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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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sie während des Befreiungsversuches aufgegriffen und beide in den Kerker geworfen oder waren sie ohne sie geflohen?
    Dann bemerkte sie, dass die Wachen zwei vermummten Neuankömmlingen unter die Kapuzen blickten. Beide entpuppten sich als schöne junge Frauen. Den Weg durchs Tor konnten Ragnar und Dylan also nicht wählen. Dahut fluchte leise. Gradlons magisches Pferd zu stehlen, war riskant.
    Sie wurde nervös, da sich einige der Trauergäste bereits auf den Rückweg in die Stadt machten. Nur die engsten Familienangehörigen würden noch eine Weile bleiben. Dahut gehörte nicht dazu, es sei denn, sie offenbarte ihren Status als Jacuts ehemalige Geliebte, was aufgrund des damit verbundenen Skandals nicht ratsam war.
    Bliebe sie zu lange, würde dies ein schlechtes Licht auf sie und möglicherweise Jacuts Familie werfen. Es konnte ihr nachhaltig schaden. Immer mehr Leute gingen davon. Bald würde Dahut allein mit Jacuts nächsten Verwandten dort stehen.
     
    Ragnar schlich sich um Morvarc’hs Stall herum, der schwer bewacht war. Offenbar musste wirklich erst eine Notsituation eintreten, bevor Gradlon hiervon Wachmänner abzog.
    Er hatte vorgehabt, das magische Pferd zu entwenden. Damit wäre er über die Stadtmauer gekommen. Dylan hätte er zum Meer gebracht und dann Dahut von der Trauerfeier abgeholt. Zwar hatte er Wachen mit dem Trauerzug hinausgehen gesehen, doch waren es bei Weitem nicht so viele wie auf der Stadtmauer und im Palast.
    Ragnar schlich weiter. Ungläubig sah er die wenigen Wachmänner vor dem Gefängnis. Ihn hatte schon immer gewundert, warum es weniger gut bewacht war als das magische Pferd.
    Ragnar hob einen Stein an, zielte, warf ihn und traf damit einen der Männer am Kopf, der daraufhin bewusstlos zu Boden sank. Bevor der andere Wächter wusste, wie ihm geschah, warf sich Ragnar auf ihn und hielt ihm den Mund zu, damit er nicht um Hilfe würde rufen können. Sie rangen nur kurze Zeit, dann erwischte Ragnar ihn mit einem Schlag am Kinn. Der Mann verlor sofort das Bewusstsein. Ragnar durchsuchte ihn, da er den Kerkerschlüssel bei ihm vermutete.
    »Ihr sucht vergebens«, vernahm er eine Stimme hinter sich.
    Ragnar fuhr herum. Überrascht erblickte er den Kommandanten und zwei seiner Leute.
    »Ihr wollt ihn also befreien.«
    »Ich kann nicht zulassen, dass Dylan die Hände abgehackt werden sollen für einen Diebstahl, den er nicht begangen hat.«
    Der Kommandant zog die Augenbrauen hoch. »Nun, liefert mir den wahren Dieb, der vermutlich auch der Mörder ist, dann lasse ich Dylan frei. Euer Stillschweigen bis dahin vorausgesetzt.«
    »Das könnt Ihr nicht. Der König wird das nicht zulassen.«
    »Das wird er. Verlasst Euch drauf.«
    Ragnar starrte ihn ungläubig an. »Das ist eine Falle.«
    Der Kommandant schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde Euch nicht festnehmen, da Euer geplantes Vergehen nicht durchgeführt wurde und ich Eure Beweggründe verstehen kann. Doch ich warne Euch: Sollte ich Euch noch ein einziges Mal hier aufgreifen, in dem Versuch, einen Gefangenen zu befreien, landet Ihr mit ihm zusammen im Kerker. In getrennten Zellen, so weit voneinander entfernt wie möglich.«
    »Danke.«
    »Dankt mir nicht. Ihr habt eine Woche Zeit, den Täter aufzugreifen und das auch nur, weil meine Männer es bisher nicht geschafft haben. Vielleicht seid Ihr besser oder der Mörder sieht in Euch keine Gefahr für seine Pläne. Im Grund ist es mir gleichgültig, wie er aufgegriffen wird, Hauptsache, er wird bald aufgegriffen.«
    Ragnar hob eine Augenbraue. Es sah so aus, als hätte der Kommandant Schwierigkeiten, vor Gradlon seine bisherigen Misserfolge bei der Ergreifung des Täters zu rechtfertigen. Er wusste, dass der König ungeduldig, übellaunig und unberechenbar sein konnte.
    »Zu keinem ein Wort. Ihr habt eine Woche Zeit, Rhain Bedwyn. Und jetzt verschwindet.«
    »Und Eure Männer?«
    Der Kommandant machte eine Handbewegung, welche die beiden Wächter einschloss. »Diese beiden hier? Sind mir loyal ergeben. Schweigsamere Männer werdet Ihr kaum finden.«
    Ragnar machte sich davon. Wie sollte er den Dieb und Mörder in dieser kurzen Zeit finden? Außerdem reichte das Finden allein nicht aus. Er brauchte Beweise. Am besten, er erwischte den Mann auf frischer Tat. Ganz so aussichtslos fand er diese Angelegenheit nicht, da der Mörder es auch auf ihn abgesehen hatte. Fraglich war nur, bei wem und wann er das nächste Mal zuschlagen würde. Er hoffte inständig, es wäre nicht bei Dahut.
    Doch er

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