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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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Nachdenken. Seine Optionen waren denkbar schlecht. Er hatte den Vorteil, dass er wusste was ihn am heutigen Abend erwarten würde. Doch selbst mit viel Glück, wäre er nicht fähig drei Männer auf einmal ausschalten. Hätte er nur sein Handy bei sich um Hilfe zu holen, aber er musste es ja unbedingt im Auto lassen. Vielleicht war es doch keine so gute Idee, die Aktion im Alleingang zu starten. Die Polizei schien gewusst zu haben, dass es nicht so leicht war hier jemanden raus zu holen und diesen Geronimo hochzunehmen. Wenn er diese Gemäuer lebend verließ, war wohl eine Entschuldigung bei Perron und Riboz fällig. Hoffentlich setzten die zwei inzwischen José nicht allzu sehr zu. Wehmütig dachte er auch an Mercedes. Für ihn stand fest, sie war die Frau mit, der er alt werden wollte. Doch ohne seine Schwester, war eine Zukunft egal mit wem, für ihn undenkbar. Hillary war seine ganze Familie und nichts und niemand durfte sie ihm wegnehmen. Lieber gab er sein Leben für ihres.
    Hillary
    Hillary saß inzwischen verwirrt auf ihrem Bett. Sie konnte sich natürlich denken, was ihr Bruder tat. Er suchte nach den anderen Frauen. Wieso nur ging er solch ein Risiko ein? Dafür gab es doch die Polizei. Aber hier wurde es merkwürdig. Anscheinend befand sich eine Polizistin hier im Haus. Das ergab alles überhaupt keinen Sinn. Jessica schien weiterhin verschwunden und das, bereitete ihr große Sorge. Tief im Inneren spürte sie zwar, dass ihre beste Freundin noch lebte, aber wie lange noch? So wie diese >Zeremonie< gestern Abend ablief, konnte sie sich gut vorstellen, dass es denen egal war, ob jemand starb. Ihr einziger Lichtblick bestand darin, dass Hernandez sie befreien wollte. Allerdings hatte die ganze Angelegenheit einen Haken. Sie war eingeschlossen und konnte keinen Kontakt zu ihm aufnehmen. Zum Warten gezwungen in einem abgeschlossenen Raum zu sitzen, nicht wissend, was als Nächstes passierte, war gerade nicht ihre Stärke. Doch genau das war nun ihre zugewiesene Rolle. „Dios, ich wünschte du wärst hier Jess. Gerade jetzt brauche ich so dringend deine vernünftige Art die mich am Boden hält“, jammerte Hillary gequält vor sich hin. Der Abend brach langsam herein. Mit etwas Glück durfte sie in den Speiseraum und sah Hernandez. „Ich werde mich wohl ganz auf ihn und seinen hoffentlich guten Fluchtplan verlassen müssen.“ Seufzte sie resigniert und legte sich zurück in die weichen Kissen.

Kapitel 69
    Victor
    Victor erwachte im Morgengrauen neben der schlafenden oder noch bewusstlosen Jessica. Er wollte sie unter keinen Umständen wecken, denn was ihr Körper um sich zu regenerieren, wohl am Meisten benötigte war eindeutig Ruhe. Nur leider würde er genau diese ihm nicht wirklich gönnen können. Sie mussten weiter, denn hier oben in den Bergen war es zu kalt, gerade in ihrem Zustand. Die Blockhütte in dem kleinen Wald würde ihnen Schutz und Wärme bieten. Dies genügte hoffentlich, um sie am Leben zu erhalten. Die Brötchen vom Vortag verzehrend, sah er sich in der Gegend um. Die Stille, die ihn umgab, war beeindruckend. Wieder ertappte Victor sich davon zu träumen, wie schön es wäre diese Minuten mit seiner Geliebten auskosten zu können.
    Resigniert sah er auf die Frau an seiner Seite hinunter. Das Herz schmerzte ihn bei ihrem desolaten Anblick. Selbst im Schlafsack sah sie dürr und abgezehrt aus. Mit einer ruckartigen Bewegung stand er auf und packte die wenigen Utensilien zusammen. Zuletzt hob er die reglose Gestalt vom Boden auf um den Abstieg zu ihrem Unterschlupf fortzusetzen. Das Gelände wurde flacher und der Fußmarsch dadurch nicht mehr so beschwerlich. Als die Sonne gerade ihren höchsten Punkt erreichte, setzte er den ersten Fuß in den Wald hinein. „Jetzt haben wir es gleich geschafft mi Amor.“ Mit neuer Kraft, das Ziel vor Augen, überwand er die letzten hundert Meter spielend leicht. Endlich in der Hütte, hob er Jessica auf das breite Bett, hüllte sie in warme Decken ein und schürte den Ofen an.
    Die erste Hürde, sie lebend hierher zu bringen, hatte er schon einmal geschafft. Die Zweite würde nun sein, sie am Leben zu erhalten und gesund zu pflegen. Jetzt kam es auch ganz auf das Glück an, denn es gab nicht viel, was er für sie tun konnte. Nach kurzer Zeit wurde der Raum mollig warm. Victor überlegte, wie er die kranke Frau nun am wohltuendsten versorgte. In irgendeinem Film hatte er einmal gesehen, dass man einen unterkühlten Menschen am besten nackt und mit einem

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