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Im Bann des Adlers

Im Bann des Adlers

Titel: Im Bann des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianina Baloff
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ob Sie wissen, wo sich ihr Freund zum Zeitpunkt des Verschwindens von Señora Korbmann und ihrer Schwester Hillary aufhielt?“ „Ja weiß ich und Sie auch! Ein anderes Alibi kann ich Ihnen nicht geben und es sollte Ihnen genügen. Halten Sie lieber ihr Versprechen und prüfen nach, ob an dieser Wohngemeinschaft etwas Ungewöhnliches dran ist, anstatt ständig mit falschen Verdächtigungen um die Ecke zu kommen.“ Inzwischen war er richtig wütend geworden. „Das werde ich.“ Versprach ihm sein Gegenüber. „Dennoch sollten Sie sich einmal durch den Kopf gehen lassen, dass niemand beweisen kann, wo sich Señor Lorca befand, als die beiden Frauen verschwanden.“
    Nein, der Morgen war ganz und gar nicht gut. Hernandez riss die Tür auf und dabei vor lauter Wut fast aus den Angeln und stürmte hinaus.

Kapitel 38
    Hillary
    Da, das war eindeutig ein Geräusch draußen vor ihrer Tür. Hillary lauschte, doch alles blieb ruhig. Sie hatte es sich wohl doch nur eingebildet. Langsam rutschte sie weiter in den Raum. Hoffentlich brachte ihr bald jemand ein Bett, dann musste sie nicht mehr auf dem kalten Boden sitzen. Wenn das so weiterging, holte sie sich vor ihrem Ableben noch eine schmerzhafte Blasenentzündung. Die junge Frau machte sich keinerlei Illusionen. Der Mann hatte ihr ziemlich klar gemacht, dass sie diesen Ort wahrscheinlich nur noch in totem Zustand verlassen würde.
    In ihre trüben Gedanken hinein hörte sie ein leises Murmeln. Mit steifen Gliedern kroch sie wieder zurück zum Eingang und krächzte heißer vom vielen Schreien. „Hallo, können Sie mich hören? Hier drin bin ich. Bitte helfen Sie mir.“ Stille herrschte um Sie herum. Vielleicht hatte sie ja schon Halluzinationen. Schwach hämmerten ihre Hände noch ein paar Mal gegen den Stahl, doch nichts tat sich außerhalb ihres Gefängnisses. Den Kopf zwischen den Knien saß sie resigniert in ihrer Ecke und wartete. Nach einer Weile schlief sie in dieser Haltung ein.
    Jessica
    Im Speisesaal nahm ich einen kleinen Imbiss aus gekochten Eiern, Radieschen frischem Brot mit Butter und Schnittlauch, zu mir. Dabei überlegte ich fieberhaft, wie ich an Victor rankam. Immer noch grübelnd, zuckte ich zusammen bei der federleichten Berührung an meiner Schulter. Neben mir stand eine junge Frau. Sie hieß Consuela und war mir schon einige Male begegnet. „Bitte folge mir, ich habe deine Garderobe für heute Abend vorbereitet.“ Ach ja richtig, die Zeremonie oder was es auch immer werden würde, hatte ich vollkommen vergessen. Langsam erhob ich mich und folgte ihr durch die immer noch bevölkerte Vorhalle in einen Raum unter der Treppe. Dieser entpuppte sich als eine Art überdimensionales Ankleidezimmer.
    Schwarze, rote, blaue und weiße Kleidung für Damen und Herren hing farblich geordnet ordentlich eingereiht auf Bügeln. Unter anderen Umständen und mit besserer Auswahl wäre das für jede Frau vermutlich der Himmel auf Erden gewesen und so entfuhr mir auch gleich ein beeindrucktes. „Wow!“
    Consuela lächelte über meine Reaktion. „Ja so ging es mir auch das erste Mal. Toll nicht? Nur schade, dass wir allem Luxus entsagt haben. Sonst würdest du hier noch schicke Schuhe und teuren Schmuck finden.“ „So etwas ging mir gerade tatsächlich durch den Kopf.“ Antwortete ich wahrheitsgemäß und schmunzelte ebenfalls. Sie führte mich zum hinteren Teil mit der blauen Kleidung und erklärte mir dabei. „Als Gebieterin, ist blau deine Farbe. Nur du und Victor dürfen es tragen, denn Blau ist königlich.“
    „Und was ist mit Geronimo?“, wollte ich neugierig wissen. „Oh, der müsste eigentlich ständig Blau tragen. Aber seine Lieblingsfarbe ist schwarz, und da er unser aller Vater ist, steht ihm natürlich die Wahl seiner Kleidungsfarbe frei.“ Ich nickte wissend. Was sollte man dazu auch sagen.
    Nachdem wir ein sehr schönes schlichtes eng anliegendes knielanges Kleid ausgesucht hatten, versprach Consuela mir, dieses auf mein Zimmer zu bringen. „Dein Gebieter wartet bei den Apfelbäumen auf dich.“ „Wir haben Ausgangssperre, falls ich dich erinnern darf. Woher weißt du überhaupt davon?“ fragte ich verwirrt. „Er hat mich gebeten, dich hinzubringen.“ Antwortete sie verschwörerisch. „Es gibt in diesem Raum eine Tür, die direkt in die Gärten führt. Sie wird bei den Überwachungen immer vergessen, weil kaum einer davon weiß. Aber wir müssen schnell sein, der Vater hat seine Augen und Ohren überall. Komm!“ Damit zog sie mich an

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