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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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»wie gesagt: Das wird Konsequenzen haben. In Zukunft werde ich solche Substanzen höchstpersönlich an einen geheimen Ort bringen, falls es so etwas überhaupt gibt in Ys.«
    Der Kommandant wirkte zurecht verstört über den Vorfall, denn wenn er den Täter nicht fand, so hatte er ein ernsthaftes Problem. Gradlon neigte in dieser Hinsicht zu Überreaktionen. Der Kommandant und die beiden Wachmänner führten Dylan ab.
    Dahut griff sich an die Stirn und fragte sich nicht zum ersten Mal, ob sie von lauter Irren umgeben war. Jeder wusste, dass Niamh gefährliche Substanzen lagerte. Sie an einen geheimen Ort zu bringen, wäre die logische Handlungsweise gewesen. Doch ihr Vater war in jüngster Zeit für seine Logik nicht gerade berühmt.
    Ihr tat es nur unendlich leid für Dylan, der ihrer Ansicht nach unschuldig in diese Angelegenheit verwickelt wurde. Fraglich war sich nur, was er in Niamhs Haus getrieben hatte. Die Heilerin hatte ihr niemals etwas von einer Liebschaft mit Dylan erzählt.
    Zwar lag Dahut nicht viel an Brioc, doch fragte sie sich, wer ihm nach dem Leben trachtete und warum. Derzeit kam nur Jacut als möglicher Täter für sie ihn Betracht. Doch war Jacut wirklich ein Mörder? Noch einen Monat zuvor hätte sie diese Frage vehement verneint, doch nach der versuchten Vergewaltigung war sie sich dessen nicht mehr so sicher.
    Womöglich lief noch ein zweiter Mörder herum. Jener, der seinen Dolch in ihrem Schlafzimmer verloren hatte. Oder handelte es sich wirklich um dieselbe Person, die Brioc nach dem Leben trachtete? Er musste über den Balkon hineingekommen sein. Vielleicht war die Idee ihres Vaters, die Balkontür zuzumauern, gar nicht so schlecht.
     
    »Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte ich keinen Vorkoster gehabt!« Brioc Jaouen betrat den Saal nicht allzu lange, nachdem der Kommandant gegangen war.
    Dahut stand noch immer neben ihrem Vater, der gerade angesetzt hatte, ihr wieder einmal einen Vortrag über ihre töchterlichen Pflichten zu halten. Sie war es langsam leid. Auch machte sie sich Sorgen um Dylans Wohlergehen. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er versucht haben sollte, Brioc zu töten.
    »Ich hoffe, Ihr seid dem Täter auf der Spur«, sagte Brioc. Sein Haar, das sonst platt am Kopf anlag, war zerwühlt. »Wer könnte mir nach dem Leben trachten?«
    Gradlon hob die Schultern. »Wer Macht und Reichtum besitzt und mit der schönsten Frau der Cornouaille verlobt ist, zieht die Neider an wie Motten.«
    »Erschlagt diese Motte, wer es auch ist! Ich werde nicht hier bleiben. Wer weiß, wann der nächste Anschlag auf mein Leben stattfindet!«
    »Wenn Ihr hierbleiben würdet, wäre die Wahrscheinlichkeit, den Attentäter zu fangen, deutlich höher«, sagte Gradlon.
    Brioc wurde rot. »Vergesst das schnell wieder. Ich habe genügend Geduld bewiesen. Keineswegs werde ich Euren Lockvogel spielen für einen verrückten Mörder. Ich reise ab. Jetzt. Sofort. Fangt in der Zwischenzeit den Irren. Ihr wisst, wo Ihr mich finden könnt.«
    Gradlon zupfte an seinem Bart. »Der Hochzeitstag bleibt bestehen?!«
    »Wenn Ihr es schafft, bis dahin den Mörder zu fangen. Schafft Ihr es nicht, verschieben wir das Ganze. Denkt daran, dass wir eine Woche Vorlauf brauchen. Die Festivitäten bedürfen einiger Planung, wenn ich schon auf weitere Einladungen verzichtet habe.«
    Tatsächlich waren die Hochzeitsgäste in Briocs Gefolge mit angereist. Er schien keine übermäßig opulente Feier ausrichten zu wollen, sondern einen gediegenen Rahmen zu bevorzugen. Oder er wollte die Angelegenheit schnellstmöglich und mit wenig Aufwand hinter sich bringen, um die Regierungsmacht über Ys zu erlangen.
    Brioc wandte sich zum Gehen, doch blickte noch einmal zurück. »Ach übrigens: Die schönste Frau der Cornouaille ist sie gewiss nicht. Dafür ist sie zu mager und ihr Haar zu gelblich.«
    Zwar schien die Bemerkung gegen ihren Vater gerichtet zu sein, dennoch verspürte Dahut Verärgerung darüber. Selbst wenn es wahr sein mochte, sagte man so etwas nicht zu seiner zukünftigen Braut. Mit einem Mal wurde ihr die Person, die Brioc zu ermorden trachtete, sympathischer.
    Dahut starrte Brioc hasserfüllt hinterher. Sie fragte sich manchmal, was in ihres Vaters Kopf herumging, wenn er derartige Entscheidungen traf, wie ihre Heirat zu diesem Mann.
    Andererseits würde Gradlon sie zu einer Existenz als Ordensschwester verurteilen, sollte Brioc Jaouen das Interesse an der Hochzeit mit ihr verlieren. Mittlerweile

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