Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
Vom Netzwerk:
danach musste er sich um diese Hillary kümmern. Aber die war leichte Beute. Mal sehen, ob er nicht noch irgendein wirkungsvolles Mittelchen fand, um sie vorher gefügig zu machen. Der Tee hatte ja auch vorzüglich bei ihr gewirkt, doch darauf würde sie nicht noch einmal reinfallen.
    Nichts ging über guten Sex vor einem Opfermord. Wenn er schon in der Falle saß und das Mädchen loswerden musste, wäre es doch schade um ihre verschenkte Fruchtbarkeit gewesen. Er hatte vorgehabt Miguel anstatt Victor als Gebieter einzusetzen, und Hillary zu seiner Gebieterin zu machen. Mit ihrer Vereinigung und den durch Blut und Leben dargebrachten Opfern, wäre die Ernte wieder gesichert gewesen. Doch dazu kam es nun nicht mehr.
    Die Zeremonie am heutigen Abend wollte er alleine durchführen, damit es keine Zeugen gab. Deshalb machte er sich nun mit einem Tee auf den Weg zu Miguel. Wenn er, wie schon zuvor Hillary, betäubt war, bestand kaum Gefahr für einen Fluchtversuch. Bis der Mann bemerkte, was mit ihm geschah, war er auch schon tot. „Sie möchten Tee mit mir trinken? Ist das nicht schon etwas spät?“ Fragte Hernandez verwundert, als Geronimo ohne anzuklopfen in sein Zimmer stürmte. Er war noch etwas benommen, da er geschlafen hatte. „Für einen guten Tee ist doch immer der richtige Zeitpunkt.“ Entgegnete dieser und stellte beide Tassen lächelnd auf dem Tisch ab. „Wenn Sie meinen. Da ich jetzt Mitglied werde, darf ich nun mehr über die S … Gemeinschaft erfahren?“ Beinahe hätte er Sekte gesagt und es sich gerade noch verbissen. Sein Gegenüber kicherte. In zwei Stunden würde dieser Miguel nicht mehr am Leben sein, also war es egal, ob er ihm die Wahrheit erzählte. Er konnte sowieso nichts mehr damit anfangen. „Schießen Sie los, was wollen Sie denn so dringend wissen?“ Kurz überlegte Hernandez, wie weit er sich vorwagen sollte und welche Information er am Dringendsten benötigte. „Vielleicht erzählen Sie mir einfach, was mit mir und der Frau von gestern Abend, passieren wird?“ Für einen kleinen Moment verschwand die freundliche Miene, doch sofort hatte der Typ sich wieder im Griff.
    „Sie werden der Gebieter und die Gebieterin dieses Ordens. Das ist eine große Verantwortung, denn von euch hängt der Fortbestand ab.“ Unsicher sah Hernandez ihn an. „Wie meinen Sie das, sollen wir etwa Kinder zeugen?“ „Ha, ha. Diese Variante ist auch nicht schlecht.“ Lachte der Adler ehrlich belustigt auf. „Nein, ihr sollt euch zwar vereinigen, aber nicht um Niños zu bekommen. Durch eure Verbindung wird der Kontakt mit den Göttern aufrechterhalten. Fruchtbarkeit ist dabei wichtig. Manchmal entstehen daraus auch Kinder, aber die bleiben nur bis sie von der Brust entwöhnt sind hier. Dann kommen sie etwas außerhalb unter, bis sie alt genug sind, um in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden. Du bist derjenige der alle fruchtbaren Frauen beglücken darf, traumhaft nicht wahr?“ Auf diese Offenbarung hin nahm Hernandez erst mal einen kräftigen Schluck von dem Kräutertee. So schnell wie nur irgend ging, mussten sie hier weg. Unmöglich konnte er Sex mit seiner eigenen Schwester haben.
    „Was passiert sonst noch so, oder war das alles?“ Fragte er neugierig weiter. „Wie ich schon sagte, muss Blut fließen, damit die Götter mit uns in Verbindung bleiben.
    Auf Dauer ist das aber nicht genug, wenn die Zeit der Ernte näher rückt, benötigen wir auch Opferungen. Einmal im Jahr geben wir eine Jungfrau hin. Damit knüpfen wir ein starkes Band mit Madre Naturaleza.“ Das war es, damit konnte man den Anführer festnageln. „Und wer opfert?“ Wagte er sich weiter vor. „Im Prinzip alle, denn die Gemeinschaft ist bei so wichtigen Ritualen immer dabei. Stellvertretend für alle ist der Gebieter oder seine Partnerin dafür zuständig.“ Erklärte der Sektenführer unumwunden. „Und warum opfern nicht Sie als Oberhaupt?“ Die Frage platzte aus ihm einfach heraus, hoffentlich war das kein Fehler. Doch sein Gegenüber schien nicht verärgert, eher belustigt. „Keine Sorge, auch ich opfere gelegentlich. Aber im Laufe der Jahre wurden meine Aufgaben andere und ich lasse nun den jüngeren und kraftvolleren Menschen den Vortritt.“
    „Wie kommen Sie an die Menschen? Sind alle Mitglieder freiwillig im Orden?“ Wenn er darauf eine Antwort erhielt, hatte er wirklich etwas in der Hand. „Meistens. Viele, so wie sie Miguel, treten dem Orden freiwillig bei und haben schon bald eine ganz klare Vorstellung von

Weitere Kostenlose Bücher