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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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boshafte Drachenkuh, aber im Konvent hatte ich viel Erfahrung mit solchen Launen gesammelt, denn Ka, einer der ausgemusterten Bullen, war ein aggressives, launiges Biest gewesen. So gewann ich bald den Ruf, mit den launischsten Tieren zurechtzukommen. Ich begrüßte zwar den Respekt, den mir diese Fähigkeit einbrachte, die Kehrseite jedoch war, dass ich immer nur die unberechenbarsten Tiere pflegen musste.
    Gelegentlich bekam ich auch einen Hieb mit einer giftgetränkten Zunge ab, wenn eine übelgelaunte Drachenkuh ihre Wut an mir ausließ. Diese seltenen Angriffe verursachten eitrige Blasen, durch das Gift ausgelöste Allmachtsgefühle und schwindelnde Halluzinationen. Meine hohe Gifttoleranz brachte mir ebenfalls den Respekt der anderen Schülern ein, aber ihre Bewunderung war von großer Furcht durchsetzt. Denn ein neuer Novize, und ein solcher war ich, sollte nicht annährend eine so hohe Vertrautheit mit dem Gift an den Tag legen, wie ich es tat, ungeachtet meiner Vergangenheit als Onai.
    Wo der Drachenmeister derweil war? Oft auf den Ausbildungsfeldern, die ich noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, wo er die Veteranen lehrte, einen Drachen zu satteln und zu fliegen, oder ihnen bei der schwindelerregenden und furchteinflößenden Aufgabe half, mit Re zu arbeiten, unserem heiligen Bullen. Manchmal sah ich den Komikon auch auf dem Vebalu-Übungsfeld, wo er den Griff eines Dieners an der Bullenpeitsche korrigierte oder den bullenhurenden Stil eines Veteranen verbesserte. Gelegentlich traf man ihn auch in den Stallungen in der Nähe der Sattelkammer an, wo die kranken und verletzten Reittiere versorgt wurden. Die barsche Zuneigung des Drachenmeisters zu den Drachen wurde mir immer bewusster, und sein Geschick im Umgang mit den Bestien war ebenso auffallend. Denn kein Drache, ganz gleich, in welcher Laune er war oder welches Temperament er besaß, benahm sich in seiner Gegenwart jemals schlecht.
    Zweimal leistete er uns vor der Hütte der Schüler Gesellschaft, nach Anbruch der Dunkelheit, und unterhielt uns mit seiner heiseren Stimme mit Geschichten über vergangene Kämpfe in der Arena. Wir lauschten gebannt, wenngleich auch angespannt; denn der Komikon war ebenso launisch wie unsere unberechenbarste Drachenkuh, und wir wussten nie, wann sein Entzücken über seine Geschichten in Widerwillen angesichts unserer Reaktion oder vielleicht des Ausbleibens einer solchen Reaktion umschlug.
    Und wer seine Pflichten vernachlässigte, wurde von ihm unbarmherzig ausgepeitscht.
    Es kümmerte ihn nicht, ob ein Schüler krank vor Erschöpfung war, und gezerrte Muskeln, gerissene Sehnen oder gebrochene Knochen betrachtete er mit Ungeduld. Wir hatten keine Krankenstation in den Stallungen, wo wir mit unseren Wunden hätten hingehen können, sondern nur den Hof für die verletzten und kranken Drachen. Wenn einer von uns erkrankte oder sich verletzte, richteten wir unsere gebrochenen Knochen mit den Mitteln, die für die Drachen in diesem Hof aufbewahrt wurden, und nahmen auch ihre Medikamente.
    Zweimal in dieser Zeit verschwand ein Novize über Nacht aus der Domäne des Drachenmeisters. Jedes Mal wurde dieses Verschwinden mit allgemeinem Schweigen und Unbehagen kommentiert, als wären wir alle Teil einer Verschwörung, deren Ziel es war, so zu tun, als wäre so etwas nicht vorgekommen, als hätte keiner von uns, niemals, auch nur im Traum daran gedacht, aus der Domäne des Drachenmeisters zu fliehen.
    In diesen Tagen ging Dono mir, so gut er konnte, aus dem Weg. Diejenigen, die wie er glaubten, dass ich eine Bedrohung für ihr Leben war, quälten mich häufig, wenngleich nur mit Kleinigkeiten, um mich zu zermürben. Man gab mir einen Schlangenstock, der verbogen und dessen Klinge stumpf und nutzlos war. Oder die Achse des Futterkarrens, den man mir zuwies, musste repariert werden, bevor ich ihn benutzen konnte. Man stellte mir ein Bein, ich wurde gestoßen, oder man rammte mir den Griff einer Mistgabel ins Kreuz, und das zahllose Male am Tag. Diese gnadenlose, subtile Feindseligkeit wurde zum Glück jedoch von Eidons zurückhaltender Gunst aufgewogen; war er in der Nähe, wagte sich niemand an mich heran.
    Trotz der ständigen, unauffälligen Angriffe vonseiten einiger Schüler spürte ich eine gewisse Atempause, was die Einstellung in den Stallungen zum Verhalten des Tempels mir gegenüber anging. Denn der Aufstand, der den Ranreeb nach Brutstätte Maht geführt hatte, war überraschend erfolgreich gewesen.
    Die Verlorenen,

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