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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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auf in einer Woge aus Licht, Luft und Morgentau. Wo sie gewesen war, blieben nur die sich vereinigenden Lichtstrahlen der Zwillingssonnen zurück, welche durch das Dickicht wogender Blätter drangen.
    Niamh lief zu dieser Stelle. Eine Blume wuchs dort, von blutroter Farbe. In ihrer Mitte war sie schwarz.
    Niamh erstarrte, bevor sie ruhelos durch den Wald streifte. Sie wusste, was die Farben der Blume bedeuteten: Kampf und Tod. Unheil braute sich zusammen – und es war bereits sehr nahe.
    Wie nahe, erkannte sie erst, als der Jäger ihr bereits gegenüberstand.
    »Ihr habt die Königin verraten und das Reich und Euer Volk.« Seine Stimme war tief, wohlklingend, aber vollkommen emotionslos. Diese Krieger der Königin besaßen keine Gefühle, nicht einmal Zorn oder Hass. Sie waren ihnen genommen worden, als sie zu Jägern wurden – die andere Bezeichnung für die gedungenen Mörder der dunklen Königin.
    Niamh war um Dahuts willen froh, dass die magische Barriere von Malgvens Wegezauber das Eindringen dieser Wesen in Ys verhinderte. Ob dies jetzt noch der Fall war oder der dahinschwindende alte Zauber inzwischen zu schwach geworden war, wusste Niamh nicht. Sie wusste nur, dass sie um ihr Leben würde kämpfen müssen – gegen einen Gegner, für den Gnade ein Fremdwort war. Dahut brauchte sie, das Volk brauchte sie, Ys war ohne sie verloren und dem unwiderruflichen Untergang geweiht.
    Dylan würde tot sein. Niemals würde sie ihn wiedersehen und seine Umarmungen und Küsse erfahren können. Er war für sie unerreichbar, doch um all der anderen willen, durfte sie nicht versagen.
    Der Jäger zog sein Schwert, eine schmale, scharfe Feenklinge.
    Niamhs Herz schlug schneller und pumpte das heiße Blut durch ihren Leib, der sich anspannte in Erwartung des bevorstehenden Kampfes.
    Auch sie zog ihr Schwert, das aus dem Schrank des Baumhauses stammte, und parierte den Angriff des Mannes. Eine Strähne seines dunklen Haares hing in sein Gesicht. Der Blick seiner blauen Augen war auf sie gerichtet. Sie erkannte darin nur Kälte und Seelenlosigkeit.
    Er war noch sehr jung und ohne Zweifel attraktiv. War es möglich, dass er noch ein Jäger in Ausbildung war? Womöglich fand sie eine Schwachstelle in seinen Kampftechniken.
    Erneut prallten die Schwerter so fest aufeinander, dass Niamh die Erschütterung des Schlages durch ihren gesamten Arm gehen spürte.
    Sie biss die Zähne zusammen und setzte ihrerseits einen Hieb an, den der Gegner abfing. Er war gut, verdammt gut, doch Niamh war auch keine schlechte Kämpferin.
    Als sie ihre Schwerter erneut kreuzten und er ihres niederzudrücken versuchte, drehte sie ihres, blockierte seines dadurch kurzzeitig und schlug ihm blitzschnell mit dem Griff ins Gesicht. Ein Ausdruck der Überraschung huschte über sein Gesicht. Ihr Schwert war wieder frei.
    Niamh wirbelte herum. Sie stand schräg, um ihm nicht zu viel Angriffsfläche zu bieten. Sie duckte sich, als er nach ihr ausholte, doch führte sie den Schlag zu Ende und traf ihn an der Schulter.
    Doch bevor sie zurückspringen konnte, verletzte er ihren Schlagarm. Jetzt war sie dem Tode geweiht!
    In einem Vorstoß, geboren aus schierer Verzweiflung, riss sie das Schwert herum und stach nach ihm. Eher aus Glück denn aus Zielgenauigkeit durchbohrte sie seine Brust.
    Ein Schrei entwich seinen Lippen, während er wie ein gefällter Baum nach hinten fiel. Der Waldboden dämpfte seinen Aufprall.
    Blutend und geschwächt sank Niamh neben ihn. Sie untersuchte die Wunde, die tatsächlich tödlich war, denn in rasender Geschwindigkeit verlor er sein Blut, das in den Boden sickerte.
    Diese Spuren, unweit ihres Unterschlupfes, waren gefährlich. Niamh gönnte sich nur eine kurze Atempause, in der sie ihre Wunden reinigte und verband. Dann schleppte sie den leblosen, bereits auskühlenden Leib des Mannes zum Meer und warf ihn hinein. Mit etwas Glück würden die Meeresbewohner ihn verschlingen, bevor andere Jäger oder sonstige Schergen der Königin ihn fanden.
    Sie lief denselben Weg zurück, den sie hergekommen war, um mögliche Blutspuren zu beseitigen. Es blieb ihr nicht viel übrig, als Blätter und Erde darüber zu streuen. Fraglich war, wie lange dies die Jäger täuschen würde.
    Vollkommen erschöpft durch die Anstrengung und den Blutverlust verkroch sie sich in den ausgehöhlten Baum. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Schergen der Königin sie fanden und auch die geheime Rebellion niederschlugen. Sie waren zu wenige. Ireth hielt sich

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