Im Bann des Adlers
recht bei der Sache, doch was Hernandez zu sagen hatte, konnte wirklich wichtig sein und so stand er auf um die Aufmerksamkeit seines Gegenübers auf sich zu ziehen.
Es funktionierte. Der Magistrado sah erstaunt hoch und wartete auf eine Antwort. „Na ja, wie man es nimmt. Hillary wurde bis jetzt noch nicht gefunden. Was ein gutes oder schlechtes Zeichen sein kann.“ Er holte tief Luft um sich zu sammeln. „Jedoch habe ich Grund zur Annahme, den Aufenthaltsort von Señora Korbmann herausgefunden zu haben.“ Schweigen breitete sich aus. Die Information musste von dem Polizisten erst einmal verarbeitet werden. „Ähm“, räusperte sich dieser nach einer Weile. „Wie kommen Sie zu diesem Schluss?“ „Nun ja im Rahmen der Suchaktion hat der Hubschrauber circa 30 Kilometer entfernt ein Haus entdeckt …“
Als Hernandez fertig war mit seiner Geschichte, stieß er pfeifend die Luft aus und wartete auf eine Reaktion. „Ja das ist in der Tat etwas seltsam. Aber längst noch nicht verdächtig. Es gibt viele Kommunen hier, welche sich rein von pflanzlichen Produkten ernähren. Ohne einen dringenden Verdacht dürfen wir das Haus nicht betreten.“ „Ja aber den haben Sie doch. Immerhin meine ich, Jessica am Fenster gesehen zu haben!“ Entrüstete sich Hernandez. „Ich fürchte das alleine reicht nicht für eine Durchsuchung und weitere Anhaltspunkte haben wir zu diesem Zeitpunkt nicht.“ „Was ist, wenn sie tatsächlich dort drin ist, es muss doch eine Möglichkeit geben.“ Der Magistrado dachte nach und machte schließlich einen Vorschlag. „Der Besitzer des Hauses ist gemeldet und somit überprüfbar. Sollte er Dreck am Stecken haben, finden wir einen Vorwand um in das Haus gelassen zu werden, oder zumindest eine Befragung durchzuführen. Mehr kann ich jetzt nicht versprechen.“ „Das ist immerhin etwas.“ Antwortete Hillarys Bruder enttäuscht. Er hatte sich von dieser Unterhaltung mehr erhofft, wenn er auch nicht genau sagen konnte, was. Ihm war klar, dass die Polizei nicht sofort das Haus stürmen durfte und auch das seine Aussage nur auf einer Vermutung basierte. Trotzdem hätte er es sich anders gewünscht. Ziemlich am Boden zerstört schickte er sich an zu gehen. Dies war kein guter Morgen. Seine Schwester war immer noch nicht gefunden und die Spur zu Jessica war mehr als unbefriedigend. Gerade als er die Hand auf die Klinke legte und sich fragte ob es noch schlimmer kommen konnte hielt ihn Riboz Stimme auf. „Einen Moment noch. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, hätte ich doch noch ein paar Fragen.“ Erneut drehte Hernandez sich in Richtung Schreibtisch und wartete. Der Mann rang sichtlich mit den Worten. Schließlich sprach er. „Ich behellige Sie ungern damit, aber es erscheint mir doch wichtig zu sein. Vorab, es geht hier nur darum, dass Sie sich nicht eventuell falsche Hoffnungen machen und am Ende aus allen Wolken fallen, wenn nichts so ist, wie es scheint.“ Verwirrt entgegnete Hernandez. „Seien Sie mir nicht böse, aber Sie sprechen in großen Rätseln.“ „Ja das stimmt. Tut mir leid, trotzdem merken Sie sich bitte meine Worte.“ Zur Antwort nickte Zapatero. Der Beamte fuhr fort. „Als ich Sie warten ließ, hatte ich gerade ein höchst unerfreuliches Telefonat mit der Staatsanwaltschaft in Madrid. Leider besteht Grund zur Annahme, dass ihr Freund Señor Lorca, doch nicht unschuldig war, seinerzeit. Da die Eltern des Mädchens jedoch zum Zeitpunkt des Mordes schon verstorben waren, gibt es niemanden mehr der ein Interesse an einer Wiederaufnahme des Prozesses hat. Was aber nicht heißt, dass da nicht noch Zweifel bestehen. Die Indizien hätten damals für eine Verurteilung ausgereicht, aber eine Schuld konnte aufgrund der DNA Analyse des Zweiten beschuldigten nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.“ „Was konkret heißt?“ hakte Hernandez nach.
„Was bedeutet, es wurden Spermien von beiden Männern gefunden. Fingerabdrücke aber nur von Señor Lorca. Da angeblich der zweite Beschuldigte später mit der Getöteten in Kontakt getreten ist, hätte man dessen Abdrücke finden müssen oder eine Überlagerung. Dies war aber nicht der Fall. Die Beweislage war dennoch nicht eindeutig und somit gab es einen Freispruch.“
„Danke für die Erklärung. Welche Fragen haben Sie nun an mich? Wenn Sie wissen wollen, ob ich glaube, dass mein bester Freund etwas mit dem Verschwinden der Zwei zu tun hat, dann erhalten Sie ein klares Nein!“
„Das wäre meine Zweite gewesen. Meine Erste ist,
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