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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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nicht ganz klar, worauf der Mann hinaus wollte, deshalb nickte er nur. „Bei ihrem Rundgang haben Sie sich also Gedanken über ihre Zukunft hier gemacht?“ Wieder nickte Hernandez nur, jetzt wurde es ernst, er konnte unter keinen Umständen hier beitreten, aber wenn er ablehnte, war das ihrer aller Todesurteil.
    „Na wunderbar, dann begrüße ich Sie hiermit ganz offiziell in unserem Kreis. Es wird Ihnen an nichts fehlen, dass verspreche ich. Es steht Ihnen natürlich jederzeit frei, sich wieder von uns zu lösen. Wir zwei werden eine wunderbare Zeit miteinander haben und ich werde alles tun um Ihre Eingewöhnung so leicht, wie möglich zu gestalten. Sie werden gar nicht mehr weg wollen und schon in ein paar Tagen können Sie sich kein anderes Leben mehr vorstellen, glauben sie mir. Ich lasse Sie dann heute Abend abholen. Aber Sie kennen das Einführungsritual ja schon. Keine große Sache also.“ Strahlend eilte Geronimo auf ihn zu, fasste ihn bei den Schultern und musterte ihn von oben bis unten, nickte dann und verließ mit schnellen Schritten den Raum.
    Sprachlos stand Hernandez eine Weile da. Was war das denn? Einerseits war er froh keine Entscheidung treffen zu müssen. Die hatte man ihm ja nun abgenommen. Andererseits war ihm klar, dass er dringend weg sollte. Anscheinend stand er unter ständiger Beobachtung. Es war nur eine Frage der Zeit, bis man seine Verbindung zu
    Hillary und Jessica aufdeckte. Trotzdem wollte er nichts unversucht lassen die anderen zwei vermissten Frauen zu finden. Wie in Zeitlupe bewegten sich seine Füße in Richtung Tür. Er begab sich ins Untergeschoss um einen Weg in den Keller zu finden. Da er schnell handeln musste, ging er das Risiko ein und fragte einen vorbei eilenden Mann, wie er denn in den Keller kam. Dieser sah ihn zwar seltsam an, zeigte dann aber in Richtung Küche. Schon fast an ihm vorbei fragte dieser. „Was wollen Sie denn dort unten?“ „Oh Geronimo hat mich gebeten etwas für ihn zu holen, für das Ritual heute Abend. Sie wissen ja, wie er sein kann.“ Dabei rollte er bedeutungsvoll mit den Augen. Der Mann schien sich mit der Erklärung zufriedenzugeben. Jedenfalls drehte er sich um und setzte seinen Weg fort.
    Die Küche war leer und schnell fand er die richtige Tür. Das Untergeschoss des Hauses war ein altes Gewölbe, wie es in Spanien häufig zu finden ist. Er wusste nicht genau, was er erwartet hatte, doch angesichts der vielen Gänge und verschlossenen Türen, war er sehr enttäuscht. Hernandez drückte jede einzelne Klinke und rief leise abwechselnd Jessicas und Marias Namen, aber er hörte keine Stimmen. Was konnte er sonst noch tun? Jede einzelne Tür aufbrechen? Zuviel Lärm und ohnehin sinnlos, wenn er nicht wusste, wo genau sie sich befanden. Das kostete viel zu viel Zeit. Wieder ging er durch das Gewölbe und rief leise nach den Beiden. Kein Erfolg, niemand meldete sich. Womöglich waren die Frauen schon nicht mehr hier. Resigniert seufzend stieg er die Treppe nach oben und lief geradewegs Geronimo in die Arme. Dieser schien mehr als erstaunt ihn zu treffen. „Was tun Sie hier Miguel?“, fragte er scharf. „Ich, ich wollte mich noch etwas umsehen, da hatte ich Hunger und kam in die Küche. Neugierig, wie ich nun mal bin, wollte ich wissen, wohin diese Treppe führt. Nun ja in einen Gewölbekeller, nicht gerade spektakulär, aber jetzt weiß ich es.“ Versuchte er sich unbeholfen aus der Affäre zu ziehen.
    „Hm, ich begleite Sie jetzt nach oben, dort ruhen Sie sich am besten etwas aus für heute Abend.“ Schweigend brachte ihn der Sektenführer zu seinem Zimmer. Als er gerade im Begriff war zu gehen, drehte Geronimo sich noch einmal um, und sah ihn mit seinen Vogelaugen durchdringend an. „Ich hoffe ich habe mich nicht in Ihnen getäuscht Miguel, dass wäre wirklich sehr schade. Wir sehen uns dann später.“ Ein leises Klicken ertönte, und wie es zu erwarten war, wurde er eingeschlossen. „Verflucht noch mal. Das ist ja wohl nur noch dumm gelaufen. Wie konnte ich auch so blöd sein und mich ertappen lassen!“ Schimpfte er vor sich hin. Doch auch nachdem Hernandez seinem Ärger so richtig Luft gemacht hatte, blieb die Situation die Gleiche. Er hatte das Misstrauen des Anführers geweckt, schlechte Voraussetzungen um jetzt noch ungehindert zu flüchten. Das Schlimmste daran war, er konnte nicht einmal seine Schwester kontaktieren, weil er eingeschlossen wurde. Wieder stieß er einige unflätige Worte aus und zwang sich dann zum

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