Im Bann des Feuers Drachen2
angemessen, denn auch ich war nicht frei vom dem Makel der Djimbi. Meine Mutter war von einer reinrassigen Djimbi geboren worden, die als Sklavin gefangen und dabei von einem Krieger aus dem Archipel vergewaltigt worden war. Mutter hatte mit ihrer reinblütigen Djimbi-Mutter in Brut Xxamer-Zu gelebt, hatte einen halbblütigen Djimbi von diesem Drachensitz geliebt und hatte sein Kind zur Welt gebracht, was gegen die Tempelstatuten verstieß. Vereinigungen zwischen Fleckbäuchen waren vom Tempel strengstens untersagt, um das Djimbi-Blut zu verdünnen. Deshalb wurde meine Mutter als Strafe für ihr Vergehen nach Brut Re verschachert, mit ihrem fleckbäuchigen Baby, meiner Schwester Waivia.
Oder Halbschwester, falls jemand zur Pedanterie neigt.
Obwohl ich von einem Mann von Brut Re gezeugt wurde, der keinen Tropfen Djimbi-Blut in seinen Adern hatte, floss durch meine Adern Djimbi-Blut: das von meiner Mutter. Eigenartigerweise jedoch zeigte sich das nicht auf meiner Haut.
Was jedoch keine Rolle spielte. Die Djimbi-Lust an Drachen loderte stark in mir.
»Stell deine Knie auf«, knurrte der Drachenmeister. »Und spreize deine Schenkel!«
Ich lag zitternd auf dem kalten Boden und roch das Gift der Drachenkuh, die sich in ihre knarrenden ledernen Halteriemen stemmte, um mich zu erreichen.
»Spreiz deine Beine!«, wiederholte der Drachenmeister ungeduldig, und ich gehorchte bereitwillig. Ich ließ meine Knie zur Seite sinken, während mein Mund vor Verlangen austrocknete.
Ich hatte dies schon einmal getan, im Konvent von Tieron.
Aber in Tieron hatten berauschende Djimbi-Gesänge mich mit Magie erfüllt. Die Vision, wie Hände meine Brustwarzen erregten, wie menschliche Münder Bauch und Schenkel liebkosten, schimmerte damals wie goldene Pollen in meinem Kopf. Ein solches Rauschmittel existierte jetzt nicht für mich. In Ermangelung verführerischer Djimbi-Gesänge, die mein Herz mit Leidenschaft erfüllten, wurde mein Verhalten von der Gier gesteuert, die göttlichen Erinnerungen und Erfahrungen des Drachenfeuers in mir zu hören.
Das war mehr als genug, um mich feucht vor Verlangen zu machen.
Der Drachenmeister hatte zwischen meinen Beinen gehockt und richtete sich jetzt mit einem Knurren auf. Es war kein lüsterner Laut. Für ihn war dies kein sexueller Akt. Er verfolgte nur ein Ziel: Die Geheimnisse der Drachen in Erfahrung zu bringen. Der bevorstehende Akt war für ihn ein bloßes Mittel zu diesem Zweck.
Dass er erwartete, ich würde die Gedanken der Drachen verstehen, die ich während dieses intimen Verkehrs empfing, und dass er beabsichtigte, die Geheimnisse zu nutzen, um die Macht der Djimbi zu stärken, erstaunte mich.
Er trat zu der Drachenkuh und murmelte etwas Unverständliches. Sie schnaubte und schlug mit ihren Krallen auf den Boden. Stahl klickte, als er ihre Halteriemen löste.
Sie stürmte in diesem schiefen, springenden Gang auf mich los, der allen Drachen eigentümlich ist. Ich keuchte, setzte mich auf und krabbelte so weit vor ihr zurück, wie ich konnte. Fast augenblicklich prallten meine Schultern gegen die Wand. Der Drachenmeister brüllte etwas, aber ich konnte seine Worte nicht verstehen, zu laut hämmerte mein Herz, rauschten meine Atemzüge und schnaubte die Drachenkuh, als sie mit ihrer Schnauze meine zusammengepressten Schenkel auseinanderschob. Mit einem ihrer gelblichen, geschlitzten Augen starrte sie in meine.
Die gegabelte Spitze ihrer Zunge zuckte aus ihrem Maul und strich über mein Geschlecht, die beiden Ausläufer zitterten wie schmale Halme im Wind.
»Nein«, flüsterte ich.
Dann drang ihre Zunge in mich ein.
Ein wildes Brennen breitete sich in mir aus, heiß, feucht und gewaltig. Die Wärme des Gifts durchstrahlte mich, verflüssigte meine Muskeln, salbte meine Haut. Der Geschmack von Süßholz und Limonen erblühte in meinem Mund. Mein Kopf blähte sich auf, wurde transparent.
Ich löste mich auf, sickerte in den Boden unter mir.
Dann hörte ich sie, vernahm ihre Gedanken.
Und die ihrer Mutter, ihrer Großmutter, der Bullen, die sie beide gezeugt hatten, hörte Erinnerungsfetzen aller Drachen ihres Geschlechtes, wurde eingesogen in diese ungebrochene, unzweifelhafte Kette von Gedanken-Liedern, wurde geehrt mit den rührenden Emotionen und der unbegreiflichen Weisheit dieser göttlichen Tiere.
Nur zu verstehen, was sie da sangen, das vermochte ich nicht.
Frustration breitete sich in mir aus, wie Fäulnis in einer verdorbenen Pflaume.
»Nein!«, zischte ich, wollte
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