Im Bann des Adlers
erkennen.
Hillary redete sich, wider besseres Wissen, ein, dass alles einen Sinn haben musste und sie nur noch nicht erkannt hatte welchen. Der unheimliche Typ, dieser Geronimo, hatte sich auch nie wieder blicken lassen. Wahrscheinlich schwiegen deshalb alle, weil er verbot mit ihr zu reden, warum bloß?
Verzweifelt wickelte sie sich in ihre Decken auf dem Bett ein, versuchte den Gedankenstrom auszuschalten und zu schlafen. „Jetzt sieh sich einer das an. Liegt im Bett und schläft am hellen Tag. Raus aus den Federn, große Aufgaben warten auf dich!“ Unsanft drang die sarkastische Stimme durch Hillarys Schlaf. Noch nicht ganz wach fragte sie sich, womit sie verdient hatte,
dass dieser eklige Mensch sie sogar in ihren Träumen verfolgte. Als ihr Körper gerüttelt wurde, schrak sie auf und erkannte sofort, dass dies kein Traum war. Direkt über ihr stand der abstoßende Mann mit den Adleraugen und fixierte sie.
„Bist du jetzt wach?“, schnarrte er mit öliger Stimme. Sie nickte, zu überrumpelt für eine Antwort. Unsanft packte er Hillary am Arm und zog sie aus dem Bett und mit sich aus dem Kellerraum.
Blinzelnd aufgrund der plötzlichen Helligkeit, versuchte sie ihre Umgebung wahrzunehmen. Sie wanderten durch ein Kellergewölbe, welches ziemlich verschachtelt wirkte. Am Ende der zahlreichen Gänge führte eine Steintreppe die Beiden in eine große Küche. Hier sah es fast aus, wie in der Gastronomie. „Wo um alles in der Welt bin ich bloß?“, fragte sie sich verzweifelt, während sie weiter gezogen wurde durch einen enormen Speisesaal. Hier mussten locker 50 Personen Platz finden. „Ist das hier ein Gasthaus?“ Konnte Hillary ihre Frage nicht zurückhalten. „Nein!“ lautete die knappe Antwort und ihre Verwirrung wuchs. Er zerrte sie durch eine düstere Vorhalle und eine weitere Treppe nach oben in ein helles schlicht eingerichtetes Zimmer, welches ihr wie das Paradies erschien, nach dem Kellerloch. „Gleich schicke ich dir meinen Sohn. Wasch dich in der Zwischenzeit und auf dem Bett liegt ein neues Gewand.“ Knall, knirsch. Am Ende des Satzes hatte der Mann sich umgedreht, schloss lautstark die Tür, und drehte den Schlüssel im Schloss. Wieder war sie gefangen, nur dieses Mal etwas Luxuriöser. „Hätte dieser komische Typ mich nicht im Schlaf überrascht dann wäre ich jetzt hier nicht eingesperrt.“
Erklärte das Mädchen wütend dem leeren Raum.
Durch eine kleine Tür gelangte sie in ein Badezimmer mit richtiger Badewanne. „Ach was solls. Falls die mich doch umbringen wollen, sterbe ich wenigstens sauber.“ Mit diesen Worten drehte sie den Hahn auf, um die Wanne volllaufen zu lassen. „Ein Bad bewirkt ja angeblich Wunder. Vielleicht hilft es ja.“
Brummelte Hillary vor sich hin, während sie in die entspannende Nässe stieg. Nur komisch hier weder Badeschaum noch Seife zu finden, aber Wasser war ja schon einmal ein Anfang. Noch triefend Nass und gedankenverloren, ob es jetzt endlich eine Möglichkeit gebe hier raus zu kommen, schlenderte Hillary aus dem Badezimmer. Es gab nur einen einzigen Schrank in dem kleinen Bad und dieser enthielt nichts, außer seltsamerweise Tampons. Damit konnte sie sich jedoch nicht abtrocknen. Die Luft würde dies erledigen, jedoch etwas langsamer. Versonnen betrachtete sie den Kaftan auf dem Bett. Natürlich schwarz und nicht wirklich vorteilhaft geschnitten. Ihre runden Hüften würden darin breit wirken. Aber wen kümmerte es schon. Sie war noch nicht genügend abgetrocknet, um sich anzuziehen.
Nass und nackt, wie sie war, stellte Hillary sich ans Fenster und betrachtete die weitläufigen Außenanlagen. Es überraschte sie nicht, dass es durch rautenförmige Gitter gesichert war. Schließlich war, zumindest sie, nicht freiwillig hier. Überall waren Menschen, die ernteten oder Felder bestellten. Sie brauchte im Prinzip nur das Fenster öffnen und nach Hilfe rufen. Doch eine innere Stimme wies sie zurecht, dass niemand von diesen Personen ihr helfen würde. „Wow, damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.“ „Oh Gott, haben Sie mich erschreckt!“
Fuhr sie herum und wurde sich just in dem Moment ihrer Nacktheit bewusst. Vor ihr stand ein extrem gut aussehender Mann. Wenn man auf diesen Typ Südländer stand. Stahlgraue Augen in einem markanten Gesicht unter festen schwarzen Haaren und das eng anliegende Hemd ließen auf einen muskulösen Körperbau schließen. So wie er sie ansah, wusste er sehr wohl um seine Wirkung auf Frauen. Lüstern
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