrt hochlaufen sahen.
    Cat war unendlich dankbar, dass sie ihn dazu hatte bewegen können, mit ihr auf die Party zu gehen. Großartig überreden musste sie ihn gar nicht, denn bereitwillig hatte er ihrem Vorschlag, sie zu begleiten, zugestimmt. Zusammen kauften sie eine Flasche Wein und machten sich dann zusammen in seinem Opel GT auf den Weg zu Chris. Ihren Chevy ließ sie auf dem Parkplatz stehen.
    Cat war aufgeregt. Sie hatte Levian verschwiegen, warum sie so aufgelöst war, und er hatte nicht gefragt. Aber jetzt, kurz bevor sie Ric jederzeit über den Weg laufen konnte, wurde ihr schlecht.
    Reiß dich zusammen Cat! , ermahnte sie sich still und atmete unbemerkt ein paar Mal tief durch. Trotz der Aufregung fest entschlossen, ganz lässig hineinzuspazieren und den Abend hinter sich zu bringen, mit Levian an ihrer Seite, durchquerte sie den Vorgarten.
    „Alles in Ordnung?“, hörte sie ihn fragen. Mittlerweile ging er neben ihr und berührte sie leicht an der Schulter, was sie zusammenzucken ließ.
    „Ja, sicher“, versuchte sie möglichst glaubhaft zu behaupten. Dankbar, dass er nicht nachfragte, sondern einfach hinnahm, was sie ihm servierte, lächelte sie ihm zu und nahm sich vor, das irgendwann wiedergutzumachen.
    „Okay. Sollen wir?“ Levian zeigte auf die Tür. Eine stille Frage, eine letzte Möglichkeit zur Umkehr. Sie straffte die Schultern und hob den Kopf. Ihr Blick strafte ihre Worte Lügen, als sie antwortete: „Mit Vergnügen!“
    Als sie die Treppen hinauf liefen und Levian ihr gerade die Tür öffnen wollte, wurde diese bereits aufgerissen und Ann stürmte

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