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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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etwas,
    das er ihr nicht geben konnte, weil er nicht wusste, was es war? Vielleicht reagierte sie deshalb auf seine Liebkosungen nicht so, wie er es sich wünschte?
    Ihre Miene wurde weich. „Ich brauche deine Liebe. Aber du sollst nicht das Bild der perfekten Ehefrau lieben, das lediglich in deiner Vorstellung existiert, sondern die Frau, die ich wirklich bin."
    Ihre Worte trafen ihn wie ein Schlag. „Ich habe nie versucht, dich zu ändern."
    „Nein. Weil du mich nie so gesehen hast, wie ich wirklich bin." Das hatte mehr geschmerzt als alles andere, denn sie liebte Caleb Cal-laghan von ganzem Herzen, unabhängig davon, was er sagte oder was er tat. Sie hebte sein Lachen, seinen Verstand, seinen Dickkopf und auch seinen Charakter.
    Aber das reichte nicht. Eine Liebe wie diese konnte einen Menschen langsam von innen heraus vernichten, wenn sie nicht erwidert wurde. Und genau das war der Fall, egal, was Caleb glaubte. Für ihren Ehemann war sie die empfindliche exotische Blume, die ständig beschützt werden musste, selbst vor seinen starken Gefühlen.
    Genau wie in diesem Augenblick. Seine Fäuste waren geballt, um seinen Mund lag ein harter Zug, aber er beherrschte sich. „Wenn ich dich nicht gesehen habe, mit wem habe ich dann, verflixt noch mal, die letzten fünf Jahre verbracht? Mit einem Gespenst?"
    Diese sarkastisch gemeinte Bemerkung traf leider ziemlich genau den Punkt.
    „Vielleicht."
    „Was soll das heißen?"
    Wie sollte sie ihm etwas erklären, was sie selbst erst anfing zu verstehen? „Wer war ich in dieser Ehe, Caleb?"
    „Meine Frau." Der Blick seiner haselnussbraunen Augen war so schmerzerfüllt, wie sie es noch nie erlebt hatte. „War das nicht genug?"
    „Caleb Callaghans Frau", sagte sie und schluckte. „War ich das wirklich?"
    Er runzelte die Stirn. „Was soll diese Frage? Natürlich warst du meine Frau. Das bist du immer noch, und wenn du diesen Blödsinn mit den getrennten Schlafzimmern endlich beendest, könnten wir anfangen, die Dinge in Ordnung zu bringen."
    Wenn ich deine Frau bin, hätte sie am liebsten geschrien, warum hast du mich dann mit Miranda betrogen? Doch mit diesem Thema konnte sie sich jetzt nicht beschäftigen. Vier Monate Abstand hatten nicht gereicht, um diese Wunde auch nur oberflächlich zu schließen. „Das ist kein Blödsinn, Caleb. Das ist eine Tatsache. Also fang zum ersten Mal in deinem Leben an, deiner Ehe Beachtung zu schenken!"
    Sie drehte sich um und verließ den Raum. Hinter sich hörte sie Caleb fluchen und etwas gegen die Wand werfen. Aber er folgte ihr nicht. Erleichtert ging sie ins Schlafzimmer. Sie war kurz davor, zusammenzubrechen. Es war eine Sache, sich theoretisch vorzustellen, wie sie mit Caleb umzugehen hatte, und eine ganz andere, ihm gegenüberzustehen und sich mit seiner starken Persönlichkeit auseinandersetzen zu müssen.
    Vicki war während ihrer Ehe nicht in der Lage gewesen, zu sagen, was eigentlich hätte gesagt werden müssen. Sie war zu schwach gewesen, um sich gegen Caleb durchzusetzen. Es machte ihr Angst, dass er wieder zu Hause wohnte. Jederzeit konnte sie zusammenbrechen und alles verlieren, was sie in den Monaten ihrer Trennung gewonnen hatte, während sie ihr Leben kritisch betrachtet hatte.
    Was sie gesehen hatte, war nicht gerade schön gewesen. Doch zumindest stellte sie sich jetzt ihren Fehlern und befasste sich mit ihren Eheproblemen. Caleb dazu zu bringen, dasselbe zu tun, würde ein harter Kampf werden. Vor zwei Monaten hatte sie alles auf eine Karte gesetzt und ihn um die Scheidung gebeten.
    Das war ein Schritt der Verzweiflung gewesen, weil Caleb sich geweigert hatte, auch nur in irgendeiner Form Probleme zuzugeben. Sie hatte ihn aufrütteln und aus seiner Selbstzufriedenheit reißen wollen, damit er merkte, dass das Leben, das sie führten, gar kein richtiges Leben war. Obwohl sie verletzt war, weil er sie auf der Geschäftsreise nach Wellington mit Miranda betrogen hatte, hatte sie den Traum nicht aufgeben wollen, durch den sie am Anfang überhaupt zusammengefunden hatten.
    Doch sie war nicht bereit, für diesen Traum ein Leben zu führen, das pure Fassade war. Sie hatte den ersten Schritt gemacht, um das zu ändern, und nun wartete sie darauf, dass Caleb auf sie zukam.
    Er hatte sie nicht fallen lassen. Obwohl er ausgezogen war, hatte er jeden Tag mit ihr Kontakt gehabt. Durch die unerwartete Schwangerschaft war ihnen nun noch mehr Zeit geschenkt worden. Zeit genug
    für Caleb, um sie, Vicki, kennenzulernen und

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