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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Eisengitter vor Res Gang ruckte noch höher. Dono hob seinen Poliar und sah mich an.
    Im selben Moment stürmte Re aus dem Tor.
    Mein Herz verkrampfte sich, meine Finger wurden schlaff. Der Drachenmeister rannte auf Re zu und brüllte wie verrückt. Die Zuschauer sprangen mit einem gewaltigen Brüllen auf.
    Re veränderte die Richtung seines Angriffs und nahm Kurs auf den brüllenden Drachenmeister. Dono griff mich an.
    »Mutter!« Ich versuchte, zu schreien, aber kein Laut drang aus meiner Kehle, keine Macht explodierte aus meinem Inneren, und keine außerweltliche Gestalt krachte durch das Firmament des Imperators.
    »Mutter!« Diesmal schrie ich, aber sie kam immer noch nicht. Sie tauchte nicht auf, hielt sich fern.
    Nein. Nein! Das war nicht möglich! Sie konnte mich nicht schon wieder im Stich lassen, sie würde es nicht tun, konnte es nicht …
    Sie tat es.
    Ich drehte mich um und lief weg.
    Nur gab es keinen Ausweg.
    Ich prallte gegen die hohe Mauer des Kolosseums, kratzte vergeblich daran, während der Prügel auf den Boden vor meine Füße fiel.
    Drei Meter über mir brüllten mir Rishi Beleidigungen zu, warfen Steine und faule Früchte auf mich. Sie prasselten auf meinen Kopf und meine Schultern herunter. Mit einem lauten Schrei taumelte ich von der Wand weg und drehte mich langsam um.
    Im Augenwinkel sah ich, wie der Drachenmeister Re mit seiner Peitsche in Schach hielt, während Ringus auf die Hoden des gewaltigen Drachen zurannte. Und direkt vor mir sah ich Dono, der sich mir rasend schnell näherte.
    Mein Blickfeld verengte sich, bis ich nur noch Dono wahrnahm.
    Kurz vor mir wurde er langsamer und packte seinen Poliar fester. Mein Körper bewegte sich beinahe unwillkürlich. Ich trat zurück, nahm meinen Vebalu-Umhang ab und drehte ihn zu einem Tau, das Kettenende unten.
    Als wären wir Partner in einem primitiven Tanz, begannen wir, uns zu umkreisen.
    »Du bist mein Milchbruder, Dono!«, stieß ich heiser hervor. Mein Mund war strohtrocken. »Du willst das nicht wirklich tun!«
    »Drachenhure! Ausgeburt!«
    »Mach dich nicht zum Meuchelmörder des Tempels! Verkauf dich nicht an den Imperator!«
    »Du hast mich einmal korrumpiert, Zarq. Noch einmal wird dir das nicht gelingen!«
    »Ich dich korrumpiert!«, schrie ich. »Such im Tempel nach Korruption, nicht bei mir!«
    »Dämonenbrut! Djimbibastard!«
    In diesem Moment konnte ich, wie schon in meiner Kindheit, wie immer in meiner Jugend, meinen Mund nicht halten, als es besser gewesen wäre, konnte den Ärger und die Empörung nicht dämmen, die wie eine Flut in mir anschwollen.
    »Ebani-Basa Coldekolkar!«, konterte ich.
    Schoßzerreißender Sohn einer Lusthure.
    Das war Donos wenig ruhmreicher, schon lange vergessener Geburtsname, ein Name, der von einer Kindheit kündete, die von Demütigung und Spott gebrandmarkt war. Um diesen Namen abzuschütteln, hatte er sich fast umgebracht.
    Mit einem wütenden Schrei griff er mich an.
    Ich wich seinem Angriff aus, aber ich schätzte ihn falsch ein. Sein Poliar traf meine Hüfte; ich wirbelte herum, schmerzerfüllt. Die Menge tobte. Mir schwindelte unter diesem Schmerz, ich war wie benommen.
    Der Boden unter mir bebte. Mit einem Seitenblick erkannte ich voll Schrecken, dass Re dicht neben mir war, mit dem Drachenmeister und Ringus kämpfte. Seine von Gift bedeckte Zunge schnellte vor.
    Wie groß er war, wie muskulös und wie schnell! Er strahlte Hitze und Wut aus. Seine gewaltigen, schuppigen Hinterbeine schwangen in meine Richtung, die Krallen wirbelten Staubwolken auf. Der Drachenmeister tanzte um ihn herum, schwang seine Peitsche, während Ringus immer wieder zwischen die Hinterbeine des Bullen rannte.
    Die beiden Novizen, die wie gelähmt dastanden, kreischten, als Res Hinterbeine plötzlich drohend vor ihnen aufragten. Sie ließen ihre Waffen fallen und rannten blindlings davon.
    Ihre panischen Bewegungen erregten Res Aufmerksamkeit. Mit atemberaubender Geschwindigkeit wirbelte er herum, hätte dabei Ringus beinahe im Staub zermalmt und fegte den Drachenmeister mit seinem wild zuckenden Schweif von den Beinen. Re streckte seinen schlangenartigen Hals vor, seine Zunge zuckte heraus. Mit einem lauten Klatschen traf er einen der flüchtenden Novizen mitten ins Kreuz. Der Junge segelte durch die Luft und landete mit dem Gesicht voran im Staub, rutschte auf Bauch und Kinn durch die Arena. Res Schnauze schoss auf ihn zu, er riss die Kiefer auf und packte den gestürzten Jungen mit seinem Maul. Ein gurgelnder

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