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Im Bann des italienischen Millionaers

Im Bann des italienischen Millionaers

Titel: Im Bann des italienischen Millionaers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Power
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weigerte, Damiano zu heiraten, stand wieder ein Konflikt zwischen ihnen. Einer, der viel komplizierter und unangenehmer war als alles, was vorher zwischen ihnen gestanden hatte. Wie Luft behandelte er sie, kühl und distanziert. Und anstatt vernünftig zu reagieren und sich ebenso zu verhalten, fühlte sie sich durch sein Verhalten nur noch mehr zu ihm hingezogen.
    Wirklich clever von ihm! Schließlich wusste er, dass sie ihn begehrte, für ihn brannte. Anscheinend hatte er beschlossen, sie so lange kaltzustellen, bis sie der Hochzeit zustimmte. Auch wenn das hieß, dass er sein eigenes Verlangen bis dahin unterdrücken musste.
    Außer es gab da noch jemand anderen in seinem Leben. Eine reiche, berühmte Frau. Vor ein paar Tagen hatte Riva in der Zeitung gelesen, dass die Jacht der Familie Boweringham vor der Küste der Seychellen gesichtet worden war. Allerdings hatte Damiano sich ja schon vor Monaten von dieser Frau getrennt – und, nach ihren Äußerungen in der Klatschpresse zu schließen, nicht im Guten.
    „Du bist heute ungewöhnlich still, chérie .“ Damianos Großmutter saß Riva im Sessel gegenüber. Sie war mit einer Handarbeit beschäftigt und lauschte französischen Chansons. „Bedrückt dich etwas? Hattest du Streit mit meinem Enkel?“
    Seit einigen Tagen saßen sie öfters so beieinander und stickten – und das förmliche „Sie“ hatten sie auch abgelegt. „Autsch!“ Schmerzlich verzog Riva das Gesicht. Sie hatte sich heute schon verschiedentlich in den Finger gestochen! „Wie kommst du denn darauf?“, fragte sie mit Unschuldsmiene.
    „Hier, chérie .“ Fürsorglich reichte die alte Dame ihr ein besticktes weißes Taschentuch. „Mir scheint, du bist mit deinen Gedanken nicht recht bei der Sache.“
    „Danke, Eloise. Du hast wirklich für jedes Problem sofort eine Lösung parat!“
    „Solche Menschen muss es schließlich auch geben. Und mir scheint, nicht nur dein Finger ist verletzt, sondern auch dein Herz.“
    Verlegen wich Riva dem prüfenden Blick von Damianos Großmutter aus.
    „Habe ich nicht recht? Seit ein paar Tagen hältst du Damiano bewusst auf Abstand. Und ich habe das Gefühl, dass du dabei nicht besonders glücklich bist.“
    Seufzend erwiderte Riva: „Ist das so offensichtlich?“
    „Wenn man knapp achtzig Jahre alt ist, gibt es nicht mehr viel, was man nicht schon selbst erlebt hat. Und ich sehe natürlich, dass etwas nicht stimmt.“
    Stumm senkte Riva den Blick. Wie sollte sie darauf reagieren?
    „Er will dich doch heiraten, oder?“
    „Hat er dir das gesagt?“, fragte Riva zurück.
    „Nicht mit Worten. Aber ich kenne ihn lang genug und kenne seine Gedanken und Gefühle besser als irgendjemand sonst. Und ich sehe deutlich, dass irgendetwas für ihn im Augenblick nicht nach Plan verläuft. Jedenfalls benimmt er sich so.“
    „Du meinst, er benimmt sich so, als habe er seinen Willen nicht bekommen?“ Unwillkürlich musste Riva daran denken, was passiert war, als sie sich das letzte Mal nicht seinen Wünschen untergeordnet hatte. Wenig später war sie von ihm in sein Schlafzimmer getragen worden … „Ja“, erwiderte sie zögernd.
    Eloise runzelte die Stirn. „Darf ich fragen, wieso, chérie? “
    „Er liebt mich nicht“, sagte Riva, ohne nachzudenken.
    „Ist das so wichtig?“ Kritisch betrachtete Eloise ihre Stickarbeit. „Wo er dir doch so viel anderes geben kann: Sicherheit, Loyalität. Und vor allem ein stabiles Elternhaus für seinen Sohn.“
    „Ben ist auch mein Sohn“, begehrte Riva auf, obwohl sie wusste, dass die alte Dame es nicht nur gut meinte, sondern auch noch recht hatte. Oder zumindest nicht ganz unrecht.
    „Außerdem glaube ich, dass das nicht der einzige Grund ist, weshalb du ihn nicht heiraten willst. Ich denke, es hat etwas mit Marcello und deiner Mutter zu tun, nicht wahr?“
    Ruckartig blickt Riva auf. „Damiano hat dir davon erzählt?“
    „Nur sehr wenig. Anscheinend widerstrebt es ihm, darüber zu sprechen. Aber deinen Namen habe ich sofort wiedererkannt, als er dich mir vorstellte. Zwar wunderte es mich, dass er mir gegenüber nie etwas von eurem Kind erwähnt hat. Doch aus der Art, wie du dich meinem Enkel gegenüber verhältst – vorsichtig, beinahe misstrauisch –, schloss ich, dass er es selbst erst vor Kurzem erfahren hat.“
    Was für eine kluge und feinfühlige Frau! „Hat er dir erzählt, weshalb Marcello und meine Mutter sich damals trennten?“, fragte sie mit zittriger Stimme.
    Eloise legte ihr Stickzeug

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