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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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mit der Kutsche die Westküste erreicht, so dass sie die Nacht in einem. Hotel in Tighnabruaich - als Mr. und Mrs. Stewart - verbracht hatten.
    „Du kommst nicht mit", befahl Dougal.
    Norrie zog erstaunt die Brauen zusammen. „Heute scheinen wohl alle zur schroffen Stelle zu wollen", murmelte er. Margaret und Dougal sahen sich an. „Alle?"
    „Wer ist noch hingesegelt?" fuhr Dougal ihn an.
    „Gestern landete ein Dampfboot mit einer Grüppe schwarz gekleideter Männer auf Mull. Mit ihren hohen Hüten sahen sie aus wie Raben, die sich auf den Leuchtturm stürzen wollten. Und heute früh sind sie zum Fels gesegelt. Der Kerl, der dich besucht hat, Margaret, war auch bei ihnen."
    ,,Sir Frederick?"
    „Ja, der. Er sagte, er hätte euch beide auf dem Festland getroffen, und Dougal Stewart wüsste Bescheid, dass er mit ein paar anderen Gentlemen den Felsen inspizieren wollte. Er meinte, Sie würden später auch kommen, Mr. Stewart. Ein Glück, dass ich hier in Tobermory noch auf die Post gewartet habe, sonst hätten Sie wirklich ein Fischerboot mieten müssen, das Sie zur schroffen Stelle bringt."
    „Ich gehe mit dir aufs Riff, Dougal", erklärte Margaret stur. „Nein, Meg!"

    Ein Lächeln huschte über Norries verwitterte Gesichtszüge. „Meg nennen Sie sie? Dann seid ihr also gute Freunde?" Seine blauen Augen strahlten.
    „Mehr als gute Freunde, Sir", sagte Dougal.
    „Komisch", begann Norrie wieder, „alle wollen hinaus zum Riff. Iain war ganz glücklich, dass er mit Sir Frederick segeln durfte ..."
    „Iain ist bei den Leuten?" schrie Margaret entsetzt.
    „Verdammt!" fluchte Dougal.
    „Der Junge ist heute früh mit mir nach Tobermory gesegelt. Er wollte auf dem Dampfboot mit all den Männern fahren, so dass Fergus es ihm schließlich gestattet hat. Sir Frederick hatte nichts dagegen und meinte, wir könnten ihm den Jungen ruhig anvertrauen, er würde schon auf ihn aufpassen."
    „Gott sei Dank! Wenigstens Fergus ist bei ihm."
    „Ich komme mit aufs Riff. Nichts kann mich davon abhalten", sagte Margaret.
    „Na gut", meinte Dougal ärgerlich.
    Margaret war erleichtert. Schweigend nahm sie Dougals Hand, spürte seinen festen, beruhigenden Händedruck. Die Wellen spritzten über Bord, als Norrie das Boot in den Wind drehte. Ängstlich hielt sie Ausschau. Vor ihnen lagen die hohen, prägnanten Umrisse von Sgeir Caran. Als sie näher kamen, konnte sie die dunklen Gestalten erkennen, die sich auf dem Felsplateau bewegten. Bald holte Norrie die Segel ein und ruderte nun vorsichtig durch die gefährliche Enge, da sie sich aus südlicher Richtung dem Riff näherten. Margaret beobachtete die Strömung und die mächtigen Strudel, die das Wasser zwischen den Felsen unter und über der Wasseroberfläche aufwirbelten. Ängstlich schaute sie zu Dougal; er lächelte finster und drückte beruhigend ihre Hand.

    Dunkel und bedrohlich ragte der Fels über ihnen auf. Das Boot schaukelte im Wellengang auf und ab, als Norrie an den Anleger des Kais ruderte. Zwei Männer, einer von ihnen war Alan Clarke, eilten die Stufen vom Fels herunter.
    „Hallo! " hieß Clarke sie herzlich willkommen, während er beim Anlegemanöver half. „Schön, Sie zu sehen, Miss MacNeill. Eine richtige Überraschung!" Dann wandte er sich an Dougal. „Sie kommen gerade rechtzeitig, Sir."
    „Ich weiß", sagte Dougal, während er die Steinstufen zum Plateau hinaufkletterte. Norrie, der sich geweigert hatte, nach Caransay zu rudern, folgte ihnen. Er hat eine gute Menschenkenntnis, dachte Margaret. Bestimmt hat er unsere Angst gespürt.
    „Wir haben Besuch?" fragte Dougal.
    „Ach, die wollen nur sehen, was wir hier machen", antwortete Clarke. „Nicht schlecht, wenn sie in diesen Leuchtturm und Folgeprojekte investieren wollen. Obwohl ihr Besuch gerade jetzt stört."
    „Gerade jetzt?" fragte Dougal. „Ich nehme an, Sie haben die Schäden beseitigt, die der Sturm kurz vor meiner Abreise angerichtet hat."
    „Wir haben so viel wie möglich aufgeräumt und repariert, was wir konnten. Alle Felsbrocken, die ins Wasser gerollt waren, sind wieder hochgehievt - bis auf einen, und den haben wir auch schon vertäut für den Transport", erklärte Clarke. „Aber wir haben ein Problem am Felssockel, Sir. Nach den ersten Reparaturarbeiten ist Mackenzie nach unten getaucht und hat einen Riss im Sockel entdeckt."
    „Wie bitte?"
    „Ja, Sir. Einen recht großen Riss sogar. Wir sind alle froh, dass Sie wieder da sind. Mackenzie will sich die Stelle unbedingt noch

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