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Im Bann des Feuers Drachen2

Im Bann des Feuers Drachen2

Titel: Im Bann des Feuers Drachen2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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welche diese Brutstätte angegriffen hatten, waren geradewegs bis zu den Stallungen mit den Reittieren vorgedrungen, und Gerüchte besagten, dass einige der besten Kampfdrachen von Lupini Maht von den Rebellen gestohlen worden waren und nirgends aufgespürt werden konnten. Der Tempel war folglich zu sehr damit beschäftigt, die Führer der Rebellen zu suchen, die sich jetzt in den Bergen, in der Brutstätte und der Stadt versteckten, als dass er sich große Gedanken über die Anwesenheit einer weiblichen Ausgeburt in den Stallungen des Drachenmeisters von Brut Re hätte machen können.
    Als der Tempel jedoch den Daron Re, den Höchsten Heiligen Hüter von Brut Re, bat, Malacar von allen Aufständischen zu befreien, erinnerte dieser sich an mich.
    Auf Befehl des Ranreeb sprach er einige barsche Worte mit Waikar Re Kratt wegen meiner fortdauernden Präsenz in den Stallungen von Roshu-Lupini Re.
    Der Ashgon, der Heilige Berater des Imperators und Malacars nominelles Oberhaupt des Tempels, war höchst ergrimmt über den Drachenmeister von Brut Re, weil er mich in seine Lehre aufgenommen hatte, ungeachtet dessen, was die nach wie vor unauffindbare Schriftrolle des Rechtshäuptigen Kranichs besagte.
    Und an jenem Abend kam Kratt, sichtlich missgestimmt, in die Stallungen, um mich zu sprechen.
    Ich hockte gerade rittlings auf einem Reittier und grinste, weil ich soeben einen Wettkampf gegen Donos Gruppe gewonnen hatte. Der gutaussehende Veteran mit den vollen Lippen, der mich herausgefordert hatte, unmittelbar bevor wir unsere Arbeit an dem Abend beendeten, hatte sich gute Chancen ausgerechnet, gegen mich zu gewinnen. Denn erst am Vortag hatte ich beim Vebalu-Training erneut heftige Schläge einstecken müssen, weil ich mich geweigert hatte, einen anderen Schüler niederzuschlagen. Mein Rücken, meine Arme und Waden bewiesen das zur Genüge, denn sie waren von blauen Flecken übersät, welche die Prügel hinterlassen hatten. Trotz meiner schmerzenden, steifen Glieder und des pulsierenden Schmerzes hatte ich den Wettkampf gewonnen. Dono stand neben der Gruppe von Schülern, die sich versammelt hatten, um zuzusehen, und reagierte mit eigenartiger Aufregung auf meinen Sieg.
    Ich hatte den Eindruck, dass fast so etwas wie unwirsche Bewunderung in seinen Augen schimmerte.
    Ich glitt von dem Reittier, das ich gepflegt hatte, meinen verletzten, geschundenen Rücken den Zuschauern zugewandt, als plötzlich alle verstummten. Mir sträubten sich die Nackenhaare. Voller böser Vorahnung drehte ich mich um.
    Waikar Re Kratt stand auf der Schwelle des Stalls. Die dunklen Ringe unter seinen blauen Augen kündeten von zu wenig Schlaf, und ihr Blick schimmerte von immenser Entschlusskraft.
    »Du verwandelst meine Stallungen in eine Schauarena, Mädchen?«, fragte er ruhig, aber deshalb nicht weniger drohend.
    »Nein, Bayen Hacros«, murmelte ich und senkte den Blick. Es ist Sitte unter den Rishi, den höchstrangigen anwesenden Adeligen als Bayen Hacros anzusprechen, und weil Waikar Re Kratts Vater noch nicht tot war, hatte der Tempel Kratt bislang nicht den Titel Lupini Re verliehen, Kriegerfürst von Brutstätte Re.
    Auch wenn die meisten ihn so ansprachen.
    Dass ich den Titel Bayen Hacros mit dieser versteckten Aufsässigkeit benutzte, entfachte seinen Zorn nur noch mehr. Ich war ja so dumm gewesen, berauscht von meinem Sieg, übermütig; das wurde mir in dem Moment klar, als die Worte meinen Mund verließen. Ich hätte ihn als Lupini Re ansprechen sollen.
    »Du da.« Ich blickte hoch und sah, dass Kratt auf Dono deutete. »Halt das Mädchen fest.«
    Dono trat zu mir, die Brauen unsicher zusammengezogen. Er packte mein linkes Handgelenk.
    »So also halten die Männer des Komikon eine Frau fest, heho«, murmelte Kratt. »Als würden sie die Hand eines Kindes packen. Wie enttäuschend.«
    Ein Muskel in Donos Wange zuckte. Er trat rasch hinter mich und bog mein Handgelenk zwischen meine Schulterblätter. Ich rang nach Luft und erhob mich auf die Zehenspitzen.
    »Besser«, bemerkte Kratt. Er kam näher, ging mit lässiger Anmut, und seine blauen Augen leuchteten hell in der Dämmerung. Die Schüler traten ein Stück zurück, schufen instinktiv Raum zwischen sich und Kratts glühendem Ärger.
    Kratt blieb unmittelbar vor mir stehen. Ich wagte nicht, seinen Blick zu erwidern, sondern starrte auf seine Brust unter dem weißen Seidenhemd, das am Kragen offen stand, damit man seine straffen Muskeln sehen konnte. Er roch stark nach Ambra; das

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