Im Bann der Ringe (German Edition)
was er verdient! Danke, dass du es mir gesagt hast.“ Cat nahm sie in den Arm und drückte sie. Dann drehte sie sich entschlossen um und ging zum Vordereingang zurück, wo Levian geduldig auf sie wartete. Ann folgte ihr.
Die Wut in ihrem Bauch gab ihr die Kraft, das durchzustehen, was jetzt kommen sollte. Sie atmete noch mal tief ein, straffte die Schultern, hob das Kinn und öffnete die Tür.
Der Flur war voll mit Teenagern, einige betrunkener als andere. Die laute Musik, die sie draußen schon gehört hatten, schlug ihnen nun mit vollem Wumms entgegen.
Sie schlängelten sich an den Leuten vorbei, wichen hier und da einem Getränk aus, dessen Besitzer sich ebenfalls durch das Gewühl drängte, und Cat ließ ihren Blick immer wieder suchend über die Menge schweifen. Es dauerte etwas, bis sie ihn fand. Und es war, wie Ann gesagt hatte: Ric stand an einer Wand gelehnt, ein Bier in der Hand, und sah ziemlich unzufrieden drein. Dionne, die neben ihm stand, sprach die ganze Zeit auf ihn ein, wahrscheinlich, um ihn aus seiner Lethargie herauszuholen, aber so, wie es den Anschein hatte, brachte das gar nichts.
Cat blieb abrupt stehen, so dass Levian diesmal in sie hineinlief und sich reflexartig an ihr festhielt, indem er seine Arme um sie schlang. Und genau in diesem Moment hob Ric den Kopf und sah direkt in ihre Richtung. Cat konnte auch auf die Entfernung erkennen, wie sich die Farbe seiner Augen veränderte. Der goldene Rand verschwand völlig und machte dem dunkelsten Schwarz Platz, welches sie je gesehen hatte. Seine Miene verfinsterte sich zusehends, als er registrierte, dass der Junge hinter Cat die Arme um sie schlang, ohne dass Cat ihn davon abhielt.
Ric setzte sein Bier an und trank es in einem Zug leer. Dann entschuldigte er sich kurz angebunden bei Dionne, um im nächsten Moment Richtung Tresen zu marschieren.
Dionne blieb verdattert stehen und konnte nichts anderes tun, als ihm hinterherzusehen. Bis Ann auf sie zutrat.
„Hey, ich hab Cat geholt“, raunte sie ihr zu.
„Hey, Süße, auch endlich da?“ Dionne umarmte ihre Freundin zur Begrüßung.
„Ja, was lange währt …“, lachte die und zog Levian neben sich, „bringt noch jemanden mit! Das ist Levian. Levian – das ist Dionne.“
„Hallo! Wo hat Cat denn dich so lange verbuddelt?“, grinste Dionne frech und gab Levian die Hand.
„Hallo, Dionne, schön, dich kennenzulernen.“ Er überging ihre Anspielung einfach, drückte ihre Hand und rückte dann wieder zu Cat heran.
„Wow, endlich mal ein Mann mit Anstand“, frotzelte Dionne und Cat fiel auf, dass sie schon ziemlich angetrunken wirkte, wofür sich Dionne auch einen scharfen Blick von Ann einfing.
„Was ist los? Wo ist Ric?“, unterbrach Cat den frostigen Blickkontakt zwischen den beiden Mädchen.
„Keine Ahnung. Ric ist offensichtlich einer der Sorte Jungs, die keinen Anstand haben.“
„Wieso?“ Cat war verunsichert. Was war passiert? War er Dionne zu nahe gerückt? Oder war es eher umgekehrt?
„Zusammen ausgehen bedeutet doch bestimmt nicht, den ganzen Abend mit Scheißlaune zusammen zu schweigen oder alleine am Tresen zu sitzen, oder?“, lästerte sie und zeigte in Richtung Bar, die an der langen Wand aufgebaut war.
„Äh … nö?“ Cat war sprachlos. Mit so einem Verhalten hatte sie bei Ric nicht gerechnet. Hatte sie ihn womöglich total falsch eingeschätzt? Oder war ihre Einschätzung eher richtig gewesen? Schließlich sah es aus, als würde er Dionne im Ungewissen lassen. Über was auch immer. Aber sie hatte keine Zeit mehr, sich darüber Gedanken zu machen, denn in eben der Sekunde ging im ganzen Haus das Licht aus und es wurde still.
Cat und Ann wussten, was jetzt kam: Eine von Chris und Stephen zusammen geplante Bildershow mit Musikuntermalung.
Beide hatten während der letzten Wochen fieberhaft an dieser Show gesessen, Bilder ausgesucht, Musik zusammengeschnitten und so weiter. Herausgekommen war etwas, worauf beide unheimlich stolz waren, denn es sollte der Höhepunkt des Abends werden. Eine Bilder-, Lichtershow, die die besten Schnappschüsse aus Chris´ letzten achtzehn Jahren zeigte. Und bestimmt wäre sie das auch wie geplant geworden, hätte Stephen nicht mit Tiffany geschlafen und sich dabei auch noch fotografieren lassen.
Cat und Ann tauschten vielsagende Blicke aus, lehnten sich ganz entspannt an die Wand und sahen abwartend auf die große Leinwand, die mitten im großen Wohnzimmer von der Decke hing.
Die Show
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