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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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Denn Blut ist das Symbol des Lebens. Durch dein geheiligtes Blut und das Feuer der Kerze, nehmen wir bei unserem Mahl, die Verbindung zu unseren Göttern auf und hoffen auf ihr Wohlwollen. Wirst du das für uns tun? Lege Sie, wenn sie geweiht sind, hier oben auf das silberne Tablett.“ „Die sind alle verrückt“, ging es mir durch den Kopf, doch laut sagte ich. „Ok, gerne. Wie komme ich in den Vorratskeller?“ Das Mädchen nickte in Richtung verriegelter Gartentür und erst jetzt erkannte ich direkt daneben einen kleinen Durchgang. „Da gehst du durch. Hier ist der Schlüssel für die Kellertür. Wenn du unten bist, wendest du dich nach rechts den langen Gang entlang. Am Ende ist der Vorratskeller, die einzige unverschlossene Tür. Wenn du dich verlaufen solltest, einfach alle Türklinken durchprobieren.“ Erklärte sie mit einem Lächeln.
    Was für ein schräger Humor. Ich nahm den Schlüssel an mich und ging wie geheißen in den Keller. Es handelte sich um einen alten Gewölbekeller. In den Gängen hallten meine Schritte und in dem diffusen Licht, erahnte ich die gleiche Weitläufigkeit wie oben im Haus. Schon die Atmosphäre war unheimlich. Hier endete meine Neugier. Ich wollte gar nicht wissen, was es mit den vielen verschlossenen Türen auf sich hatte. Schnell huschte ich also zum Vorratsraum, den ich auf Anhieb fand und staunte nicht schlecht. Er war gut gefüllt mit allerlei konservierten und anderen Lebensmitteln, allerdings nur Obst und Gemüse, soweit das Auge reichte. Wie beschrieben waren im unteren Regal die Kerzen. Ich nahm mir sieben und verließ eilends den düsteren Ort. Auf mein Blut konnten die ganz gut verzichten. Den Unfug machte ich nicht mit.
    Auf dem Weg zurück durch den Gang, hörte ich plötzlich hinter einer Tür ein Geräusch. Ich blieb stehen und lauschte, doch es rührte sich nichts. Vielleicht hatte ich es mir ja auch nur eingebildet. Schon setzte ich mich wieder in Bewegung. Doch da, jetzt war es ganz deutlich. Ein Kratzen wie von Fingernägeln. „Hallo, ist hier jemand?“, fragte ich zaghaft. Gar nicht so sicher, ob ich das überhaupt wissen wollte. Alles blieb ruhig. Noch einmal sagte ich leise. „Ich kann sie hören. Können Sie mir antworten?“ Wieder lauschte ich, aber entweder ich bildete mir das Ganze nur ein oder derjenige hinter der stabilen Eisentür, war einfach zu schwach oder zu ängstlich für eine Antwort. Nachdem ich noch eine Weile gewartet hatte, sich aber nichts mehr regte, kam ich zu dem Schluss, dass es in jedem Keller auch Mäuse und anderes Getier gab. Andererseits lag nach allem was ich hier schon erlebte, der Gedanke nahe, dass es sich genauso gut um einen Menschen handeln konnte.
    Wieder in der Küche, rang ich kurz mit mir, ob ich die zwei Frauen zur Rede stellen sollte. Doch es erschien mir klüger nichts zu sagen. Besser wendete ich mich an Victor. Die Wahrscheinlichkeit war groß, dass er mir eine ehrliche Antwort gab, auch wenn ich diese eventuell gar nicht hören wollte.

Kapitel 37
    Hernandez
    Auf der Rückfahrt informierten die drei Männer im Fond des Lieferwagens den Einsatzleiter Castillo über Hernandez Misserfolg. Wohlweislich verriet er nichts davon, wahrscheinlich Jessica an einem der Fenster gesehen zu haben. Die Suchaktion würde womöglich sofort abgebrochen und das Haus gestürmt. Aber was wäre dann mit Hillary und vielleicht hatte er sich alles ja auch nur eingebildet. Je länger er auf dem Weg zurück zum Treffpunkt nachdachte, umso unsicherer wurde er. Konnte er in diesem Sekundenbruchteil wirklich ihr Gesicht genau erkennen, oder war da doch nur eine Ähnlichkeit und der Wunschgedanke endlich einen Hinweis zu haben? „Ich muss unbedingt mit dem Magistrado darüber sprechen. Eine Überprüfung kann nie schaden.“ Dachte er bei sich, als er die Männer zurückließ und in die Stadt fuhr, um Riboz zu berichten.
    Im Präsidium angekommen, konnte er seine Ungeduld kaum bezähmen, als er noch eine halbe Stunde warten musste, bis er endlich vorgelassen wurde. „Tut mir leid Señor Zapatero, aber ich hatte ein sehr wichtiges Telefonat.“ Begrüßte ihn Riboz ernst, während sie in das kleine Büro gingen. „Buenos Dias. Wie Sie bestimmt wissen, habe ich mich heute Morgen an der Suche nach meiner Schwester beteiligt.“ „Ah ja, stimmt! Und gibt es etwas Neues, ich hoffe doch keine schlechten Nachrichten?“ fragte der Beamte, während er in seinen Unterlagen blätterte und dort offensichtlich etwas suchte. Er wirkte nicht

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