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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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fuhr herum, als er plötzlich Schritte vernahm. Dylan fuhr herum. Mehrere Männer rannten durch das Haus. Es war zu spät, um zu fliehen. Zwei Wachmänner stürzten sich auf ihn. Dylan versuchte, sich aus ihrem Griff zu entwinden, doch vergebens. Sie schleppten ihn aus dem Haus.
    »Ein Dieb«, sagte der Jüngere von beiden.
    Weitere Wachmänner kamen. »Nein, ein Mörder«, sagte einer der Neuankömmlinge. »Brioc Jaouens Vorkoster ist kürzlich verschieden.«
    Dylan spürte Panik in sich aufsteigen, die er mühsam bezähmte. »Aber ich kann ja unmöglich an zwei Orten gleichzeitig sein!«
    »Das Essen kann schon früher vergiftet worden sein. Vermutlich wolltet Ihr das Gift zurückbringen, um Eure Spuren zu verwischen.«
    »Gift? Welches Gift? «
    »Das, welches Niamh in dieser Truhe aufbewahrt hat. Eine Flasche davon fehlt.«
    »Wer auch immer das getan hat, war dumm. Ich hätte gar nicht die ganze Flasche mitgenommen, sondern etwas davon in einen anderen Behälter umgefüllt. Außerdem finde ich Giftmorde feige.«
    »Warum seid Ihr dann hier?«, fragte der Wächter.
    »Ich wollte Niamh finden.«
    »Die suchen wir schon seit Wochen. Überlegt Euch eine bessere Ausrede!«
    »Ich habe sie vermisst.«
    Sie zerrten ihn zu einem der Nebengebäude des Palastes. Darin befand sich, so wusste jeder, der einige Zeit in Ys verbracht hatte, der Kerker. Sie durchsuchten Dylan gründlich von Kopf bis Fuß. Zu seiner Überraschung nahmen sie ihm Niamhs Beryll nicht weg.
    »Haben keine Waffen gefunden«, sagte einer der Wächter zu seinem Kollegen. Sie sperrten Dylan in die erste Zelle.
    Er war einzige Gefangene. Die etwa neunzehn weiteren Zellen waren unbenutzt. Also stimmten die Gerüchte, dass es in Ys wenige Verbrechen gab. Wie schlimm musste ihnen erst ein Mord erscheinen?
    Zum Glück roch es nicht unangenehm in der Zelle. Offenbar wurden diese gelüftet und häufig gekehrt. Es hätte schlimmer kommen können. Zumindest wartete er in sauberer Umgebung auf seinen Tod.
     
     
     
     

Kapitel 10

     
     
    Als Dahut erwachte, brach bereits der Morgan an. Sie spürte, wie Ragnar sich neben ihr bewegte.
    »Ich muss gehen, bevor die Sonne aufgeht«, sagte sie, hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und verließ das Bett, um sich den Abschied nicht noch schwerer zu machen.
    Gerne wäre sie bei ihm geblieben, doch es ging nicht. Sie war ohnehin schon zu lange bei ihm gelegen. Unter seinem Blick, in dem sie Enttäuschung las, zog sie sich rasch an und verließ sein Gemach. Es wunderte sie, dass Dylan in der Nacht nicht zurückgekehrt war, doch womöglich hatte er sie bemerkt und sich diskret zurückgezogen.
    Ungesehen schlich Dahut sich durch den Geheimgang zurück in ihr Schlafgemach. Sie legte sich nicht wieder hin, sondern wusch sich und zog ein neues Gewand an. Kaum hatte sie ihr Haar frisiert, was sie ungern einer Dienerin überließ, kam ein Diener mit der Nachricht, dass ihr Vater sie zu sprechen wünsche. Das war ja ganz was Neues! Sonst wollte er nie mit ihr reden. Da stimmte etwas nicht.
    Innerlich bebte sie. Hatte Gradlon etwa herausgefunden, wo sie in der Nacht gewesen war? Egal. Sie bereute nichts. Dennoch bemächtigte sich ein ungutes Gefühl ihrer, während sie mit den Wachmännern zum Empfangsraum ihres Vaters lief.
    Der Kommandant der Stadtwache, zwei Wachmänner und fünf Leibwächter standen neben dem König. Verwirrt blickte Dahut auf den Mann, der vor ihnen kniete. Es war Dylan, Ragnars Diener. Er wirkte blass und übernächtigt. Verwundert blickte Dahut von einem zum anderen. Was war geschehen?
    »Warum habt Ihr mich rufen lassen?«, fragte sie.
    Gradlon hob eine Augenbraue. »Geduld.« Er wandte sich Dylan zu. »Also, wo habt Ihr das Gift versteckt?« Gradlons Stimme hallte durch den Raum. Eine Ader schwoll an seiner Stirn.
    Dylan schüttelte den Kopf. »Ich habe kein Gift!«
    »Aber es fehlt eine Flasche, die zweite von links in der Truhe in der hinteren Küche. Dort befindet sich eine leere Stelle und wir haben Euch direkt davor aufgegriffen.« Gradlon wandte sich Dahut zu. »Du warst doch Helferin bei dieser Frau, nicht wahr, Dahut? Was war in dieser Flasche?« Seiner Stimme und seinem Gesichtsausdruck war deutlich anzumerken, wie sehr er die Tätigkeit seiner Tochter missbilligte.
    Dahut überlegte fieberhaft. Die zweite Flasche von links? »Ich bin mir nicht sicher.«
    »Bringt die Truhe«, sagte er zur Stadtwache und an seine Tochter gewandt, fügte er hinzu: »Wir haben alles sichergestellt.«
    Zwei

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