Im Bann des italienischen Millionaers
fragte sie sich, als er sie sanft auf die seidene Bettdecke gleiten ließ. Doch im Augenblick war ihr das ganz egal! Ihre Gedanken kreisten nur darum, das brennende Verlangen nach seiner Nähe zu stillen. Wie lange hatte sie sich schon danach gesehnt?
„Bist du sicher, dass du es willst?“, murmelte er noch einmal. Und während draußen die ersten Blitze eines aufziehenden Unwetters zu zucken begannen, zog sie ihn stumm in ihre Arme und küsste ihn mit all der Leidenschaft, die sie seit Jahren in ihrem Inneren verschlossen hatte.
Mit geschlossenen Augen lag Riva in Damianos Arm und lauschte dem Regen. Sie hätte ewig so liegen bleiben können. Doch was würde geschehen, wenn André, Françoise und Madame Duval mit Ben von ihrem Ausflug zurückkehrten und sie nicht fanden?
„Dann denken sie, dass du genau da bist, wo du hingehörst!“, erwiderte Damiano, als sie die Frage laut stellte.
„Und das wäre?“, sagte sie mit zitternder Stimme. „Im Bett meines Chefs?“
„Genau“, scherzte er und streichelte ihre Hand. „Und der Chef ist äußerst zufrieden … mit seiner zukünftigen Ehefrau.“
Ruckartig setzte sie sich auf. „Damiano, meine Meinung hat sich nicht geändert!“
„Nein?“ Ungläubig sah er sie an. „Bist du sicher, cara? Wenn ich noch etwas mehr ‚Überzeugungsarbeit‘ leisten muss, brauchst du es nur zu sagen …“
Ehe sie etwas erwidern konnte, verschloss er ihr den Mund mit einem Kuss. Abermals spürte sie, wie das Verlangen in ihr aufflammte. Mit einem frustrierten Stöhnen gab sie sich seinen Küssen hin, erwiderte sie. Doch plötzlich stieß sie ihn von sich. „Musst du eigentlich immer deinen Willen haben?“
„Bis eben war mein Wille auch dein Wille, cara. Gib es ruhig zu“, sagte er mit einem unwiderstehlich selbstbewussten Lächeln und stand auf. „Das Schicksal hat uns ein Kind geschenkt und uns auf ewig miteinander verbunden. Heute Abend geben wir die Verlobung bekannt.“
„Nein!“ Panisch sprang Riva aus dem Bett. Damianos Blick war wild entschlossen. Als wenn er versucht, einem sturen Geschäftspartner seinen Willen aufzuzwingen! Und mehr als ein Business-Deal war es schließlich auch nicht für ihn.
Irgendwann würde er ihrer überdrüssig sein und seine Verführungskünste nicht nur an die Mutter seines Sohnes verschwenden wollen. Bei der gewaltigen Zahl an Exfreundinnen wäre jedenfalls nichts anderes zu erwarten. Und was dann?
Wie sollte die Beziehung zwischen ihnen funktionieren, wenn er sie nicht liebte? Außerdem hatte er ihre Familie noch vor Kurzem für eine Verbindung mit den D’Amicos für nicht geeignet befunden … Wahrscheinlich tat er das heute noch. Und wenn sie nicht zufällig von ihm schwanger geworden wäre, würde er nicht im Traum daran denken, sie zu heiraten! Vermutlich bereute er nicht einmal, was er ihrer Mutter angetan hatte.
Sie quälte sich mit heftigen Selbstvorwürfen. Wieso hatte sie sich erneut in den Mann verliebt, der ihr und Chelsea so viel Leid beschert hatte? Warum konnte sie ihm nicht widerstehen? Weshalb hatte sie mit ihm geschlafen? Nein, sie durfte ihn nicht heiraten! Egal wie weh es ihr tat, ihn zurückzuweisen – und wie sehr sie sich nach seinen Zärtlichkeiten sehnte!
Sie trat ans Fenster und schaute hinaus in den Regen. Wie sollte sie seine Frau werden, ohne das Andenken ihrer Mutter mit Füßen zu treten? Nein, unmöglich! Nicht einmal für Ben!
„Ich kann dich nicht heiraten“, sagte sie, ohne ihn anzusehen.
„Triff keine voreilige Entscheidung“, riet er ihr und begann sich anzuziehen. „Wir haben einen Sohn. Zuallererst müssen wir an ihn denken. Überleg dir alles in Ruhe. Sicher wirst du bald einsehen, dass es die beste Lösung ist.“
Also geht es ihm wirklich nur um Ben! Sein Kind wollte er. Nicht sie. Sie war nur ein notwendiges Übel.
9. KAPITEL
Eloise Duval nicht zu mögen war absolut unmöglich. Wo auch immer die alte Dame auftauchte, verbreitete sie Frieden und Harmonie. Und dies waren so ziemlich die letzten Worte, die Riva als Beschreibung ihrer momentanen Beziehung zu Damiano eingefallen wären.
Im Augenblick machten Vater und Sohn einen Ausflug. Seit dem Heiratsantrag – und dem besten Sex ihres Lebens – schienen sich Rivas Gefühle für Damiano noch um das Tausendfache verstärkt zu haben. Aber irgendetwas zwischen ihnen war anders geworden.
Noch vor ein paar Tagen hatte sie geglaubt, ihre alten Feindseligkeiten seien überwindbar. Doch jetzt, vermutlich, weil sie sich
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