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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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der Zungenspitze über die Lippen, was eine verheerende Wirkung auf ihn hatte. Lustwellen durchzogen seinen Leib.
    Dahut sah ihm tief in die Augen. »Du musst dir etwas überlegen. In wenigen Tagen reist mein Verlobter an. Dann gibt es einen Empfang, Feste und so weiter. Man wird mich kaum noch unbeobachtet lassen.« Ihre Stimme bebte.
    »Ich werde mir etwas überlegen.«
    In ihrem Blick lag ein stummes Flehen und die Verheißung, dass er es nicht bereuen würde, ihr zu helfen. »Versprich es! Bitte! Und tu es bald!«
    »Also gut, ich verspreche es.« Bei Hels Hintern, er konnte dieser Frau nichts abschlagen, wenn sie ihn auf diese Weise ansah.
    »Ich wusste, dass du mir helfen würdest.« Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und eilte zur Tür. Diese öffnete sie einen Spaltbreit, sah nach links und rechts und huschte anschließend aus dem Raum.
    Ragnar führte seine Finger zu den Lippen, die nun prickelten. Dahut hatte ihn geküsst. Es war nicht mal ein richtiger Kuss gewesen, doch ihm verlangte nach mehr. Das war nicht gut, denn wenn er mehr für sie empfand, konnte es sein Urteilsvermögen beeinträchtigen. Er musste bei klarem Verstand bleiben, um seinen Plan auszuführen. Er konnte nur hoffen, dass Dahut keine Gefühle für ihn entwickeln würde, denn es gab keine Zukunft für sie beide.
    Nach der Durchführung seines Plans würde sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Sein Schwur würde damit hinfällig werden. War es nicht ein indirekter Eidbruch, einen Schwur abzulegen im Wissen, dass der Eidnehmer ihn ohnehin nicht in Anspruch nehmen würde?
    Erstmals fühlte er sich deswegen elend. Er starrte auf die geschlossene Tür. Er musste so schnell wie möglich eine Lösung finden und Dahut aus der Stadt schaffen, noch bevor er seinen Plan ausführen würde. Nur so würde er seinem Eid gegenüber Dahut nachkommen und Gradlon töten können.
    Er wünschte sich, es gäbe eine andere Lösung. Doch solange Gradlon lebte, würde er ihm seine Häscher auf den Hals hetzen. Sein einziger Vorteil war, dass der König nicht wusste, wie Ragnar Sverðlunarson von Sjælland heutzutage aussah. Diesen musste er nutzen.
     
    Dylan blickte sich zu allen Seiten um. Niemand war in Sichtweite. Er hatte frische Fische erworben und konnte es einfach nicht bis zu seiner Kammer abwarten. Er nahm einen der Heringe, löste den Kopf, die Gräten und die Schwanzspitze ab und verschlang ihn. Er schmeckte köstlich. Schnell nahm er einen zweiten, den er ebenso aß. Er leckte sich die Lippen.
    »Du isst den Fisch roh?«, vernahm er eine Frauenstimme.
    Dylan fuhr herum. Er erschrak, als er ausgerechnet Niamh erkannte. Offenbar war sie in der Lage, sich völlig lautlos fortzubewegen, denn sie stand dicht neben ihm.
    »Ich hatte Hunger!«
    »Aber roh? Das ist barbarisch!«
    »Das müsst gerade Ihr sagen. Ihr esst Fisch in einem undefinierbaren Gemisch aus zerquetschten Aprikosen, Quittenmus und Pflaumen. Das ist barbarisch!«
    Niamh verzog die Lippen. »Das ist deliziös! Man merkt, dass ihr ein Skote seid. Die essen auch Schafsköpfe.«
    »Ich bin Kymre!«
    »Na schön, dann eben Kymre.« Sie kramte in dem Beuteln, den sie an ihrem Gürtel befestigt hatte. »Ich habe Euch gesucht, um Euch dies zu geben.« Sie reichte ihm zwei Tiegel.
    Neugierig beäugte er die gelbliche Paste darin. »Was ist das?«
    »Eine ist für Eure Wunden und die dunklere Salbe für die Narben. Sie werden dadurch weicher und glatter und weniger Schwierigkeiten machen bei Wetterumschwüngen.«
    Dylan verspürte Freude, dass sie sich über ihn Gedanken gemacht hatte. »Ich danke Euch. Wie oft soll ich sie auftragen?«
    »Die Wundsalbe solange die Wunde sich nicht völlig verschlossen hat. Die Narbensalbe anschließend in der ersten Woche zweimal am Tag, später reicht einmal. Mindestens einen Monat lang. Sobald die Salbe riecht wie ungewaschene Füße, ist sie verdorben.«
    »Danke, Niamh!« Er hüstelte. »Da ist nur eine Schwierigkeit: Ich komme schlecht an meine Rücken heran und Rhain ist heute nicht da.« Gewiss könnte er eine junge Sklavin damit beauftragen, doch er wollte nicht, dass eine andere Frau als Niamh oder gar ein Mann ihn berührte.
    »Würdet Ihr mir helfen? Bitte.« Er bedachte sie mit einem Blick, der beim weiblichen Geschlecht selten seine Wirkung verfehlt hatte, doch Niamh schien unbeeindruckt.
    Schließlich nickte sie. »Kommt mit zu mir. Ich erwarte in den nächsten Stunden keine anderen Patienten.«
    Gemeinsam gingen sie zu ihrem Haus, das

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