Im Bann des Feuers Drachen2
Rolle, wie hart du trainierst, und auch nicht, ob der Drachenmeister den Zorn des Tempels von dir fernhalten kann. Wenn du das Spiel nicht nach den Regeln spielst, wirst du es nicht schaffen.
Der Drachenmeister wandte sich an die Cafar Wachen. »Bringt sie in ihre Box zurück, bevor ich sie erwürge. Ich hole euer Essen!«
Ich konnte kaum in meinen Stall gehen, obwohl ich mir auf die Wange biss, als ich in Sichtweite der Schüler kam, die vor der Hütte lagerten, mich straffte und die Füße hob. Sie alle drehten sich um und beobachteten mich, alle bis auf Ringus, der mit dem Rücken zu mir am Kessel stand.
Auf der Schwelle meiner Stallbox blieb ich wie angewurzelt stehen. Meine Hängematte war abgeschnitten und zerfetzt worden.
Ich schloss die Augen.
Dann dachte ich an die Vorbereitungszelle, an die verfaulenden Holzwände mit ihren Nachrufen. Ich hatte auf dem schmutzigen Boden geschlafen, hatte diese von Ungeziefer verseuchte Isolation überlebt. Ich brauchte keine Hängematte.
Ich betrat meinen Stall und brach auf der alten Faeton-Spreu auf den Pflastersteinen zusammen, dem Stroh, das von der Zeit und zahllosen nackten Füßen plattgedrückt worden war, die den Messerschwingern gehörten, die meine Hängematte zerstört hatten.
Zitternd wartete ich auf die Rückkehr des Drachenmeisters.
Der nächste Tag verlief fast genauso wie der erste.
Ebenso der Tag danach und auch der folgende. Mit jedem Tag, der verstrich, nahm meine erbärmliche Sehnsucht nach dem Gift ab, obwohl der Widerwille der Schüler bösartiger wurde, aufgrund der unangemessen vielen Zeit, die der Drachenmeister an mich verschwendete.
Immer wieder wurde meine Stallbox verwüstet, wenn ich trainierte, mit Drachendung oder Renimgar-Eingeweiden verunreinigt, und wenn der Drachenmeister alle Schüler bei Anbruch der Dämmerung vor der Stalldomäne Aufstellung nehmen ließ und auspeitschte, verstärkte er nur ihre entschlossene Abneigung gegen mich.
Ich wusste nicht, wie ich ihren anwachsenden Groll gegen mich abwenden konnte, wusste nicht, wie ich meiner Entfremdung Einhalt gebieten sollte. Zudem wurde ich von einer hartnäckigen, hoffnungslosen Verzweiflung gequält, die noch dadurch verstärkt wurde, dass ich offenbar meinen Gleichgewichtssinn beim Vebalu nicht wiederfinden konnte und offenbar alle schnellen Reflexe verloren hatte. Meine Energie schien ebenfalls unzureichend, ungeachtet des ausgezeichneten Essens, des verzauberten Trunks und des mehr als ausreichenden Schlafs. Der Drachenmeister hatte recht. Mit meiner eigensinnigen Weigerung, meine Werkzeuge zur Erregung des Bullen als Waffen gegen meine Mitschüler einzusetzen, würde ich die Arena niemals überleben, es sei denn, der Himmelswächter tauchte in dem Moment auf, in dem ich in den Schatten dieser gewaltigen Arena trat.
Dann wurde der Drachenmeister eines Morgens zu den Stallungen der kranken Drachen gerufen, wo er sich um eine gereizte Drachenkuh kümmern musste, die unter einem hartnäckigen Abszess am Gelenk einer ihrer Schwingen litt. Er schickte mich allein auf das Vebalu-Feld.
»Absolviere Zielübungen mit der Peitsche, bis ich zu dir komme«, befahl er mir, während er eine Klinge schärfte, mit der er den Abszess der kranken Drachenkuh öffnen wollte. »Übe, bis du umfällst.«
»Jawohl, Komikon.«
Ich fühlte mich wie eine uralte Achse eines knarrenden Wagens, als ich zum Übungsfeld ging. Meine Wachen flankierten mich wie Schatten.
In dem Moment sah ich Ringus, der in einer Stallbox verschwand, um eine Drachenkuh zu pflegen.
Ohne nachzudenken, bog ich von meinem Weg ab und trieb ihn in die Enge.
Beunruhigt sah Ringus sich um. Er saß in der Falle und hielt den Schlangenstock quer vor seine Brust, als wäre es ein Schild. Die Drachenkuh witterte seine Angst, stampfte, schnaubte, und ihre Pupillen weiteten sich. Die ebenholzschwarzen Klauen am Ende ihrer Schwingen klackten gegeneinander.
Ich leckte mir die Lippen, wusste nicht genau, was ich sagen sollte, war mir meines verzweifelten Bedürfnisses nach einem Komplizen nur zu bewusst, der Wachen, die mich flankierten, der anderen Schüler, die mich vielleicht mit Ringus sahen und ihre Wut an dem Diener ausließen.
In dem Moment erhellte ein Licht die Stallbox.
Ich kann nicht erklären, wie oder woher es kam. Vielleicht lag es an meiner Not, im Verein mit der Djimbi-Magie, die ich vielleicht mit der Muttermilch aufgesogen hatte. Vielleicht war es auch der Wille des Beschwingten Unendlichen, der mich mit
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