Im Bann der Versuchung
schlichten. „Er wollte Lady Strathlin nicht schaden. Er ist ein guter Kerl, er mag das Mädchen ... hm ... Lady Strathlin sehr. Kommen Sie, Sir."
Wortlos ließ Dougal den Bankier los und trat zögernd zurück. Sir Frederick richtete seine Jacke, blickte zornig in die Runde der Zuschauer und dann zu Dougal. „Das werden Sie bereuen, Sir.”
„Ich glaube, Sie werden etwas zu bereuen haben, falls Sie es noch einmal wagen, der Baroness zu drohen." Er schaute kurz zu Margaret herüber, so als wolle er sich versichern, dass ihr wirklich nichts passiert war, und heftete seinen. Blick dann wieder auf den Bankier.
„Unsere Geschäftsbeziehungen sind beendet, Sir", schimpfte Matheson. „Ich ziehe mein Angebot zurück."
„Gut", antwortete Dougal leichthin. „Und nun wollen Sie sich sicher von der Gastgeberin verabschieden?"
Sir Frederick hatte die mehr als deutliche Aufforderung verstanden. „Madam, wir werden unser Gespräch zu anderer Zeit fortsetzen. Ich bin glücklich und geschmeichelt, dass Ihnen so sehr daran liegt, mich zu heiraten ..."
Margaret verschlug es einen Moment die Sprache. „Sir, ich habe nicht ..."
„Ich verstehe, dass Sie beschämt sind", unterbrach er sie schnell. „Wenn die Damen mehr als ein oder zwei.Glas Wein trinken, dann haben sie ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle. Aber nichts für ungut, Madam, ich fühle mich geehrt. Doch angesichts Ihres schockierenden Benehmens heute Abend werde ich meinen Heiratsantrag noch einmal überdenken müssen."
„Sir, ich habe mich niemals schlecht benommen."
„Nein? Wirklich nicht? Auch nicht vor langer Zeit?"
Margaret rang nach Luft. Hoffentlich hat Dougal diesen Hinweis nicht verstanden, überlegte sie und betete zugleich, dass Matheson niemals erfahren würde, wer der Vater ihres Kindes war. Dougal kam schweigend wieder näher und bedeutete Sir Frederick unmissverständlich, endlich den Mund zu halten und zu verschwinden.
„Gute Nacht, Madam. Bis auf den kleinen Zwischenfall war es ein exzellenter Abend." Matheson verbeugte sich steif und drehte sich um. Die Menge, die an der Tür stand, teilte sich, um ihn durchzulassen. Als er an Guy Hamilton vorbeikam, versetzte dieser ihm mit dem Ellbogen einen Schlag in den Magen – leicht, aber dennoch fest genug, dass Matheson sich erbost vor ihm aufbaute.
„Soll das eine Einladung zum Boxkampf sein, Sir?" fragte Guy ironisch.
Sir Frederick fluchte leise und stürmte wütend durch den Wintergarten. Das Schlagen der Haustür war selbst im Garten noch zu hören.
Nachdem die letzten Gäste sich schnell verabschiedeten hatten, war Margaret nicht fähig, schon zurück ins Haus zu gehen. Eine Weile wollte sie noch in dem stillen Garten im Mondlicht bleiben - mit Dougal in ihrer Nähe.
„Dougal …"
„Leben Sie wohl, Lady Strathlin. Haben Sie Dank für den wunderschönen Abend. Abgesehen von den letzten paar Minuten war er unerwartet erfreulich."
„Wollen Sie schon gehen?" fragte sie mit bebender Stimme.
Er lächelte kaum merklich. Es war das liebevolle, zärtliche Lächeln, das sie so vermisst hatte. Ihr wurde warm ums Herz, und sie hätte sich am liebsten an seiner Schulter ausgeweint.
„Ich kann nicht bleiben", antwortete er, verbeugte sich und drehte sich um. Eilig verließ er den Garten.
Margaret folgte ihm. „Dougal, bitte."
An der Tür zum Wintergarten blieb er stehen und wartete, bis sie vor ihm in den halbdunklen Raum getreten war. Aus dem Inneren des Hauses war das Klirren von Porzellan und Gläsern zu hören. Mrs. Larrimore und die Dienerschaft waren bereits dabei aufzuräumen.
Margaret legte die Hand auf seinen Arm. „Bitte, gehen Sie noch nicht." Es war dunkel, es roch nach Erde und Steinen, und die Luft war schwer vom Duft der Rosen und Gardenien - schwer von Versprechen und Verrat, Verlangen und Vergebung.
Er blickte zu ihr hinunter. „Was soll ich tun, Madam? Bei Ihnen bleiben?"
„Ja", hauchte sie. „Ja."
Kapitel 20
S anft zog Dougal sie hinter sich her durch den Wintergarten. Unter hohen, dichten Farnkräutern, zwischen Gardenien und Rosen, die einen betörenden Duft verströmten, küsste er sie.
Mit einem leisen, erleichterten Seufzer legte Margaret die Arme um seinen Hals und erwiderte seine Liebkosung. Trotz der unförmigen Krinoline und der vielen Schichten von Seide und Tüll konnte sie seinen warmen, geliebten Körper spüren.
„O Gott", wisperte sie, als er sie wieder küsste, und stöhnte, da er ihre Brust streichelte. Vor
Weitere Kostenlose Bücher