Im Bann Des Jaegers
kleine Ballerina. Schon jetzt wurde das Erdgeschoss des Lagerhauses, in dem er lebte, zu einem wohnlichen Zuhause. Rose schien sich für die Geräumigkeit und die großzügige Raumaufteilung des riesigen Lagerhauses zu begeistern. Er, Mack und die anderen Mitglieder seiner »Familie« hatten zwei Badezimmer eingebaut und einen Wohnbereich und ein Schlafzimmer abgeteilt, aber weiter war der Ausbau seiner Räumlichkeiten noch nicht gediehen.
Das Lagerhaus war drei Stockwerke hoch und nahm fast einen halben Straßenzug ein. Eine Seite war der Bucht zugewandt, wo Wasser an den Kai schwappte. Dort lag für den Fall einer Flucht ein Boot vertäut. Jaimie Fielding hatte das riesige Gebäude gekauft und war gerade dabei gewesen, es zu renovieren, als das Team sie aufgespürt hatte. Sie wohnte mit ihrem Ehemann Mack McKinley in der obersten Etage. Im mittleren Stockwerk befanden sich ihre Büros, in denen die Computer und so viele andere elektronische Geräte untergebracht waren, dass Kane schon allein bei dem Gedanken daran Kopfschmerzen bekam. Sie hatten einen Fitnessraum, der mit den besten Trainingsgeräten ausgestattet war, die sie auf dem Markt gefunden hatten. Sie konnten jedes Gebäude simulieren und so oft üben, bis alles perfekt saß. Ihr Sicherheitssystem war dank Jaimies Brillanz auf dem neuesten Stand der Technik.
Kane hatte das Erdgeschoss in der Hoffnung bezogen, eines Tages würde er Rose finden, und sie könnten hier ihre Kinder großziehen. Es war ihnen gelungen, auch das angrenzende Lagerhaus zu erwerben sowie zwei weitere auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Es waren bereits Verhandlungen im Gange, weil sie versuchen wollten, auch das Wohnhaus direkt gegenüber von ihnen zu erwerben. Sie waren dabei, eine Festung zu errichten, auf einem Gelände, das sie leicht verteidigen konnten und das vielfältige Fluchtwege aufwies: zu Wasser, zu Lande und sogar auf dem Luftweg.
Kane öffnete langsam die Augen; er tat es nur, um Roses Anblick genüsslich in sich aufzusaugen. Sie trug eines seiner dünnen Hemden mit durchgehender Knopfleiste. Es hüllte ihren zierlichen Körper vollständig ein. Unter dem weißen Stoff konnte er den Umriss eines der Still- BH s sehen, die Jaimie für sie gekauft hatte. Viel mehr sah er nicht. Ihre Beine waren schlank und wohlgeformt, ihre Füße nackt. Sie musste gerade aufgestanden sein und das Baby gestillt haben. Sogar ihr Haar war noch so zerzaust, wie er es am liebsten mochte.
Er fand es ganz erstaunlich, wie schnell sie seine Welt geworden war. Rose und Sebastian. Jedes Mal, wenn sie den Jungen während Kanes Genesung ins Zimmer brachte, ruhig dasaß und ihn stillte oder ihn einfach nur in den Schlaf wiegte, überkam ihn ein Gefühl von innerem Frieden. Sein Arzt, ein Chirurg namens Eric Lambert, der sich mit seiner Arbeit in der Gentherapie einen Namen gemacht hatte, war im Allgemeinen die erste Wahl, wenn es um Schattengänger ging. Er hatte Jesse Calhoun das Leben gerettet, einem Mitglied von Team zwei, und er war ihnen augenblicklich zu Hilfe geeilt, als sie ihn verständigt hatten. Jetzt schien es, als hätte er auch Kane einen guten Dienst erwiesen. Der Mann kam fast jeden Tag, bellte Befehle und untersuchte Kane, doch bisher hatte sich Rose hartnäckig geweigert, ihn auch nur in Sebastians Nähe zu lassen. Kane amüsierte sich insgeheim über ihre Starrköpfigkeit.
Rose hatte eindeutig eine Aversion gegen den Arzt und hatte ihn nicht ein einziges Mal mit Sebastian oder Kane allein gelassen. Ihr Verhalten gegenüber Mack und Jaimie und dem Rest seiner Familie war äußerst reserviert, aber das war Kane recht. Alles an Rose war Kane recht.
»Guten Morgen, du Schlafmütze«, begrüßte sie ihn und beugte sich hinunter, um einen Kuss auf seinen Mund zu hauchen. »Wie fühlst du dich heute Morgen?«
Sein Herz flatterte. Seine Bauchdecke spannte sich an. Sein Schwanz war bereits steinhart. Er hatte sich an das Gefühl gewöhnt, das sie in seinem Körper hervorrief – eine sofortige Flut drängenden Verlangens. Er hatte sogar festgestellt, dass er diesen Drang liebte. Er fühlte sich lebendig. Seine Finger schlossen sich fester um ihre Hand, und er führte sie an seinen Mund und knabberte einen Moment lang an ihrer warmen, seidigen Haut.
»Mehr als gut. Eric hat mich für trainingstauglich erklärt, meine Süße. Ich bin nur nicht sofort darauf angesprungen. Ich spüre die Wunden noch, aber auf eine gute Art.«
Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Also, ich
Weitere Kostenlose Bücher