Im Bann der Versuchung
kann mich ja mal erkundigen", lenkte die Haushälterin ein.
„Ausgezeichnet. So, und was brauchen wir noch?" überlegte Margaret. „Ah ja, Musik und ein wenig Platz zum Tanzen. Der Salon wird groß genug sein, wenn wir einen Teil der Möbel nach oben schaffen."
„Die Musiker können dort bei den Türen sitzen", schlug Mrs. Larrimore vor und zeigte auf eine große Ecke neben den breiten Glastüren, die zum Wintergarten führten. „Wir können auch noch Pflanzen aus dem Gewächshaus aufstellen."
„Ja, das ist eine gute Idee. Rosen haben wir noch reichlich. Wie ist es, Angela? Haben Sie den Blumenschmuck bestellt?"
„Ja. Madam. Der Raum wird mit gelben und elfenbeinfarbenen Rosen dekoriert. Als Büffetschmuck habe ich einen Turm aus gezuckerten Früchten bestellt. Zur Ehre von Miss Lind, die ja die schwedische Nachtigall genannt wird, habe ich selbst aus Seide und Papier kleine Nachtigallen gebastelt, die wir in die Blumen-Arrangements setzen."
„Eine, fantastische Idee, Angela. Das wird sicher entzückend aussehen." Margaret sah sich prüfend um. „Das Buffet stellen wir im Esszimmer auf. Die Verbindungstüren bleiben offen. So, das wäre es hier unten. Auf der ersten Etage müssen wir noch zwei Zimmer zu Ankleidezimmern umfunktionieren, eins für die Damen und eins für die Herren."
„Gewiss, Madam", stimmte die Haushälterin zu. „Ich habe den Mädchen bereits befohlen, das blaue Schlafzimmer und den kleinen Salon herzurichten."
„Gut, Mrs. Larrimore. Alles Weitere überlasse ich Ihnen. Ich denke, Sie sollten um acht Uhr mit allen Vorbereitungen fertig
sein. Wir werden an diesem Abend zusammen mit den meisten Gästen von einem Konzert aus der Music Hall kommen. Oh, noch etwas. Ich möchte, dass eine Zofe ausschließlich für Miss Lind zur Verfügung steht. Sie wird natürlich später als die übrigen Gäste eintreffen."
„Das kann Katie übernehmen, sie ist ein nettes Mädchen. Und was sagen Sie zu dem Menü, Madam?"
„Da würde ich nichts ändern." Margaret blickte fragend zu Mrs. Shaw. „Oder, was meinen Sie, Angela?"
„Ich finde Mrs. Larrimores Vorschlag, zunächst Fruchteis und Limonade anzubieten und dann gegen Mitternacht ein leichtes Nachtessen zu servieren, ausgezeichnet."
Margaret nickte. „Das Konzert geht von sieben bis neun. Es wird also eine lange Nacht werden. Sagen Sie das den Leuten."
„Gut, wenn das alles ist, gehe ich am besten zurück an meine Arbeit", antwortete die Haushälterin. „Keine Sorge, Madam, alles wird rechtzeitig fertig werden. Ach ja, fast hätte ich es vergessen, die Schneiderin aus Paris trifft heute Nachmittag ein."
„Danke, Mrs. Larrimore."
„Es wird bestimmt ein wunderbarer Abend", sagte Angela, als die Haushälterin knickste und das Zimmer verließ.
„Das Haus ist nicht besonders groß für so eine Soiree", meinte Margaret, während sie sich prüfend umsah. „Ach, Angela, ich ... ich glaube, ich bin nervös."
„Nun ja, Madam, Strathlin Castle ist bestimmt geräumiger, aber dieses Haus liegt doch für die meisten Gäste wesentlich
günstiger. Von hier aus können sie anschließend viel leichter nach Hause fahren. Und für Miss Lind ist es auch angenehmer, da sie am nächsten Tag schon wieder abreisen muss."
Margaret nickte zerstreut. „Ach, das macht mich alles nicht nervös", gestand sie schließlich. „Sie, Mrs. Larrimore und all die anderen werden gewiss dazu beitragen, dass es ein wundervolles Fest wird. Nein, mich beunruhigt etwas ganz anderes."
Angela sah sie besorgt an. „Kann ich helfen?"
„Ach, ich fürchte, das muss ich schon selbst in Ordnung bringen." Sie dachte an Dougal. Als sie Angelas besorgten Blick bemerkte, versuchte sie fröhlich zu lächeln. „Sie sind immer eine große Hilfe. Aber nun sollten wir uns beeilen. Um ein Uhr erwartet man uns im Nationalmuseum bei der Ausstellungseröffnung in der Abteilung Altertümer. Sie zeigen ein paar erst kürzlich entdeckte keltische Schätze, die, wie ich gehört habe, äußerst sensationell sein sollen. Es verspricht, eine interessante Veranstaltung zu werden."
„Ja, ich freue mich schon darauf. Die Museumsdirektoren sind hocherfreut, dass Sie Zeit haben, der Eröffnung beizuwohnen. Und da Sie und die Matheson-Bank ja zu den Hauptsponsoren des Museums zählen, erwartet man auch ein paar einführende Worte von Ihnen."
„Was ich aber ablehnen werde.Vermutlich wollen die Direktoren mir nur schmeicheln, damit ich ihr neues Museum unterstütze, für das sie im nächsten Jahr
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