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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Brut Xxamer-Zu lenkt. Einen, der über alle Zweifel des Tempels erhaben ist, einen, der bereits vollkommen geeignet ist, eine Brutstätte erben zu können. Einer, dessen Stolz schwer gekränkt wurde, weil er selbst keine Brutstätte besitzt, obwohl er eigentlich eine besitzen sollte; einen, der sich nicht dagegen sperren wird, eine Brutstätte zu lenken, deren eigentlicher Besitzer Ihr seid.«
    Der Drachenmeister zuckte wie eine Puppe, die von einem Hund im Maul hin und her geschüttelt wird. »Und wo im Namen des Reinen Einen sollen wir einen Bayen finden, der diese Bedingungen erfüllt, heho? Wo?«
    Ich holte tief Luft.
    »Hier, in Brutstätte Re«, erwiderte ich. »In Person von Kratts Halbbruder, Rutkar Re Ghepp.«

20
    D rachenjünger Gen reiste nach Lireh, in die Hauptstadt an der Küste, auf einem geflügelten Drachen, den er, wie er mir später verriet, mitten in der Nacht im Wai Bayen Tempel gestohlen hatte, dem Haupttempel von Brut Re. Er flog sieben Tage ohne Pause und wurde am Morgen des achten Tages von Malaban Bri von Lireh empfangen.
    Sieben Tage später erreichte Malaban Bri Brutstätte Re, nachdem er seine fünf Drachen genauso rücksichtslos zum Fliegen angetrieben hatte wie Drachenjünger Gen seinen eigenen. Am Nachmittag segelten sie in einer engen Formation über das Tal Re, und ihre ausgestreckten Flügel schimmerten wie wilder Honig, die grünen und rostroten Schuppen glänzten wie geschliffene Juwelen. Sie hielten direkten Kurs auf die Cafar.
    Kratt, das sollte ich viele Monate später erfahren, spielte klugerweise den zuvorkommenden Gastgeber, dessen Wohlwollen Malaban und seine Schwester vereint hatte. Malaban seinerseits spielte vernünftigerweise diese Farce von Kratt mit und erhob keinerlei Anschuldigungen gegen ihn, solange er unter seinem Dach weilte.
    Doch wie gesagt, all das sollte ich später erfahren.
    Damals wusste ich nur, dass ich ein schreckliches Risiko eingegangen war und der Calim Musadish sich mit Riesenschritten näherte.
    In den Stallungen herrschte reges Treiben während unserer Vorbereitungen für diesen pompösen Aufbruch. Der heilige Re, unser Drachenbulle, würde für seinen Flug nach Fwendar ki Bol, zum Dorf der Eier, fast eine Woche brauchen. Dort erhob sich das große Stadion wie ein kolossales, starres, graues Auge. Wie es die Tradition vorschrieb, würde Re in Etappen fliegen, umringt von Drachenkühen, die ihn auf Kurs hielten.
    Das Abbasin Shinchiwouk, das die meisten einfach unter dem Begriff Arena kannten, sollte kurz nach Res Ankunft im Dorf der Eier beginnen.
    Es war ein Zeichen der Ungnade des Ranreeb, dass er unseren Calim Musadish so knapp vor dem Beginn der Arena angesetzt hatte. Denn so blieb unserem mächtigen Re nicht viel Zeit, sich vor diesem bedeutungsvollen Ereignis von dem anstrengenden Flug zu erholen, im Unterschied zu den letzten Jahren, wo der Calim Musadish unserer Brutstätte Wochen vor der Arena stattgefunden hatte, so dass unser Bulle viel Zeit gehabt hatte, sein Ziel zu erreichen und sich von der Reise zu erholen.
    Während die Diener und Novizen die Zelte vorbereiteten, die Kochgeräte zusammenpackten, die Vebalu-Waffen sowie Futter für die Reise, übten die Veteranen, Re aus seiner Stallung auf das Ausbildungsfeld zu schaffen. Während dieser Zeit schwitzte ich wie verrückt mit dem Drachenmeister, wich den Schlägen seines Prügels aus, parierte seine Angriffe mit dem Poliar und übte meinen besonderen Trick mit meinem Vebalu-Umhang.
    Derweil grämte ich mich unaufhörlich.
    Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, ob Drachenjünger Gen vor seinem anstrengenden Flug an die Küste mit Rutkar Re Ghepp hatte sprechen können, und malte mir immer wieder im Geiste den Wortwechsel zwischen den beiden Männern aus: Der Drachenjünger in seiner verschlissenen, schmutzigen Tracht, der von der Prophezeiung und Perfidie redete, während er seinen halb geschorenen Schädel schüttelte; und ihm gegenüber Ghepp, ein behüteter, zielstrebiger, pragmatischer Mann, der mit unverhohlenem Unglauben den Worten des Heiligen Hüters lauschte. Zweifellos hatte er Drachenjünger Gen davongejagt, ihn als Wahnsinnigen beschimpft.
    Falls Gen jedoch seine Worte wohl gesetzt hatte, war es ihm vielleicht gelungen, Ghepps Skepsis zu durchdringen und den Teil des Mannes zu erreichen, der immer Ränke schmiedete, zurückzugewinnen, was rechtmäßig das seine war, wäre da nicht die glühende Zuneigung gewesen, die sein Vater einer Ebani gegenüber gezeigt, und der

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