Im Bann des Adlers
ein Problem damit, dass ich mich Stelle? Es ist doch das einzig Richtige um für meine Sünden zu büßen.“ Ha, jetzt saß ich in der Falle. Verflucht, es stimmte. Auf der einen Seite stießen mich seine bisherigen Taten ab, aber ich wollte auch nicht, dass er dafür ins Gefängnis ging. So viel zum Thema Doppelmoral. Lag mir eventuell doch mehr an Victor, als ich vor mir selbst zugeben wollte? Schweigend saßen wir nebeneinander. Auf einmal spürte ich ganz zaghaft seine Hand auf meiner, ich ergriff sie und sah auf. Als unsere Blicke sich trafen, durchfuhr mich ein greller Blitz des Begehrens und so sehr ich mich auch dagegen zur Wehr setzte, meine Hormone spielten verrückt, wenn er mich berührte. Das konnte noch verdammt kompliziert werden mit uns. Doch gerade zählte nur der Augenblick. Atemlos beugte ich mich zu ihm und hauchte einen Kuss auf seine Lippen. Zuerst erwiderte er ihn sanft, dann zog Victor sich verstört zurück. In seinem Blick las ich eine unausgesprochene Frage. Da ich sie mit Worten nicht beantworten wollte, nickte ich nur und küsste ihn erneut. Dieses Mal richtig. Schon nach dem ersten innigen Kuss, brannte mein Körper lichterloh vor Verlangen. Vergessen waren in diesem Augenblick die Gliederschmerzen und die Schwäche. Alles, was ich jetzt wollte, war dieser Mann, und zwar ganz. Es schien mir, als wollte ich noch nie in meinem Leben etwas so sehr, wie in diesem Moment die körperliche Vereinigung mit Victor. Jedoch bemerkte ich bald, dass zwar meine Lust ungebrochen war, mein Körper aber stieß an seine Grenzen. Ein wenig enttäuscht über den plötzlichen Schwächeanfall, zog ich mich zurück. Victor bemerkte sofort, dass es mir nicht mehr gut ging und sah mich verständnisvoll an.
Er strich mir liebevoll über das Haar. „Schlafe noch ein bisschen mi corazón das ist die beste Medizin.“ Meinte er lächelnd und erhob sich um einen Spaziergang zu machen. Seufzend wünschte ich mir, es könnte ein einfaches unkompliziertes Leben für uns geben. Wir blieben für immer in dieser Hütte und liebten uns unersättlich Tag ein Tag aus. Ohne jemals wieder in unser altes Leben zurückzukehren.
Die Konsequenzen, die sich daraus ergaben, schob ich beiseite, während ich bereits einschlief.
Kapitel 78
Riboz
Die drei Freunde staunten nicht schlecht, als Magistrado Riboz schon nach so kurzer Zeit bei Hernandez vor der Tür stand. „Hola Señor Riboz, ich hoffe Sie bringen gute Nachrichten?“ Begrüßte ihn José beim Öffnen. „Ja und nein. Aber vielleicht darf ich erst einmal hinein?“ Entgegnete dieser und drängte sich schon fast an José vorbei in die Wohnung. Während Mercedes sich anschickte ihnen allen einen Kaffee zu machen, verriet der Beamte als Erstes die gute Neuigkeit, dass Hillary befreit wurde. Als er erfuhr, dass seine Schwester wegen der Vergewaltigung ins Krankenhaus gebracht worden war, wollte Hernandez sofort dorthin. „Lassen Sie das Mädchen erst einmal zur Ruhe kommen. Sicherlich wird sie sich freuen ein bekanntes Gesicht zu sehen. Aber ich denke im Moment ist sie in der Obhut von Ärzten besser aufgehoben. Morgen früh ist mit Sicherheit der bessere Zeitpunkt.“
Zweifelnd sahen die Männer den Polizisten an, aber Mercedes stimmte ihm zu. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie man sich fühlt. Glaube mir, du tust deiner Schwester mit einem Besuch, nichts Gutes. Die Scham ist einfach riesig.
Sie braucht etwas Zeit das Erlebte zu verarbeiten und einen Psychologen. Du kannst sie ja anrufen, darüber freut sich Hillary sicherlich.“ Dankbar und liebevoll sah er seine Freundin an. Ihr Rat beruhte leider auf erlebten Tatsachen und daher wusste er ihn umso mehr zu schätzen. Mitleidig sah er seinen besten Freund an, der gerade mit Riboz darüber sprach, ob nicht doch irgendein Anhaltspunkt verraten würde, wo Jessica sich befand, oder ob sie noch lebte. „Nein, leider nicht. Aber ich verspreche mir Antworten von dem Sektenführer beim Verhör. Doch genau aus diesem Grund bin ich eigentlich hier. Ihr könnt mir nämlich helfen.“
Sofort wurden die Drei hellhörig und scharrten sich um den Tisch. „Was sollen wir tun?“, riefen alle wie aus einem Mund. „Der Punkt ist, mir sind Ähnlichkeiten mit der Sekte in dem Bergdorf aus dem Mercedes stammt, aufgefallen.“ „Und welche?“, hinterfragte die Frau interessiert. „Na ja, wie ich Ihrer Aussage entnehmen konnte, entschuldigen Sie, wenn ich das Thema so direkt anspreche, sind Sie ebenfalls vergewaltigt
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