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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zorns.
    „Warum bist du hier?" Der Griff seiner Arme wurde noch fester, als der Wagen über eine Unebenheit holperte. Tariq war so viel größer als sie, so viel stärker. Jasmine fühlte sich ihm völlig ausgeliefert.
    „Weil du mich brauchst."
    Sein Lachen war wie das Echo eines schmerzlichen Aufstöhnens. Es tat ihr weh.
    „Oder weil du beschlossen hast, noch eine kleine Liaison mit einem exotischen Wilden zu haben, bevor du den Mann heiratest, den deine Familie für dich ausgesucht hat?" Mit einem Fluch schob er sie zurück auf ihren Sitz.
    Jasmine hob trotzig ihr Kinn. „Ich habe keine Liaisons." Sein Misstrauen war offensichtlich, aber das war kein Grund für sie zu verzagen.
    „Nein", sagte er kalt. „Wenn, dann wäre es eine leidenschaftliche Liebe, wenn auch nicht unbedingt von deiner Seite."
    Jasmines ohnehin labiles Selbstvertrauen erlitt einen herben Schlag. Ihr Leben lang hatte sie darum gekämpft, geliebt und akzeptiert zu werden. Doch nun schien selbst Tariq, der einzige Mann, der sie jemals so behandelt hatte, als ob sie der Liebe wert wäre, seine Meinung geändert zu haben.
    „Du kannst einen Mann wie Tariq nicht halten. Er wird dich vergessen, sobald eine glamouröse Prinzessin auftaucht."
    Plötzlich hallten Sarahs Worte in ihrem Gedächtnis wider. Diese Warnung ihrer älteren Schwester, die so viel besser Bescheid wusste über Männer, hatte ihr damals vor vier Jahren den letzten vernichtenden Schlag versetzt. Was, wenn es nicht nur Gehässigkeit gewesen war? Was, wenn Sarah recht hatte?
    Als Jasmine den schicksalhaften Entschluss gefasst hatte, Tariq aufzusuchen, war sie sich keineswegs sicher gewesen, dass sie tatsächlich wieder Zugang zu dem Mann finden würde, den sie einst gekannt hatte. Wie aber sollte sie nun Zugang zu dem Mann finden, zu dem er geworden war? Voller Zweifel wandte sie sich ab und sah aus dem Fenster. Nichts als endlose Wüste erstreckte sich hinter den getönten Scheiben.
    Starke Finger umfassten ihr Kinn und zwangen sie, sich dem Mann, der angespannt wie ein Panter vor dem Sprung ihr gegenübersaß, erneut zuzuwenden. Seine grünen Augen übten einen geradezu hypnotischen Zwang aus. „Ich werde dich hierbehalten, meine Jasmine." Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    „Und wenn ich nicht möchte, dass ..." Sie hielt inne, auf der Suche nach den richtigen Worten.
    „... ich dich wie eine Sklavin halte?", beendete er den Satz für sie.
    Jasmine schluckte. Einerseits hatte sie tatsächlich Angst vor der mühsam beherrschten Wut, die aus Tariqs Blick sprach. Andererseits war sie schon viel zu weit gegangen, um sich jetzt von Furcht überwältigen zu lassen. „Wie eine Sklavin?", wiederholte sie heiser. Ihre Lippen waren trocken geworden, doch aus Angst vor Tariqs möglicher Reaktion darauf, wagte sie nicht sie zu befeuchten.
    Tariq zog seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. „Du hältst mich also für einen Barbaren?"
    „Ich finde, du tust wirklich alles, um diesen Eindruck zu erwecken", gab sie zurück.
    Seine Mundwinkel zuckten. „Ah, ich hätte es wissen müssen."
    „Was?" Jasmine fasste nach seinem Handgelenk und versuchte ihr Kinn aus seinem Griff zu lösen. Vergebens.
    „Dass nicht nur dein Haar feurig ist", erwiderte er. „Deine Lippen sind trocken.
    Befeuchte sie."
    Jasmine sah ihn trotzig an. „Und wenn nicht?"
    „Dann werde ich es für dich tun."
    Bei dieser überaus erotischen Vorstellung färbten sich ihre Wangen verräterisch rot.
    Tariqs durchdringender Blick gab Jasmine das Gefühl, ein leckerer Happen zu sein, den er am liebsten sofort verschlingen würde. Sie wagte kaum zu atmen, als sie ihre Zungenspitze über ihre Lippen gleiten ließ.
    „So ist es besser." Plötzlich klang Tariqs Stimme viel tiefer und wärmer. Sachte strich er mit dem Daumen über ihre feuchte Unterlippe. Als er sie plötzlich losließ, verlor Jasmine fast das Gleichgewicht und bewegte sich ihm ungewollt entgegen. Sie wurde rot vor Verlegenheit und rutschte auf der Sitzbank so weit wie möglich von ihm weg.

    „Wohin bringst du mich?"
    „Nach Zulheina."
    „Die Hauptstadt?"
    "Ja."
    „Wohin in Zulheina?" Sie war nicht bereit, sich mit seinen einsilbigen Antworten zufriedenzugeben.
    „In meinen Palast." Er stellte einen Fuß direkt neben sie auf den Sitz, sodass sie zwischen ihm und der Wagentür eingesperrt war. „Erzähl, meine Jasmine, was hast du in den vergangenen vier Jahren gemacht?"
    Es war offensichtlich, dass er nicht bereit war, ihr nähere

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