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Im Bann der Wasserfee

Im Bann der Wasserfee

Titel: Im Bann der Wasserfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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wäre es dennoch lieber, wir würden uns künftig hier treffen.«
    Überrascht sah er sie an. »Du willst also nicht mit mir nicht der Straße gesehen werden? Ist es das?«
    Dahut senkte den Blick. »Nicht in der Öffentlichkeit, zumindest jetzt noch nicht. Je weniger ich derzeit nachts auf den Straßen bin, desto besser. Es ist einfach zu riskant für mich. Brioc würde die Verlobung lösen und mein Vater mich daraufhin erschlagen.«
    Ragnar sah sie erstaunt an. »Er hat die Verlobung noch nicht gelöst nach der Sache mit uns beiden?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das selbst nicht. Vermutlich hat Gradlon ihm alles Mögliche versprochen. Außerdem soll Gradlon nicht von unseren Plänen erfahren.«
    »Warum sollte er Verdacht schöpfen?«
    »Er schiebt mich ab. Er sperrt mich in diese Stadt und will sich mit seiner neuen Familie ein schönes Leben machen, während ich unter den Folgen seiner ...« Dahut brach mitten im Satz ab.
    »Welchen Folgen?«
    »Die Folgen seines Handelns. Denkt er, ich lasse mir alles gefallen? Sicherlich schöpft er Verdacht und lässt mich beobachten.« Dahut setzte sich auf einen der Stühle.
    Ragnar ließ seinen Blick schweifen. Das Haus gefiel ihm, weil es ziemlich nah am Nordtor lag. Vom Fenster aus hatte man eine gute Sicht auf den Deich.
    »Ich muss zurück«, sagte Ragnar. »Man hat Wachen vor meiner Tür postiert. Ich will nicht, dass sie Verdacht schöpfen. Immerhin ist es sehr spät. Ich werde mich woanders einmieten, wo es ruhiger ist, und dich darüber informieren.« Er würde die Nachricht wie immer in der Mauernische des Palastes hinterlegen, die Dahut ihm eines Nachts gezeigt hatte.
    Sie nickte. »Auch ich kann nicht allzu lange bleiben. Gradlon ist in der letzten Zeit noch nervöser als sonst. Ich traue ihm zu, dass er mein Zimmer kontrollieren lässt. Ab und zu kommt unangemeldet eine Zofe, die mir unter einem fadenscheinigen Vorwand frische Tücher oder irgendwas zu trinken bringt. Ich habe versucht, die Frauen diskret zu befragen, doch sie schweigen beharrlich. Ich denke, dass mein Vater sie geschickt hat, um mich zu bespitzeln.«
    »Oder Brioc.«
    »Er ist nicht mehr hier. Nach dem Mordversuch hätte ich ebenfalls die Stadt verlassen. Das konnte Gradlon nicht verhindern.«
    »Was verständlich ist. Doch er hat Vertraute zurückgelassen und sie stehen in schriftlichen Kontakt mit ihm. Briocs Einfluss reicht weiter, als man denkt.« Dahut erhob sich.
    Beide gingen zurück zum Palast. Bevor sie in Sichtweite kamen, trennten sie sich. Er ließ Dahut vorausgehen und wartete, bis sie sicher im Palast war, dann suchte er seine neuen Gemächer auf.
    Morgen würde er ein paar Räume in der Stadt anmieten. Er wollte nicht im selben Gebäude – mochte es auch noch so groß sein – wie Dahut wohnen, um seine Pläne und sie nicht in Gefahr zu bringen. Außerdem fühlte er sich im Palast beobachtet.
     
    Es hatte einen Vorteil, wenn alle Besitztümer verbrannt waren: Man besaß nichts zum Packen.
    Als Ragnar den Raum verlassen wollte, hielten ihn die Wachen auf. »Der Kommandant möchte Euch sprechen.«
    Sie brachten ihn in einen Raum, wo dieser ihn erwartete. Er stand dort mit dem Rücken zur Wand und sah Ragnar entgegen.
    »Es wurde kurz nach der Löschung des Brandes etwas in Euren Gemächern gefunden.« Der Kommandant deutete auf ein Fläschchen, das auf dem Tisch in der Raummitte stand.
    »Das gehört nicht zu meinen Besitztümern. Wie konnte es die Hitzeentwicklung des Brandes überstehen?«
    »Es lag in einer Ecke des Raumes, wo die Hitzeentwicklung nicht so groß war.« Er deutete auf den Gegenstand. »Was habt Ihr dazu zu sagen?«
    Ragnar starrte das Gefäß an. »Ich weiß nicht, wie das Gefäß in meine Räume gekommen ist.«
    Der Kommandant zog die Brauen hoch. »Könnte es sein, dass es sich hierbei um das Eigentum Eures Dieners handelt?«
    »Hierzu befragt Ihr ihn lieber selbst.«
    »Das werden wir.«
    »Ihr habt also so ein Fläschchen noch niemals zuvor gesehen?«
    Ragnar schüttelte den Kopf. »Sie ist mir hinreichend unbekannt. Und Euch?«
    Der Kommandant runzelte besorgt die Stirn. »Vermutlich handelt es sich um die gesuchte Flasche mit dem Gift, durch das Briocs Vorkoster zu Tode gekommen ist. Zumindest sieht sie genauso aus wie die kleinen Flaschen, die wir in Niamhs hinterem Raum gefunden haben.«
    »Ihr wollt doch nicht etwa behaupten ...«
    »Ich behaupte gar nichts. Ich stelle nur Fakten fest. Da Ihr die Räume mit Eurem Diener Dylan geteilt

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