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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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gewöhnen.
    Es dauerte nicht lange, da kam jemand auf ihn zu. Er erkannte Dahut, die sich zu ihm in den Schatten schlich.
    »Ich wäre früher gekommen«, sagte sie, »doch mein Vater hat mir Hausarrest angeordnet und sogar Wachen unter meinem Balkon postiert. Ich habe von dem Brand erfahren.« Sie strich über seinen Unterarm. Seine Haut kribbelte. »Ist dir nichts zugestoßen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich war in der Stadt. Als ich zurückkam, war bereits alles vorbei.«
    »Wenn du geschlafen hättest ... Es sind schon viele Leute an Rauch erstickt. Der ist fast noch gefährlicher als das Feuer.«
    »Machst du dir etwa Sorgen um mich?«
    »Es käme meinen Plänen nicht gelegen, wenn du sterben würdest.«
    »Warum hast du dich mit Aouregwenn geschlagen?« Sachte strich er mit den Fingerspitzen über ihre Wange unterhalb der blaugrün schillernden Haut ihres angeschwollenen linken Auges.
    »Sie hat etwas Abfälliges über meine Frisur und mein Kleid gesagt.«
    So eine Lügnerin. Sie hatten sich um ihn geschlagen.
    »Du solltest nachts nicht mehr allein rausgehen, solange der Mörder nicht gefasst wurde.«
    »Du redest schon wie mein Vater.«
    Ragnar zog sie noch tiefer in den Schatten. »Ich bin aber nicht dein Vater.« Er küsste sie. »Du wirst auf dich achtgeben. Hörst du?«
    Sie nickte. »Ich muss dir etwas zeigen.« Dahut ergriff seine Hand. Sie gingen durch die Hainbuchenallee und bogen ab in die Allee aus Fliederbäumen. Dahut schlug nicht die Richtung zum Tempel ein, sondern ging nach links. Ein kleines Haus stand abseits von den anderen, umgeben von einem verwilderten Garten.
    »Es gehört mir. Niamh hatte es vor einigen Monaten in meinem Auftrag erworben, damit mein Vater nicht dahinterkommt.« Sie schloss die Tür auf. »Ein ägyptisches Schloss. Habe ich auch von Niamh. Doch leider ist es doch nicht so sicher, wie ich dachte. Aber immer noch besser als nichts. Komm rein.«
    Sie betraten das Gebäude. Es sah aus wie ein gewöhnliches Haus. Ein paar Haushaltsgegenstände lagen herum und vermittelten den Eindruck, dass hier jemand wohnte.
    »Hier bin ich, wenn schlechtes Wetter ist, ich aber allein sein möchte. Ich halte mich nicht allzu lange hier auf, denn mein Vater könnte Verdacht schöpfen. Es ist bereits alles hier, was ich für eine Flucht benötige: mein Reservebogen, Pfeile, Dolche, etwas einfache Kleidung, Essen und Trinken. Ich konnte das ja schlecht in meinem Gemach lagern.«
    Sie plante die Flucht also bereits seit längerer Zeit.
    Dahut ging zu den Schränken und öffnete sie. »Hier findest du allerhand Nützliches.« Darin befanden sich die üblichen Haushaltsgegenstände: Teller, Krüge, Becher, Gewürze, ein Mörser, Seile, Lappen, ein Besen und diverse verschlossene Krüge, in denen er Olivenöl und Wein vermutete. Sie schloss die Schränke wieder. »Sollten wir uns hierhin zurückziehen müssen, sind wir für einige Tage gerüstet.«
    Ragnar nickte. »Nicht übel.«
    Sie ließen sich auf die Stühle im Essraum nieder. »Ich habe einen Ersatzschlüssel.« Dahut überreichte ihn Ragnar, der ihn verwundert entgegennahm.
    »Für dich. Halte dich lieber hier auf, als in deinen Räumen. Es könnte dich jemand im Schlaf töten wollen.«
    »Mich tötet niemand im Schlaf, denn ich schlafe nie richtig fest. Sollte es jemand versuchen, wäre es die Gelegenheit, den Mörder zu fangen.«
    Dahut sah ihn nachdenklich an. »Du bist wahnsinnig. Weißt du das?«
    Er nickte.
    »Es brannten nicht nur deine Gemächer. Auch die beiden umstehenden haben Schäden davongetragen. Der Kommandant hat alle Männer zusammengerufen, die greifbar waren. Weißt du, dass Morvarc’h nahezu unbewacht war? Nur zwei Männer standen davor.«
    »Warum bist du nicht alleine geflohen?«
    »Ich wollte nicht ohne dich gehen.« Dahut senkte errötend den Blick. »Natürlich, weil man als Frau meines Standes nicht allein reisen kann, ohne sich in Gefahr zu bringen oder den Ruf zu ruinieren. Außerdem hätte ich nur einen der Wachmänner ablenken können.«
    »Aber gewiss doch.« Wäre seine beste Tunika nicht verbrannt, hätte Ragnar sie verwettet, dass Dahut andere Gründe für ihr Hierbleiben hatte, die sie vor ihm verbarg.
    Sie sah ihn ernst an. »Sollte irgendetwas geschehen, dann treffen wir uns hier. Du kannst auch hier wohnen. Immerhin trachtet dir jemand im Palast nach dem Leben.«
    Ragnar schüttelte den Kopf. »Ich will vermeiden, dass dein Haus in Flammen aufgeht. Nutzen wir es lieber für Notfälle.«
    »Mir

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