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Im Bann des Highlanders

Im Bann des Highlanders

Titel: Im Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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»Sie ist eine gute Lehrerin, schon mehrmals spielte sie mit dem Gedanken, den einfachen Leuten in unserem Clan Lesen und Schreiben beizubringen.«
    »Das sieht ihr ähnlich, auch ich habe deiner Schwester unendlich viel zu verdanken.« Joan lächelte. »Du hast ihr dann aber doch geglaubt, nicht wahr?«
    Energisch schüttelte er den Kopf und beugte sich zu der Flasche hinunter. »Kein Wort glaubte ich ihr; stattdessen überredete ich sie noch am selben Tag, mich zu diesem geheimnisvollen Erdloch zu führen, in der Hoffnung, dich in dessen Nähe zu finden. Màiri schwor Stein und Bein, dass du vor ihren eigenen Augen verschwunden warst und sie zeigte auf die Gebeine am Boden der Grube. Zumindest war ich überzeugt, dass du Ceana tatsächlich nicht sein konntest.«
    Joan lehnte sich zurück und betrachtete Ewan verträumt. Sie hatte bisher einige seiner Seiten kennen gelernt, die stolze und arrogante sowie die spöttische - und nun hatte er gezeigt, dass in dem wilden Naturburschen ein weiches, liebendes Herz schlägt. Doch sie machte sich nichts vor, es gab noch eine andere Seite an ihm, die für seine Zeit typische grausame, bei der das Leben eines Feindes keinen Pfifferling wert war.
    »Nachdenklich geworden folgte ich meiner Schwester zur Burg zurück, doch ich wollte mich nicht damit abfinden, dich nie wiedersehen zu können. Anfangs weigerte ich mich sogar, zu glauben, dass ausgerechnet du – eine Sasannach – meine Gefühle in Wallung gebracht hattest, aber obwohl ich dagegen ankämpfte und mich mit allen möglichen schweren Arbeiten abzulenken versuchte, gelang es mir nicht, und schließlich akzeptierte ich, dass ich dich liebe. Am liebsten hätte ich meinen Schmerz über den Verlust herausgebrüllt, aber ich durfte mir vor meiner Familie nichts anmerken lassen.« Seine Stimme klang traurig bei diesen Worten. »Auch Màiri weinte heimlich, das erkannte ich an ihren rotgeränderten Augen.«
    Seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig, während er sprach; die Erinnerungen daran waren noch zu frisch. »Noch in derselben Nacht machte ich mich erneut auf den Weg zu diesem verhassten Grab, das mir das Liebste genommen hatte, bevor ich es überhaupt besitzen konnte. Ich hatte die Stelle noch nicht erreicht, als ich ein merkwürdiges Zirpen in der Luft vernahm, gleichzeitig spürte ich, wie mich meine Beine wie von selbst trugen. Ohne es eigentlich zu wollen, stieg ich in die Grube und als ich wieder zu mir kam, glaubte ich zunächst, ich hätte geträumt.«
    Wie gebannt hing sie an seinen Lippen, und gedankenverloren streichelte er ihren nackten Arm.
    »Wenig später schon merkte ich, dass alles ganz anders war – die Luft, mir unbekannte Geräusche ... und die Baumstämme schienen mir auch dicker geworden zu sein. Ich wollte zurück zur Burg und musste feststellen, dass sie nichts als eine verfallene Ruine war. Erst da erinnerte ich mich an die Worte meiner Schwester, die von deinen silbernen Vögeln am Himmel erzählt hatte und von den eigenartigen Fuhrwerken, die sich ohne Pferde oder Ochsen vorwärts bewegen. Ich konnte mich mit eigenen Augen davon überzeugen, als ich begann, dich zu suchen. Mehrmals begegneten mir eigenartig gekleidete Menschen, die mich wie ein wildes Tier anstarrten.«
    Joan senkte das Gesicht wieder auf seine Brust. »Ceana muss dich in meine Zeit gelockt haben, um mich zurückzuholen.«
    »Aber ich fand dich nicht, und ich fand mich nicht in deiner Zeit zurecht. Als die Suche nach dir auch nach vielen Tagen erfolglos blieb, beschloss ich schweren Herzens, zurück zur Grube zu gehen.« Er schluckte hart. »Es ist unglaublich, ich war nur wenige Stunden fort und niemand hatte mich vermisst. Natürlich erzählte ich Màiri von meiner Exkursion, und zum Beweis kramte sie unter dem Nischenbett einige Kleidungsstücke hervor. Sie sahen ähnlich aus wie die, die ich in deiner Zeit gesehen hatte.«
    Wieder machte er eine Pause. »Das Schlimmste war, dass ich glaubte, dich für immer verloren zu haben, aber nun bist du wieder hier. Ich konnte es kaum fassen, als meine Schwester vorhin völlig aufgelöst zu mir kam und es mir erzählte.«
    »Ich hab versucht, in meiner Zeit weiterzuleben«, gestand sie und dann erklärte sie, dass sie vorhabe, die ihr auferlegte Mission zu erfüllen.
    »Dann bist du wieder hier, um ihre Gebeine beizusetzen?«
    Sie schmunzelte. »Mein Verstand sagt mir, dass es so ist, aber mein Gefühl sagt mir etwas ganz anderes.« Sie spürte, wie erleichtert er war, obwohl

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