Im Bann des Adlers
erreichen konnte, ein. Endlich ging sein Widersacher in die Knie, aber nur um die Hand nach dem fallen gelassenen Säbel auszustrecken. Abrupt rutschte Hernandez mit seinem gesamten Körpergewicht nach vorne und drückte den Anführer zu Boden. Unfähig zu handeln, musste Geronimo zusehen, wie er sich das Messer schnappte und ihm mit einem festen Hieb in den Oberschenkel rammte.
Auf keinen Fall wollte Hernandez den Mann töten, aber er musste ihre Verfolgung verhindern und mit so einer Verletzung kam er sicher nicht weit. Zur Sicherheit schlug er noch einmal mit Wucht zu und den anderen damit KO. Röchelnd vor Anstrengung schleppte er sich hinaus in Richtung Haus. „Hillary bitte sei noch am Leben!“ Betete er, während er langsam zu ihrem Zimmer ging. Nichts rührte sich im Inneren auf sein
geheimes Klopfzeichen. Er drückte die Klinke und die Tür sprang auf. Der Raum war leer auch im Badezimmer war sie nicht. „Mierda! Wo hat er dich hingebracht?“ Da fiel ihm der Keller ein. Seine Schwester hatte geschrieben man hätte sie dort gefangen gehalten. Wenn sie noch lebte, dann fand er Hillary dort.
Langsam, um nicht aufzufallen, bahnte er sich einen Weg durch die kleinen Gruppen von Menschen. Ihm war bewusst, dass hinter jeder Ecke Geronimo stehen konnte, um seine Flucht zu vereiteln. Aber er würde seine Schwester niemals im Stich lassen. Endlich gelangte er in die Küche und über die Steintreppe in den Gewölbegang. Er schrie lauthals nach Hillary und bekam aus einem der hinteren Räume gedämpft Antwort. Als er vor ihrem Gefängnis stand, sank ihm das Herz in die Hosentasche. Die Tür war aus dickem Eisen, selbst das Scharnier. Ihm war sofort klar, dass er seine Schwester ohne Hilfe hier niemals raus bekam. „Hilly, ich bin hier mein Schatz. Geht es dir gut?“ Er sprach so laut er sich traute, ohne Aufsehen zu erregen. „Wie es einem eben im Kellerloch so geht. Hast du den Schlüssel?“ Die gute praktische Seele wusste doch immer, was los war. „Nein, tut mir leid. Wir müssen hier weg, aber ich weiß nicht, wie ich dich befreien soll.“ „Dann geh, bevor sie dich entdecken, und hole Hilfe. Ich schaffe das schon.“ „Ohne dich gehe ich nirgendwo hin.“ „Hernandez Zapatero, wenn ich jetzt vor dir stehen würde, müsste ich dich Ohrfeigen. Wie kannst du in so einer Situation mit mir diskutieren? Hast du ein Handy?“
„Ja, draußen in meinem Auto. Warum?“ „Na, damit du gleich die Polizei anrufen kannst, wenn du hier weg bist. Du bringst dich in Sicherheit und ich werde gerettet. Also, jetzt mach, dass du hier raus kommst!“ „Te quiero! Ich verspreche dir du musst nicht lange warten.“ „Ich habe dich auch lieb Brüderchen. Verschwinde jetzt.“
Wie seine Schwester ihm geheißen hatte, drehte er sich auf dem Absatz um und rannte die Treppe nach oben. Immer in dem Bewusstsein jederzeit aufgehalten zu werden. Aber wie durch ein Wunder marschierte er ungehindert, einfach durch die Eingangstür ins Freie und eilte weiter zu dem Hügel in der Ferne, wo sein Auto versteckt war. Erst einmal dort angekommen wäre er so gut wie in Sicherheit. Was Hillary natürlich schon vorher feststellte. Er brauchte nur sofort die Polizei anzurufen und die nahmen dann den Verein hoch. Dummerweise stand, als er den Hügel umrundet hatte, dort kein Auto mehr. Er traute seinen Augen kaum, er war sich ganz sicher den Wagen hier abgestellt zu haben. Irgendjemand hatte ihn wohl gestohlen und damit auch das Handy. Seine Rettungsleine für Hillary.
Verzweifelt setzte er sich auf den Boden. Was sollte er tun? Zurück konnte er nicht mehr. Ihm würde also nichts anderes übrig bleiben, als den langen Weg in die Stadt zu Fuß zu gehen. Hoffentlich nahm ihn auf der Straße jemand mit. Dadurch verzögerte sich jedoch die Hilfsaktion enorm. Doch es war die einzige Möglichkeit.
Kapitel 72
Victor
Er wurde geweckt durch das Zittern von Jessicas Körper. Fror sie etwa? Schnell schlug er die Augen auf um zu überprüfen, ob noch alle Decken an ihrem Platz waren. Ein entsetzliches Bild bot sich ihm. Ihr schon abgemagertes und geschundenes Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. Große Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. Er erschrak, als ihr Körper hin und her geworfen wurde. „Oh Gott, jetzt ist es so weit. Sie stirbt!“ Wisperte er vor sich hin. Sanft fühlte er ihre Temperatur und zog erschrocken die Hand zurück. Sie glühte!
„Verdammt, was soll ich bloß tun? Fieber kann richtig gefährlich sein.“ Ein Stöhnen
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