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Im Bann der Versuchung

Im Bann der Versuchung

Titel: Im Bann der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan King
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Cousine sei mit Dr. MacBain verheiratet. „Ist ... noch jemand in ihrer Begleitung?" fragte sie zögernd.
    „Denken Sie an Mr. Stewart?"
    Immer, dachte Margaret.
    „Dr. MacBains Frau hat mir erzählt, dass Mr. Stewart ihr Cousin ist. Ein interessanter Zufall."
    „Ist er etwa hier?" Margaret sah sich interessiert um.
    „Nein. Offensichtlich hatte Mr. Stewart schon eine andere Einladung für den heutigen Tag. Mrs. MacBain sagte, dass er vor ein paar Tagen mit dem Zug gekommen ist. Er wohnt bei ihnen am Calton Hill."
    Obwohl Margaret genau wusste, dass Dougal nicht im Museum war, schaute sie sich ständig um. Fast verzweifelt wünschte sie sich, ihn wiederzusehen, und zugleich verspürte sie eine grenzenlose Furcht. Sie musste ihm die Wahrheit sagen, sie durfte nicht bis zum Abend der Soiree warten. Auch die Vorstellung, was Frederick Dougal erzählte, wenn die beiden sich kennen lernten, machte ihr plötzlich solche Angst, dass sie gar nicht mit bekam, was Angela sagte.
    „Dr. MacBain hat erzählt, dass Mr. Stewart die Finanzierung für den Leuchtturm verloren hat. Des Weiteren geht das Gerücht um, dass er auch persönlich ruiniert sei."
    Margaret drehte sich abrupt um. War es das, wovon Sir Frederick gesprochen hatte? „Die Anwaltskanzlei hat mich informiert, dass sie Möglichkeiten finden würden, den Bau zu verhindern. Ich dachte, es sei lediglich ein Plan. O nein! " murmelte sie ängstlich.
    „Madam, ich hielt Sie für die treibende Kraft hinter dem Entschluss ; seine Finanzierung zu beenden. Waren Sie etwa auch an dem Versuch beteiligt, ihn zu diskreditieren?"
    „O Gott, niemals. Man hatte mir gesagt, dass die einzige Möglichkeit, die Arbeiter noch von der Insel und dem Riff fern zu halten und damit den Bau des Turms zu verhindern, in einem Hinauszögern der Finanzierung gegeben sei. Niemand hat von einer Rufschädigung gesprochen."
    „Genau das ist aber geschehen", sagte Angela streng. „Dr. MacBain fürchtet, dass Mr. Stewart keinen neuen Geldgeber findet und dass sein guter Name ruiniert ist. Ihre Anwälte haben gute Arbeit geleistet."
    Äußerlich blieb Margaret ruhig, aber innerlich zitterte sie, während sie mit gesenktem Kopf langsam neben Angela herging. Die Last all ihrer Geheimnisse wurde unerträglich schwer. Bald würden sie wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Ihretwegen sollte Dougal den Leuchtturm verlieren, der ihm so viel bedeutete, und seinen guten Ruf, was noch viel schlimmer war.
    Sie musste ihn sehen - und zwar so schnell wie möglich.
    „Angela", begann sie, denn sie hatte einen Entschluss gefasst. „Heute Abend, nach dem Essen, muss ich noch etwas erledigen. Dazu brauche ich Ihre Hilfe."

Kapitel 17
    E s war düster und verraucht im Schankraum, aber Brodie's Taverne war gut besucht. Es war ein Ort, an dem die Gentlemen sich zum Diskutieren und zum Mittagessen trafen. Nur an einem der vielen Tische saß ein Mann allein, Zylinder und Stock mit Messingknauf lagen neben ihm auf der Bank. „Sir Frederick? Mein Name ist Dougal Stewart." Dougal hatte Matheson sofort erkannt.

    Der Mann im dunklen Anzug erhob sich und reichte Dougal freundlich die Hand. „Danke, Mr. Stewart, dass Sie kommen konnten. Bitte, nehmen Sie doch Platz. Da ich annahm, dass Sie ein Mittagessen nicht ablehnen, habe ich für Sie bereits einen Teller Hammelstew mit bestellt. Mögen Sie dazu auch ein Bier?"
    Dougal setzte sich und nahm sein Gegenüber kurz in Augenschein. Matheson war ungefähr Mitte fünfzig und - nach dem gut geschneiderten Anzug und den kostbaren Accessoires zu urteilen - offensichtlich begütert. Das mit grauen Strähnen durchzogene dunkle Haar war kurz geschnitten, der Backenbart modisch gestutzt, der Blick aus den dunklen Augen ein wenig stechend.
    „Ich war die letzte Zeit auf Caransay, Sir", sagte Dougal. Lächelnd dankte er der Kellnerin, die zwei Teller mit dampfendem Stew servierte und dazu zwei Glas frisches Bier und einen Brotkorb auf den Tisch stellte. „Erst in Edinburgh erfuhr ich, dass Sie mich treffen wollten."
    „Es ist nicht einfach, Ihrer habhaft zu werden." Matheson nahm einen großen Schluck aus dem Bierglas und tupfte sich an schließend mit der Serviette den Schaum aus dem Bart.
    „Leider habe ich zu spät erfahren, dass Sie kürzlich auch auf Caransay waren. Gerne hätte ich Ihnen die Baustelle für den Leuchtturm gezeigt."
    „Dazu wird sich sicherlich ein anderes Mal Zeit finden. Ich war nur zu einem kurzen Besuch bei einer guten Bekannten auf der Insel.

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