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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
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anderes zu sein, würde es mich als Person bald wirklich nicht mehr geben."

    Er legte beide Hände auf ihre Schultern und drehte Vicki auf den Rücken. Sie wich seinem Blick aus. Doch er drehte behutsam ihr Gesicht so, dass sie ihn ansah. „Für mich brauchst du dich nicht verstellen. Alles, was ich je von dir wollte, war, dass du deine Abwehr fallen lässt und mir vertraust."
    Erstaunt sah sie ihn an. Dann hob sie zögernd die Hand und streichelte seine Wange, auf der sich schon leichte Bartstoppeln bildeten. Normalerweise duschte er und rasierte sich, bevor er zu ihr ging, weil er glaubte, dass das für sie wichtig war.
    „Wirklich?" Zweifelnd blickte sie ihn an.
    Liebevoll strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. „Glaubst du nicht, ich hätte nicht gemerkt, was Ada versucht hat, aus dir zu machen? Was mich an dir angezogen hat, war dein Verstand und deine Weigerung, dich Ada völlig zu unterwerfen. Ich war so stolz, dich zur Frau zu bekommen. Dich, nicht die wohlerzogene elegante Puppe."
    „Und ich war stolz, dich zum Mann zu haben." Vicki berührte seine Schulter. „Stolz darauf, was du alles mit deiner Energie und Willenskraft erreicht hast. Wusstest du, dass ich bei den anderen Frauen mit deinen Erfolgen geprahlt habe? Manchmal habe ich mich in die hinteren Reihen des Gerichtssaales gesetzt, um dich bei der Arbeit zu beobachten, und dann habe ich mir immer voller Stolz gesagt, dass du mein Mann bist."
    Calebs ganzes Weltbild änderte sich in diesem Moment. „Vicki", sagte er leise. Noch nie war jemand auf ihn stolz gewesen. Seine Familie kam zu ihm, um ihn um Geld zu bitten. Aber keiner von ihnen hatte ihm je gesagt, wie gut er seine Sache mache.
    Kein einziges Familienmitglied war je zu einer Gerichtsverhandlung von ihm gekommen, ganz zu schweigen davon, dass er von ihnen jemals anderen gegenüber gelobt worden war.
    „Tut mir so leid, wie sich unsere Beziehung entwickelt hat", sagte Vicki jetzt. „Mir tut alles so leid."
    Er schüttelte den Kopf. „Ich habe genauso viel Schuld daran wie du. Ich habe gedrängt und gedrängt, wie ich das immer mache." Als Kind war Aggressivität die einzige Möglichkeit für Caleb gewesen, von seinem Vater wahrgenommen zu werden. Häufig war Max wütend geworden über seinen dickköpfigen Sohn. Doch damals war Wut immer noch besser gewesen, als gar nicht beachtet zu werden.
    Diese Erfahrung hatte Caleb Angst gemacht, und sobald es um Gefühle ging, reagierte er leicht ungeduldig und gereizt gegenüber den Menschen, die ihm etwas bedeuteten. Und das galt vor allem für Vicki.
    „Aber ich habe das zugelassen", erwiderte sie. „Jedes Mal, wenn ich versucht habe, darüber zu sprechen, wurde ich nervös. Wenn du mich dann beruhigt hast und mir sagtest, wir könnten über alles noch später reden, war ich immer einverstanden.
    Aber ,später' kam nie."
    So schwer es Caleb fiel, auch er musste jetzt einen Fehler eingestehen. „Liebling, ich wusste, dass du mir etwas sagen willst ... aber ich wollte es nicht hören. Ich dachte ...", er ließ den Kopf aufs Kissen fallen. „Ich habe befürchtet, du willst mir sagen, dir würde es im Bett mit mir keinen Spaß machen. Deshalb habe ich jedes Mal versucht, deine
    Meinung zu ändern." Das war schon ein bisschen anmaßend von mir, dachte er und begann langsam zu begreifen, welche negativen Verhaltensmuster sich zwischen ihnen eingeschlichen hatten.
    Überrascht sah sie ihn an. „Und was passiert jetzt als Nächstes?"
    „Ich möchte mit dir verheiratet sein, Vicki." Jetzt war nicht der Zeitpunkt, um den heißen Brei herumzureden. „Willst du mit mir verheiratet bleiben?"
    Die Pause, die entstand, war winzig. „Ja." Vicki holte tief Atem.
    "Ja."
    Das war nicht das Geständnis, das er sich wünschte, aber es war besser als Vickis frühere Aussage, sie wären immer noch getrennt. „Dann dürfen wir nicht aufgeben."
    Das war für ihn sowieso nie in-frage gekommen, und er konnte sich nicht vorstellen, dass es bei Vicki anders war.
    „Caleb ..." Zögernd legte sie die Hand auf seinen Arm. „Möchtest du ...? Wir können es noch einmal versuchen."
    Er merkte deutlich, wie verletzbar sie im Augenblick war, und das erschütterte ihn.
    Im Augenblick hätte er alles von ihr verlangen können, und sie hätte sich bemüht, seine Wünsche zu erfüllen. Aber er wollte nicht, dass seine Frau sich ihm aus Schuldgefühlen hingab. Er wollte die Distanz zu ihr überbrücken, nicht vergrößern.
    „Ich möchte jetzt nur, dass du in meinen Armen

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