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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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ich Dylan und komme mit ihm auf die andere Seite der Stadtmauer, entweder durch das offene Tor oder wir müssen doch Gradlons Gaul stehlen. Ich bringe ihn an einen sicheren Ort und hole dich gleich darauf vom Friedhof ab.«
    »Auf keinen Fall gehe ich auf Aouregwenns Bestattung!«
    »Ich meinte nicht Aouregwenns, sondern Jacuts. Ihr standet Euch doch nahe.«
    »Das war einmal. In den letzten Jahren nicht mehr. Außerdem wusste kaum jemand von unserer Verbindung. Mein Vater wird mich steinigen, wenn er es herausfindet.«
    Ragnar strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. »Wenn er dies tun würde, liebt er dich nicht.«
    »Sie werden Dylan suchen, sobald sie merken, dass er weg ist.«
    »Wir müssen schnell sein. Das ist alles. Den Mutigen gehört der Sieg. Wer nichts wagt, kann nur verlieren.«
    Sie erreichten den Palast.
    Ragnar küsste sie sachte auf den Mund. »Pass auf dich auf.«
    »Gute Nacht!«
    Dahut betrat den Palast durch den Dienstboteneingang.
     
     
     
     
     

Kapitel 14

     
     
    »Ich kann es nicht. Ich bin zu schwach dafür.« Betrübt ließ Niamh den Kopf auf ihre Knie sinken.
    Schon wieder war ein Zauber fehlgeschlagen. Sie besaß nicht die Macht ihrer Mutter – nicht einmal ansatzweise. Deshalb hatte sie sich schon früh der Kräuterheilkunde zugewandt, was eher ihrer Begabung entsprach. Der Schwertkampf hingegen wurde – in unterschiedlichem Umfang – jeder Wasserfee gelehrt.
    »Magie ist schwer greifbar«, sagte Ireth, »sie folgt zwar unserer Aufmerksamkeit, doch machtvoll wird sie erst durch den starken Willen, nur er vermag sie zu bündeln.«
    Niamh hob den Blick, um Ireth anzublicken. Sie wirkte jung und alt zugleich. Ihr Gesicht war schmal, makellos und auf ewig zeitlos. Ihr silberblondes Haar reichte bis zu ihren Kniekehlen, doch trug sie es meistens als tiefen Knoten, gehalten von einer mit Mondsteinen besetzten Haarforke aus Kirschbaumholz. Doch wenn sie es wie heute offen trug, wirkte es wie gesponnenes Mondlicht, das sich in den Tautropfen im Blütenkelch einer Wasserblume brach. Nicht blond, nicht silbern, weder von dieser Welt noch von einer anderen. War sie überhaupt eine Wasserfee?
    So jugendlich ihr Gesicht und ihre biegsame, schlanke Gestalt wirkten, so alt waren ihre Augen. Pupillen konnte Niamh keine erkennen, da ihre Augäpfel von undurchdringlicher Schwärze waren. Kein Wunder, dass sie vielen der Feen stets unheimlich erschienen war. Nicht jeder vertraute ihr, doch Niamh würde nichts anderes übrig bleiben.
    Zumindest hatte sie sie in den vielen zurückliegenden Nachtstunden bisher wesentlich besser in der Kunst und Wissenschaft der Magie unterwiesen als jener Magier, den ihre Mutter ihr einst zugewiesen hatte, da dies so Vorschrift war für die Nachkommen der königlichen Familie.
    Niamh eröffneten sich durch Ireth neue Welten. Sie konnte jetzt mit den Sylphen reden. Ireth schien dies für überaus wichtig zu halten, doch Niamh wollte lieber hauptsächlich über den magischen Kampf unterrichtet werden. Die Magierin jedoch sah eine Gefahr darin, zu früh damit zu beginnen. Ihrer Ansicht nach waren die Grundlagen viel wichtiger. Sobald das Fundament stehen würde, könnte und sollte Niamh selbst darauf aufbauen.
    Doch sie wusste nichts. Es war bedrückend! Wie sollte sie sich nur Deirdre gegenüberstellen können, wenn sie so schwach und unwissend war? Deirdre würde sie mit einem einzigen Fingerschnippen auslöschen.
    »Deirdre ist nicht so stark, wie du denkst. Sie wird sich eher auf ihre Waffen verlassen als auf die Magie, die aus ihr selbst aufsteigt«, sagte Ireth, als hätte sie Niamhs Gedanken gelesen.
    Die Magierin wandte sich ab und schritt zwischen den Bäumen hindurch.
    »Ihr wollt schon wieder gehen?«, fragte Niamh.
    Ireth wandte den Kopf um und starrte sie mit schwarzen Pupillen an. »Siehst du das nicht?«
    »Aber der magische Kampf ...«
    »Den unterrichte ich nicht mehr, sehr lange schon nicht mehr. Hat Merenwen dir das nicht gesagt?« Ihre Stimme klang wie stets gleichmütig. Sie war sanft wie das Rauschen der Blätter im Wind.
    »Aber ich muss ...«
    Ireth schüttelte den Kopf. »Du weißt alles, was du wissen musst. Die Macht ist in dir und um dich herum. Sie steht dir jederzeit zur Verfügung. Du musst nur daran glauben, doch am Glauben an dich selbst mangelt es noch. Die Sylphen werden zu dir kommen, um fortzuführen, was ich begann – sobald du dazu bereit bist. Doch zuvor wirst du dich bewähren müssen. Dahut braucht dich.« Ireth löste sich

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